Außengastronomie: Sonnenschutz für Gäste und Mitarbeiter

| Gastronomie Gastronomie

Mit der warmen Jahreszeit gewinnt die Außengastronomie wieder an Bedeutung. Für die Betriebe bedeutet das Chance und Risiko zugleich, denn die Bewirtschaftung der Gäste kann nicht einfach in den Außenbereich verlagert werden. Stattdessen herrschen dort Besonderheiten, die spezielle Vorkehrungen notwendig machen. Das gilt zum Beispiel für den Schutz der Gäste sowie Mitarbeiter vor der Sonne.

Warum ein Sonnenschutz wichtig ist

Die Sommerhitze ist für viele Menschen ein Grund, sich im Restaurant in den Außenbereich zu setzen – einige flüchten aber auch gezielt in die klimatisierten Innenräume. Es ist deshalb sinnvoll, den Gästen beide Optionen zu bieten und jeweils für optimale Bedingungen zu sorgen. Das umfasst die bereits erwähnte Klimaanlage in Bereichen, die entsprechend gekühlt werden können, aber auch den Außenbereich. Dort ist es ebenfalls wichtig, den Kunden die Möglichkeit zu geben, der direkten Sonne zu entfliehen. Denn nicht nur, dass die Hitze ansonsten zu groß wird, schlimmstenfalls sogar gefährlich, sondern zugleich ist die UV-Strahlung im Sommer am höchsten und birgt ebenfalls gesundheitliche Gefahren. Um also einen Sonnenbrand, einen Hitzschlag oder ähnliche Folgen zu verhindern, ist ein Sonnenschutz essentiell. Ansonsten drohen die Gäste zur Konkurrenz zu wechseln und auch die Mitarbeiter könnten unter den Arbeitsbedingungen im Freien leiden.

Vorsorgepflicht für Arbeitgeber

Der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter ist in Deutschland eine wichtige Pflicht für jeden Arbeitgeber. Das gilt auch im Service. Dieser umfasst demnach, bei der Arbeit in der Außengastronomie einen Sonnenschutz bereitzustellen. Ein entsprechender Vorschlag für umfassende gesetzliche Regelungen aus dem Jahr 2018, der vom Ausschuss für Arbeitsmedizin unterbreitet wurde, wurde bislang zwar nicht bewilligt – dennoch darf sich kein Arbeitgeber aus der Verantwortung ziehen. Es ist daher ratsam, im Terrassengeschäft sowie in Biergärten im Einzelfall eine Lösung für den Sonnenschutz zu entwickeln, der auf einer individuellen Gefährdungsbeurteilung beruht. Solche Gefährdungen sind zum Beispiel ein Sonnenbrand, eine Reizung der Augen, ein Sonnenstich oder ein Hitzschlag als akute Risiken, aber auch daraus resultierende chronische Erkrankungen wie Hautkrebs oder Grauer Star. Obwohl also noch keine allgemeine Pflichtvorsorge beschlossen wurde, müssen die Arbeitgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, um solche Risiken vorzubeugen. Oftmals reichen dafür schon kleine Maßnahmen für einen großen Effekt aus, zum Beispiel:

  • Installation von Überdachungen wie einer Markise oder einem Sonnenschirm, sodass die Mitarbeiter ihre Wartezeiten ebenso wie einen Großteil ihrer Wege von und zum Gast im Schatten bewerkstelligen können.
  • Schichtwechsel zur Mittagszeit, sodass jeder Mitarbeiter nur zeitweise im Freien arbeitet, anstatt über einen zu langen Zeitraum.
  • Vermeidung von Hitzestaus sowohl im Außen- als auch im Innenbereich durch eine geeignete Belüftung, gegebenenfalls auch mit Hilfe von Ventilatoren.
  • Bereitstellung von ausreichend Getränken sowie Sonnencreme und einer Kopfbedeckung für die Mitarbeiter.

Zuletzt gilt es, an die Eigenverantwortung der Service-Kräfte zu appellieren, denn all diese Maßnahmen können nur Wirkung zeigen, wenn sie von den Mitarbeitern auch genutzt werden. Eine Schulung, welche über die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung auf die Gesundheit informiert, ist dafür in regelmäßigen Abständen sinnvoll.

Sonnenschutz für Gäste – ja oder nein?

Viele dieser Maßnahmen kommen indirekt auch den Gästen zugute. Dennoch empfiehlt es sich auch hier ein zusätzliches Konzept zu überlegen, um einen Sonnenschutz für die Kunden zu gewährleisten. Dieser ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber ein wichtiger Faktor, wenn es um den Komfort geht – wie bereits geschildert wurde. Um Gäste in den Außenbereich locken zu können, darf ein Sonnenschutz an heißen Sommertagen daher nicht fehlen. Flexibilität ist dabei eine gute Devise, denn so kann jeder Gast selbst entscheiden, ob er im Schatten oder in der Sonne sitzen möchte. Das ist in der Theorie aber einfacher als in der Praxis, denn kleinere Sonnenschirme bringen oft das Problem mit sich, nicht alle Stühle an einem Tisch ausreichend zu beschatten. Große Sonnenschirme spenden hingegen so viel Schatten, dass vielleicht kein Sonnenplatz für jene Gäste übrig bleibt, welche die direkte Sonneneinstrahlung wünschen, zumindest für einige Zeit. Dieses Beispiel macht zugleich deutlich, dass der perfekte Sonnenschutz eine höchst individuelle Entscheidung ist. Er hängt von vielen verschiedenen Faktoren wie der Beschaffenheit des Außenbereichs oder der Größe der Tische ab. Wer auf Sonnenschirme setzt, sollte in jedem Fall auf eine ansprechende Optik, einen stabilen Stand und eine hohe Qualität achten. Bestenfalls verfügen diese über einen hohen UV-Schutz, damit die Gäste auch viele Stunden bleiben können, ohne einen Sonnenbrand oder weitere Folgen befürchten zu müssen.

