60 Jahre Betriebsgeschichte, sieben Jahre unter neuem Namen und ein frischer Schritt in die Zukunft: Für das Hotel Waastwinj auf Föhr ist 2025 ein Jahr mit besonderer Bedeutung. Im Juni feiert das inhabergeführte Haus sein Jubiläum – und mit der Übergabe an Tim Hennig auch den Wechsel zur dritten Generation. Der 31-jährige Föhrer hat im März die Geschäftsführung übernommen und tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters Roluf und seines Großvaters Heinz, der den Betrieb 1965 gründete.
Tim Hennig ist nicht nur durch seine Herkunft, sondern auch beruflich eng mit der Hotellerie verbunden. Seine Ausbildung als Hotelfachmann machte er im Grand Elysée in Hamburg, wo er im Anschluss mehrere Jahre in verschiedenen Bereichen tätig war. 2022 kehrte er zurück auf die Insel und arbeitete in leitender Position im Upstalsboom Wyk. Seine Ziele im Waastwinj: das Haus nachhaltig weiterentwickeln, digitale Prozesse ausbauen und die familiäre Atmosphäre bewahren – sowie die enge Verbindung des Hauses zur Insel und ihren Menschen lebendig halten.
„Ich freue mich sehr darüber, den Familienbetrieb zu übernehmen, die Tradition fortzuführen und das Waastwinj gleichzeitig in die Zukunft zu führen. Ich bin mit dem Hotel aufgewachsen und eng verwurzelt – es liegt mir sehr am Herzen und zusätzlich kann ich hier mit der ganzen Familie zusammenarbeiten“, so Neu-Geschäftsführer Tim Hennig.
Drei Generationen der Familie Hennig sind im Waastwinj aktiv: Tim Hennig führt das Hotel, Schwester Jara verantwortet Marketing und Buchhaltung, Vater Roluf ist im Frühstücksservice und abends in der Küche aktiv, Mutter Ellin sorgt für reibungslose Abläufe im Housekeeping und im Abendservice. Und Großvater Heinz arbeitet mit 90 Jahren freiwillig und mit Freude beim Frühstück mit. „Er möchte das – und es gehört zu seinem Tagesablauf. Uns bedeutet es viel, dass er noch Teil des Ganzen ist“, so Tim Hennig.
Ein Name, der Geschichte trägt
Ursprünglich als kleines Café eröffnet, entwickelte sich das Haus im Laufe der Jahre zum Hotel mit angeschlossenem Restaurant. 2018 renovierten Roluf und Ellin Hennig das Haus umfassend und gaben ihm auch seinen heutigen Namen: Waastwinj – friesisch für „Westwind“. Der Name spielt auf die Auswanderungsgeschichte der Insel an. Aufgrund mangelnder Arbeitsplätze zog es viele Föhrer im 19. Jahrhundert nach Amerika. Der Wind aus Westen versprach mehr Möglichkeiten und wirtschaftlichen Erfolg. Viele hofften auf ein besseres Leben in der „neuen Welt“ auf der anderen Seite des Atlantiks. Auswanderung und Rückkehr prägen die Geschichte der Insel bis heute und gehören zu Föhr wie der Wind und das Meeresrauschen.
Heute zählt das Waastwinj mit seinen 18 Zimmern und dem Restaurant Hennig zu den etablierten Adressen auf Föhr. Der Inselcharme spiegelt sich im gesamten Interieur wider. Die Räume sind hell und klar gestaltet, muschelhelles Holz, meerblaue Polster und sandbrauner Boden lassen das Hotel. Auch das hauseigene Restaurant ist über den Kreis der Übernachtungsgäste hinaus ein beliebter Anhaltspunkt. Auf der Karte stehen regionale Spezialitäten, Föhrer Käse und Wein sowie saisonale Gerichte. Wer zur Ruhe kommen will, findet auch Raum für Erholung: Wellness wird im Waastwinj nordisch gedacht – schlicht, authentisch und naturnah, denn sauniert wird in einem traditionellen Schäferwagen draußen auf dem Gelände.