18. Leaders Club Award: Sechs Nominierte gehen ins Rennen um die Goldene Palme 2019

| Gastronomie Gastronomie

In diesem Jahr finden die Verleihungen des deutschen und des internationalen Leaders Club Awards am 23. und 24. Oktober im Europa-Park statt. Welches sind die innovativsten neuen Konzepte der vergangenen zwei Jahre? Welche Botschaften und Impulse senden sie an die Branche? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen greifen sie auf? Haben diesmal erfahrene Profis oder kreative Neueinsteiger die zukunftsweisendsten Ideen? Auf all diese Fragen will der Award Antworten geben.

Aus einer Vielzahl an Bewerbungen und Vorschlägen aus dem Leaders Club hat die Jury vorab sechs Konzepte aus Deutschland und Österreich ausgewählt, die sich am Donnerstag, dem 24. Oktober, im Europa-Park Rust dem Publikumsvotum der rund 400 geladenen Gäste aus Gastronomie, Industrie, Branchenverbänden und Fachpresse stellen werden:

Bar Shuka, Frankfurt am Main
 

Frisch gebackenes Pitabrot und Jerusalem-Kebap mit Grüner Soße aus Mittelmeerkräutern und Za’atar von den Bergen – klingt chaotisch? Ist es auch! Und zwar ganz bewusst: Das „Bar Shuka“ von James und David Ardinast bringt die nahöstliche Lebensfreude und das Gewusel orientalischer Märkte, der „Shuks“, ins Frankfurter Bahnhofsviertel. Vielfältig, unkonventionell und voller Brüche hält das Restaurant seiner Nachbarschaft, in der Banker, Hipster und Junkies eine meist friedliche Ko-Existenz pflegen, den Spiegel vor: eine Einladung zum ausgelassenen Mit- und Durcheinander der Kulturen! 

Die Speisen und Aromen Tel Avivs, ein Konglomerat aus arabischen Gerichten und kulinarischen Moden aus aller Welt, treffen im Bar Shuka auf regionale Zutaten, mit Akzenten aus der jiddischen Tradition, wie sie den Ardinast-Brüdern seit Kindertagen aus der Küche ihrer Großeltern vertraut ist. Gemeinsames Essen, Teilen und Kommunikation bilden die Leitlinien für die kulinarischen Kreationen, die mal auf Keramik aus Portugal, mal direkt auf den Tischen serviert werden. Entwickelt wurden die Gerichte von Küchenchef Stephan Kaiser gemeinsam mit dem israelischen Spitzenkoch und Gastronom Yossi „Papi“ Elad. Das Motto: „All you need is Chuzpe. Je bunter desto besser“. 


Drilling, Hamburg

Ein Third-Wave-Café, eine Mixologen-Bar und eine Craft-Destille mit insgesamt 80 Sitzplätzen bilden im Kesselhaus der ehemaligen Marzipanfabrik in Hamburg-Bahrenfeld einen einzigartigen Dreiklang. Durch das kluge Neben- beziehungsweise Nacheinander der Produktwelten beantworten Thorsten Frerichs und Leonard Orosz mit ihrem „Drilling“ die Frage nach der Ganztagesfähigkeit von Cafés und Bars mit einem klaren Ja! Und beweisen, dass sich auch auf den ersten Blick zunächst unterschiedliche Sortimente perfekt ergänzen können, wenn Qualitätsanspruch und Leidenschaft für jede Kategorie Maßstäbe setzen. 

Die aktuellen Trends Regionalität und transparente Handwerklichkeit finden im Drilling eine konsequente Umsetzung. Schon früh am Morgen ist das Café ein Magnet für Third-Wave-Enthusiasten. Auf der Karte: saisonal wechselnde, lokal geröstete Kaffees aus nachvollziehbarer Herkunft. Dazu gibt es Frühstück sowie kleine Gerichte. Abends verwandelt sich das Café in eine Bar.


Enter the Dragon, München

Restaurant, Straßenküche, Karaoke Bar, Club – das „Enter the Dragon“ am Münchner Lenbachplatz ist all das auf einmal. Inhaber Tan Loc Nguyen und Prokurist Thomas Welcker entführen ihre Gäste auf mehr als 1.500 qm in eine fernöstliche Welt der Genüsse. Beschützt von Papierschirmen und mobilen Schiebetüren speisen die Gäste hier nach dem Sharing-Prinzip Sommerrollen, Dumplings, Suppen und Bowls. Nebenan richtet sich „The Fat Panda“ als vietnamesische Street Food Eatery mit Klassikern wie Saigon Spareribs oder hausgemachten Gemüse-Gyoza an alle, die auf der Durchreise wenig Zeit mitbringen.