Alternativen zum Sonnenschirm

Wenn möglich, kann auch natürlicher Schatten genutzt werden. Denn Schatten, der beispielsweise durch einen Baum oder ein Gebäude geworfen wird, ist merklich kühler als künstlicher Schatten unter einem Schirm und damit vor allem unter hitzeempfindlichen Gästen äußerst beliebt. Ist der Außenbereich hingegen in Form einer Terrasse oder eines offenen Wintergartens gestaltet, sind Markisen eine beliebte Wahl. Sie lassen mehr Bewegungsfreiheit zwischen den Tischen sowie Stühle, auch für die Mitarbeiter, und wirken oft professioneller. Allerdings kann hier schnell der bereits erwähnte Hitzestau entstehen, da die Wand einen Durchzug der Luft verhindert. Noch extremer ist das, wenn es sich um einen Wintergarten handelt, der im Sommer geöffnet werden kann. Das bringt durchaus Vorteile mit sich, denn so bleibt der Außenbereich auch in den Wintermonaten nutzbar. Allerdings ist ein Sonnenschutz im Sommer aufgrund des Glasdachs essentiell. Eine Außenbeschattung ist dann die beste Möglichkeit, um ein übermäßiges Aufheizen zu verhindern, da die Wärme direkt abgefangen wird. In Extremfällen kann zudem mit zusätzlichen Maßnahmen wie einem Ventilator gearbeitet werden. Es gilt also in der Außengastronomie eine zum Einzelfall passende Lösung zu finden, dann kommen und bleiben die Gäste gerne.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Schnellrestaurantkette Burger King verschärft mit Preissenkungen für Veggie-Gerichte den Wettbewerb um Marktanteile in der Branche. Das wirtschaftliche Kalkül bei Burger King beruht nicht auf der Gewinnspanne des einzelnen Gerichts, sondern auf der Annahme, dass mehr Gäste kommen.

„Kinder bleiben nach Möglichkeit an ihrem Tisch“ oder „Toilettengänge bitte immer in Begleitung eines Erwachsenen“ – so lauten einige der „Spielregeln“, die ein Restaurant im Saarland für seine jungen Gäste auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. Online gibt es dafür vor allem Lob.

Pret a Manger eröffnet weitere Filialen in der Berliner City. Mit den Eröffnungen am Leipziger Platz, in der Schlossstraße und am Potsdamer Platz schließt das Unternehmen sein Expansionsvorhaben in der Hauptstadt mit insgesamt fünf Filialen vorerst ab.

Die US-amerikanische Fast-Food-Kette Wendy’s kündigte an, in Zukunft weiter auf KI zu setzen und „dynamische Preisgestaltung“ zu testen. Ganz nach dem Motto: „Angebot und Nachfrage regeln den Preis“. Auch KI-gesteuerte Anpassungen der Speisekarte gehören zu der neuen Strategie der Burger-Kette.

​​​​​​​Ab sofort bis zum 31. Mai 2024 können sich Gastronomiebetreibende für den neuen METRO GastroPreis bewerben – und zwar in den Kategorien Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Team.

Im Zwei-Sterne-Restaurant Le Cerf des Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe erleben Gäste Kulinarik jetzt auf andere Weise: Speisen wie etwa Fingerfood richtet der Hobbyhandwerker auf selbst gestalteten Hirschgeweihen, Keramikkissen oder einer Seezungenkarkasse an.

Die Hospitality-Branche wird immer wichtiger für die Gesellschaft. Aber die Herausforderungen bleiben. Die Krisen der letzten Jahre waren ein Brandbeschleuniger für Veränderungen. In seinem kostenfreien Gastro-Trendreport 2024/25 analysiert Pierre Nierhaus die Lage und blickt in die Zukunft der Branche. (Mit Video-Interview)

Die US-Coffee-Shop-Kette Starbucks eröffnet an einer der prominentesten Straßen Berlins ein neues Café: Unter den Linden 39. Vormieter am Standort war das Restaurant Casa Italia. Starbucks ist bereits seit Jahren, nicht weit entfernt, am Pariser Platz, auf dem das Brandenburger Tor steht, mit einem Store vertreten.

Die neue Hamburger Erlebnisgastronomie „Le big TamTam“ sollte eigentlich im Februar feierlich eröffnet werden. Doch weil es noch Fragen zum Brandschutz gibt, bleibt der Food-Market im ehemaligen Mövenpick-Restaurant weiter geschlossen. Einen neuen Starttermin gibt es bislang nicht.

Die „Menterschwaige“ in Harlaching bekommt neue Pächter, wie BILD exklusiv erfuhr. Das Wirtepaar Till und Pamela Weiß übernehmen die Menterschwaige ab Herbst 2024. Das bekannte Ausflugslokal ist seit März 2022 geschlossen, nachdem der langjährige Pächter, Wiesnwirt Christian Schottenhamel, den Pachtvertrag kündigte.