Bayerns Biergärten starten sonnig in die neue Normalität

| Gastronomie Gastronomie

Blauer Himmel, Sonnenschein, deutlich über 20 Grad - mit einem Wort: Biergartenwetter. Der Montag schien die Bayern förmlich auf die Freischankflächen vor Cafés und Eisdielen sowie in die Biergärten der Restaurants und Gasthäuser zu rufen. Und zum ersten Mal seit der Verschärfung der Corona-Krise im März durften sie dieser Verlockung nachgeben. Mit ein paar Sicherheitsbestimmungen und deutlich lockerer Bestuhlung startete die Außengastronomie am Montag nach rund zwei Monaten Pause wieder.

Die Gäste kamen. An manchen Biergärten bildeten sich sogar Schlangen am Einlass. Schon am Nachmittag war dort wieder die typische Glocke aus Murmeln und dem Geklapper von Besteck und Geschirr zu hören - wenn auch etwas leiser. Die Tische standen weiter von einander entfernt und die Bedienungen in den Wirtsgärten trugen Mundschutz.

Vor allem der Sicherheitsabstand von 1,50 Metern soll die Gäste vor der Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Zudem müssen sie jenseits des Tisches Mundschutz tragen, ebenso das Personal, wenn es den Mindestabstand nicht einhalten kann. Wer Platz nehmen will, muss sich zudem in eine Liste eintragen - zumindest eine Person pro Gruppe. Damit sollen im Falle des Falles Infektionsketten nachvollzogen werden können, und maximal zwei Haushalte dürfen zusammensitzen.

«Mit der Öffnung der Biergärten und Außengastronomie kehrt wieder ein großes Stück Normalität in Bayern ein», sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der sich - wie wohl auch so mancher Wirt - über den wohlmeinenden «Wettergott» freute und Gastronomen und Personal dankte. «Wenn die Bürger jetzt die Angebote noch annehmen, wird sich die Lage bald noch weiter normalisieren, da ja ab nächsten Montag auch die Wirtschaften innen geöffnet werden», sagte er.

«Für uns als Gastgeber ist es einfach wunderbar, wieder Gäste bewirten zu können», sagte die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Angela Inselkammer. Manches sei noch gewöhnungsbedürftig, wie dass die Gäste platziert würden, statt sich selbst einen freien Tisch zu suchen. Doch bis auf ein paar unbelehrbare, die ohne Mundschutz gekommen seien, sei alles gut gelaufen. Dabei ist es Inselkammer ausgesprochen wichtig, dass alle ihre Kollegen strikt die Regeln befolgen. «Je besser wir uns daran halten und je besser die Zahlen sich entwickeln, desto besser für uns alle», sagte sie mit Blick auf die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie.

Doch noch ist längst nicht alles wieder normal und die Gastronomie nicht durch die Krise. Beim Dehoga schätzt man, dass durch die Abstandsregeln die Hälfte bis zwei Drittel der Tische wegfallen. Auf mancher Freischankfläche lehnte am Montag jeder zweite Tisch zusammengeklappt an der Wand. Hinzu kommt, dass die Außengastronomie bereits um 20.00 Uhr schließen muss.

«Die Herausforderung ist, dass man mit der deutlich reduzierten Kapazität einen wirtschaftlich überlebensfähigen Geschäftsbetrieb hinbekommt», sagte der bayerische Dehoga-Landesgeschäftsführer, Thomas Geppert. Dementsprechend sperrte am Montag auch nicht jeder Wirt auf. Manche warteten noch ab, sagte Geppert. Zahlen dazu, wie hoch ihr Anteil war, lagen allerdings nicht vor. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das OLG Düsseldorf hat die Vorwürfe, die Gault&Millau International gegenüber dem Lizenznehmer in Deutschland, der Henris Edition GmbH, erhoben hat, zurückgewiesen. Das sagt die Henris Edition und setzt die Tests für die App und den im Herbst erscheinenden Führer fort. Der Markenrechtsstreit scheint so schnell vorbei, wie er begonnen hat.

Die Schweizer Polizei hat Ermittlungen wegen möglicher Diskriminierung von Juden durch ein Bergrestaurant in Davos aufgenommen. Eine Privatperson habe die Polizei am Sonntag auf einen Aushang an dem Restaurant hingewiesen, sagte der Sprecher der Polizei Graubünden, Roman Rüegg, am Montag.

Wie mehrere regionale Medien berichtet, hat der Immobilienunternehmer Harald Panzer aus Fellbach das Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei in Stuttgart verkauft. Neuer Betreiber soll demnach der Wasenwirt Michael Wilhelmer sein.

 

Mit derzeit elf Standorten bildet die wineBANK das weltweit größte Netzwerk an Private Members’ Clubs für Weinbegeisterte. Im letzten Jahr eröffnete die wineBANK Mosel in Bernkastel-Kues. Aktuell entstehen weitere Locations in Erfurt, Heidelberg, Saarbrücken sowie am Niederrhein und an der Ahr.

Der ehemalige Zwei-Sternekoch Lothar Eiermann ist tot. Wie der SWR berichtet, starb Eiermann am Samstag nach schwerer Krankheit und wurde 78 Jahre alt. Eiermann war von 1973 bis 2008 war Chefkoch des Gourmethotels Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe in Zweiflingen.

Die Verwirrung um die Lizenz für die Marke Gault&Millau in Deutschland geht in die nächste Runde. Nachdem am Donnerstag Gault&Millau per Mitteilung über die Kündigung des Lizenzvertrages informiert hatte, verwies Henris nun auf eine weiterhin gültige Lizenz. 

Pressemitteilung

Der FCSI-Stammtisch entwickelt sich immer mehr zum Highlight-Event. So auch bei der INTERGASTRA in Stuttgart: Fünf Profis aus Gastronomie, Retail-Management, Stadt- und Küchenplanung diskutierten einen Nachmittag lang zum Thema „Stadt der Zukunft – Zukunft der Stadt”.

Standing Ovations, Euphorie und Freudentränen, wo man hinschaute: Die Begeisterung, sich nach vier Jahren, in Stuttgart wiederzusehen, war förmlich greifbar. Mehr als 1.200 Teilnehmende, davon 88 Mannschaften aus insgesamt 55 Nationen kamen zu IKA/Olympiade der Köche.

Hamburgs ehemaliger Cocktail-König (O-Ton Bild-Zeitung) Hubert Sterzinger eröffnet sein neues Lokal in den Räumlichkeiten des ehemaligen "SoHo Chicken" von Dirk Block. In der "Moto59 Foodgarage" will die Gastrolegende Sterzinger künftig eine "Fusion aus italienischer und amerikanischer Küche" servieren.

DISH Digital Solutions, eine Tochter der Metro AG, hat die die Art und Weise untersucht, wie der Valentinstag in Deutschland gefeiert wird. Im Mittelpunkt standen unter anderem Vorlieben, bevorzugte Landesküchen und Buchungsgewohnheiten.