Vorbei an miteinander kämpfenden Pandas und Tigern führt eine Wendeltreppe hinab in den „Drunken Monkey“ Dance & Music Club, auf dessen Bühne Subkultur auf Mainstream trifft, Live Music sich mit Podiumsdiskussionen und Buchvorstellungen abwechselt. Rund 250 Gäste tanzen hier freitags und samstags zu elektronischer Musik und Hiphop. Selbst zum Mikro greifen können bis zu 100 Hobby-Sänger in der T(ha)iki Karaoke Bar „Crouching Tiger“, dem Treffpunkt von Mixologie-Kunst und tropischen Vibes der polynesisch-asiatischen Trinkkultur. 


Das Lebendige Haus/ Felix, Leipzig

Das Mixed-Use-Konzept „Lebendiges Haus“ in Leipzig verbindet Arbeiten, Wohnen, Gastronomie und Freizeit unter einem Dach. Die beiden Restaurants der Marke „Felix“ nehmen hier im wahrsten Sinne eine herausragende Rolle als Treffpunkt für Bewohner, Mitarbeiter und Besucher ein: als Rooftop-Format mit innovativem Konzept, gleichzeitig mitten in der Stadt mit freiem Blick. 

Das denkmalgeschützte ehemalige Hauptpostamt im Herzen Leipzigs ist seit jeher ein Ort der Begegnung und Kommunikation. Immer schon ein „lebendiges“ Haus, wurde es mit Apartments, einem Hotel, Büros, Co-Working-Space, Läden und Sportangeboten neu belebt. Und mit Gastronomie. Im Felix Restaurant in der 7. Etage finden bis zu 100 Gäste unter einem Lichtkunstwerk mit tausenden farbigen LED-Leuchten Platz. Das Fine Dining-Konzept bricht die klassischen Grenzen auf, denn hier kommunizieren die Köche direkt mit den Gästen und kochen sogar am offenen Küchenblock gemeinsam mit ihnen. Augenzwinkernde Hommage an den traditionsreichen Standort: Die Gäste erhalten das Menü als versiegeltes Briefkuvert. 


Garage, Mattighofen/Österreich

Das an die Motohall des österreichischen Weltkonzerns KTM angeschlossene Restaurant „Garage – die Tüftler“ steht beispielhaft für die konsequente Verknüpfung von Motorsport und Gastronomie zu einer ganzheitlichen Markenwelt. Als Erlebnisrestaurant mit engem Bezug zum Standort und Blick für Details zeigt das Konzept neue Wege für die zeitgemäße Ansprache und Bindung von Mitarbeitern und Gästen auf.

Das Restaurant versorgt seit Mai 2019 nicht nur Motorradenthusiasten und KTM-Mitarbeiter mit einem gastronomischen Angebot, bei dem das heimische Brot im Fokus steht. Angelehnt an KTMs Erfolge von Mattighofen über Paris bis nach Dakar wird es von Gerichten begleitet. Kulinarisches Leitmotiv ist die Frage: Wie könnte ein Brot entlang der Rallye-Route schmecken? Im Spannungsfeld der häufig deftig-kräftigen Ernährungsgewohnheiten seiner „Schrauber“ und dem Anliegen, das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu fördern, setzt die Garage auf diese Weise Impulse für die zukünftige Kantinenstruktur des Unternehmens KTM.


Werksviertel-Mitte, München

Die Gastronomie im Werksviertel-Mitte wirkt als verbindendes Element und Katalysator für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers am Münchner Ostbahnhof. Das Viertel, seine Restaurants und sein Nachtleben stehen beispielhaft für die Rückeroberung des öffentlichen Raums durch Münchner und Touristen, Hoch- und Subkultur, Leben, Arbeiten, Unterhaltung und Kunst. Die kulinarische Vielfalt spiegelt dabei die allumfassende Rolle von Essen und Trinken als Grundlage eines urbanen Miteinanders wider: das größte soziale Netzwerk der Welt. 

