Die Reiselust der Deutschen ist nach den Pandemiejahren groß und der Urlaub wird wieder leichter zu planen. SiteMinder generiert für Hotels jährlich über 100 Millionen Reservierungen und gibt anhand der Analyse dieser Daten Einblicke in das sich wandelnde Buchungsverhalten der Deutschen.
Die Zäsur der Coronapandemie in der Touristikbranche scheint überwunden und das Buchungsverhalten normalisiert sich wieder. Noch sind die Kennzahlen nicht ganz auf das Niveau von 2019 zurückgekehrt, doch das Vertrauen der Reisenden steigt. So lag die Vorlaufzeit zwischen Buchung und Check-in im Jahr 2022 bei durchschnittlich 29 Tagen und damit 10 Tage über dem Vergleichswert von 2021 mit 19 Tagen (2019: 37 Tage).
Die Stornoquote ist 2022 auf 18 Prozent gesunken und liegt dadurch 45 Prozent unter dem Höchststand von 33 Prozent im Jahr 2020 (2019: 17 Prozent). Die Buchungsdynamik stieg im Jahr 2022 an und erreichte 92 Prozent des Niveaus von 2019, gegenüber 52 Prozent im Jahr 2021.
Es wird wieder internationaler gereist
Die beliebteste Buchungsplattform ist Booking.com, gefolgt von Expedia. Doch auch Kurzurlaub.de und Airbnb sind in den letzten Jahren zu populären Anlaufstellen geworden, um eine Unterkunft für die nächste Reise zu buchen.
Da die Reisemöglichkeiten in den Pandemiejahren deutlich eingeschränkt waren, erkundeten die Deutschen hauptsächlich ihr eigenes Land. Der internationale Reiseverkehr boomte 2022 erstmalig nach der Pandemie wieder deutlich. Mit der Öffnung fast aller Märkte und dem Wegfallen der Isolationspflicht werden Fernreisen im Jahr 2023 noch beliebter.
Umgekehrt ist aus der Auswertung von SiteMinder zu entnehmen, dass der Anteil von internationalen Gästen in Deutschland bis Ende 2022 angestiegen ist: Zum Jahresende 2021 lag die Quote der internationalen Reisenden bei 31 Prozent, 2022 waren es 37 Prozent. Deutschland als Reiseziel ist vor allem bei Touristen aus Holland, Großbritannien, der Schweiz, Italien und den USA beliebt – denn daher kamen die meisten internationalen Gäste.
Gestiegene Preise sind kein Hindernis
Die finanziellen Einbußen während der Pandemie, gestiegene Energiekosten und eine hohe Inflation schlagen sich auf die Übernachtungskosten nieder. Eine Beobachtung, die SiteMinder weltweit macht. Die durchschnittliche Rate für eine Übernachtung in Deutschland erreichte im September mit 190 Euro ihren Höchststand im Jahr 2022 und stieg damit um 126 Prozent gegenüber dem Vierjahrestief von 84 Euro im Januar 2021. Im Mittel lag der Preis im Jahr 2022 bei 150 Euro.
Der Preis für eine Übernachtung in Deutschland ist im Allgemeinen recht niedrig und liegt unter dem globalen Vergleichswert von 165 Euro. Nur in Kolumbien, Indonesien, Thailand und auf den Philippinen ist eine Hotelübernachtung von den von SiteMinder analysierten Märkten preiswerter. Mit ungefähr 239 Euro müssen Touristen in Irland und den USA am tiefsten in die Tasche greifen.
Und doch schrecken die steigenden Kosten nicht ab, die Deutschen sind erneut Reiseweltmeister. In den analysierten Kernmärkten befinden sie sich unter den Top 5 der internationalen Gäste.
Ranking der deutschen Touristen in anderen Ländern:
- Platz in: Italien, Thailand
- Platz in: Großbritannien, USA
- Platz in: Frankreich, Portugal, Spanien
- Platz in: Indonesien
- Platz in: Australien, Mexiko
Weitere Insights finden sich in den Hotel Booking Trends von SiteMinder.