Das Kommunikations- und Designbüro Urkern GmbH entwickelt und vermarktet als „Gesellschaft für Urbanes“ Städte, Stadtteile, Produkte und Dienstleistungen im städtischen Kontext. Die Vision für das Werksviertel-Mitte lautet, Raum zu bieten für großartige Architektur sowie digitale, kreative und künstlerische Innovationen – ein Gesamterlebnis, in dem Menschen sich wohlfühlen, zusammenkommen und neue Impulse erhalten sollen. Es geht um innovative Formen der Begegnung und des Austauschs jenseits von Gentrifizierung und einer durch das Streben nach kurzfristiger Rendite geprägter Stadtentwicklung.

Wo ginge das besser als in den Restaurants und Street Food-Konzepten des Quartiers? Ob im ausrangierten Schiffscontainer, auf der Sonnenterrasse, beim Weißwurst-Frühstück im Riesenrad oder auf der Imbiss-Meile am „Knödelplatz“: Wo einst Pfanni-Knödel entstanden, köcheln heute syrische Spezialitäten und Thai-Curry nahe dem Werkswurst-Grill, werden Burritos gerollt, Pizzen gebacken, Poké Bowls komponiert und guatemaltekischer Kaffee serviert. Musik und Essen bilden auch bei Messen, in den Clubs- und auf den Live-Bühnen das alle(s) verbindende Element. Inklusiv im besten Wortsinn: die kunst-WERK-küche. Hier finden Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Arbeit und Wertschätzung als Teil der Gemeinschaft.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In wenigen Tagen soll es so weit sein. Direkt an der Weidendammer Brücker, auf der Friedrichstraße in Berlin, eröffnet Jamie Oliver’s Kitchen in der Hauptstadt. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Allerdings ist bekannt, dass hier die Curry-Wurst auf die Pizza kommen soll.

Gerolsteiner hat erneut seine Weinplaces ausgezeichnet. Weinbars und Vinotheken wurden von einer Fachjury ausgewählt, die sich der Weinkultur und dem Genuss mit innovativen Konzepten verpflichtet haben. 

Vergangenes Jahr sind mehr Menschen zu McDonald's, Burger King & Co. gegangen und haben dort mehr Geld ausgegeben. Das bescherte der deutschen Systemgastronomie ein kräftiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht ihres Bundesverbandes hervorgeht.

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.

Bei kühlen Temperaturen ist am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet worden. Tierschutzaktivisten stürmten beim traditionellen Fassanstich die Bühne im Göckelesmaier-Festzelt. In Videos in den sozialen Netzwerken ist zu hören, wie das Publikum die Aktivisten ausbuhte.

Dass Restaurants No-Show-Gebühren erheben, ist seit zehn Jahren ein laufender Prozess und in der gehobenen Gastronomie vielerorts der neue Standard. Immer mehr Restaurants in Deutschland bitten Gäste, die nicht erscheinen, zur Kasse. Wo die Gebühr erhoben wird, ist sie allerdings nur selten fällig.

Bereits zum fünften Mal hat METRO den Preis für nachhaltige Gastronomie verliehen. Ausgezeichnet wurden Gastronomiebetriebe für ihre kreativen nachhaltigen Konzepte und Initiativen. Erster Preisträger ist das Restaurant Ronja im Ringlokschuppen aus Mülheim an der Ruhr.

Immer wenn der Guide Michelin erscheint, werden Erfolgsgeschichten geschrieben oder tritt kurioses zu Tage. Rekordverdächtig dürfte die Auszeichnung des Romantik Hotels und Restaurant Hirsch auf der Schwäbischen Alb sein. Inhaber und Küchenchef Gerd Windhösel hat in diesem Jahr zum dreißigsten Mal einen Michelin-Stern erkocht.

Mit ihren «Neni»-Restaurants hat die Wiener Gastronomin Haya Molcho die orientalische Küche bekannt gemacht. Ein Teil der Erlöse eines neuen Gerichts kommt nun einem Schulprojekt in Marokko zugute.

Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat mit zögerlichen Bestellern in Nordamerika zu kämpfen. Die USA und Kanada erwiesen sich im ersten Quartal weiter als Klotz am Bein und überschatteten das leichte Wachstum in Nord- und Westeuropa.