Bilanz nach Gastro-Öffnung in Baden-Württemberg: Umsätze deutlich unter Soll

| Gastronomie Gastronomie

Eine durchwachsene Bilanz der ersten Öffnungswoche in der Speisegastronomie zieht der Hotel- und Gaststättenverband in Baden-Württemberg. So gebe es von den Gästen zwar viel Verständnis für die jetzt geltenden Abstands- und Hygieneregelungen, doch drei von vier Betrieben im Land können unter den aktuellen Bedingungen nicht wirtschaftlich arbeiten, wie eine Umfrage des Verbandes belegt.

Rund 2.800 Gastronomiebetriebe aus Baden-Württemberg haben sich an der DEHOGA-Umfrage zur Bilanz der ersten Öffnungswoche beteiligt. Bei den meisten von ihnen (82,9 Prozent) erfüllten sich die Umsatzerwartungen nicht: Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, dass der Umsatz in der ersten Woche nach der Wiedereröffnung bei weniger als einem Viertel des in einer normalen Maiwoche üblichen Wertes gelegen habe. 35 Prozent der Umfrageteilnehmer erzielten zwischen 25 und 50 Prozent des normalen Umsatzes. Lediglich 6,2 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mehr als 75 Prozent der in normalen Zeiten üblichen Umsätze erwirtschaftet haben.

„Die Zahlen zeigen, dass die Krise trotz der jetzt existierenden Öffnungsmöglichkeiten für die Speisegastronomie noch lange nicht beendet ist“, erklärt Fritz Engelhardt, Vorsitzender des DEHOGA Baden-Württemberg. Positiv bewertet der Verband jedoch die Rückmeldungen seiner Mitglieder zum Gästeverhalten: So berichten neun von zehn Umfrageteilnehmern, dass ihre Gäste Verständnis für die jetzt geltenden Regelungen zeigen. „Für dieses Verständnis sind wir sehr dankbar, denn ohne die Mitwirkung der Gäste ist die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen und auch die Einhaltung der Regeln zur Erfassung von Kontaktdaten nicht möglich“, betont Engelhardt.

Die Mitwirkung der Gäste allein werde ein Gastronomiesterben im Land allerdings nicht verhindern können: „Die jetzt geltenden Abstandsregelungen vermindern die Sitzplatzkapazitäten in den Betrieben der Speisegastronomie um fast die Hälfte. Unter diesen Bedingungen ist es sehr schwer, überhaupt wirtschaftlich zu arbeiten“, erklärt Engelhardt. Außerdem gebe es nach wie vor rund 5.000 gastgewerbliche Betriebe im Land, die nicht arbeiten dürfen: „Für Bars, Diskotheken und Schankwirtschaften gibt es keine terminierte Öffnungsperspektive. Und auch Catering-Unternehmen, die ihr Geld mit Veranstaltungen verdienen, sind aktuell komplett ausgebremst.“ Der DEHOGA drängt daher auf eine schnelle Umsetzung weiterer Hilfsprogramme für die Branche in Land und Bund.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Guide Michelin hat in Hamburg seine Sterne für die Restaurantküchen in Deutschland verliehen – so viele wie nie zuvor. Insgesamt 340 Betriebe können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern schmücken. Neu im Sterne-Olymp mit drei Sternen ist das oberbayerische Restaurant «Ess:enz» von Edip Sigl.

Das Restaurant „Prosecco“ ist seit mehreren Jahrzehnten ein beliebtes Lokal in Salzburg. In vier Wochen wird das Lokal den Namen allerdings in „Animo by Aigner“ ändern müssen. Der Grund: der italienische Weinverband Prosecco hat mit rechtlichen Schritten gedroht.

Während des Frühlingsfestes in Stuttgart darf auf dem gesamten Gelände am Neckar kein Cannabis geraucht werden. Zuvor hatten sich schon die Festwirte gemeinsam darauf verständigt, Kiffen in den Zelten nicht zu erlauben.

Bahn frei für burgerme’s ersten DB Store. Das Unternehmen geht erstmalig eine Kooperation mit der Deutschen Bahn ein. Anfang April hat burgerme seine Tore am Hauptbahnhof in Dessau geöffnet.

Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage in 155 Tourismusorten geben Anlass zur Sorge: Ein Rückgang im Gastronomieangebot droht Urlaubern wie Einheimischen den Platz am Wirtshaustisch zu erschweren.

Pressemitteilung

Die Suche nach innovativen Produkten und Konzepten für die Gastronomie, Hotellerie und Catering hat wieder begonnen! Der Gastro Vision Förderpreis geht in die nächste Runde und ruft Gründer, Startups und Visionäre auf, sich zu bewerben. Bereits zum 17. Mal zeichnet der Preis herausragende Ideen und kreative Unternehmertätigkeit in den zwei Kategorien aus. Die Bewerbung ist gestartet und läuft bis 15. September 2024.

Das Stuttgarter OhJulia-Restaurant von Marc Uebelherr ist bald Geschichte. Die Gustoso Gruppe hat die Fläche im Breuninger Dorotheen Quartier übernommen und wird hier demnächst ein Restaurant ihrer italienischen Formel „60 seconds to napoli” realisieren.

Die Avolta AG feiert die Eröffnung von The Burger Federation am Flughafen Düsseldorf. Es ist das erste Mal, dass der Anbieter ein Konzept an einen deutschen Flughafen bringt. Das Restaurant bietet Reisenden Burger-Kreationen im Ambiente eines amerikanischen Farmhauses.

Die Essensversorgung bei Bahnreisen ist oft ein Kritikpunkt. Umso wichtiger ist das Angebot an Bahnhöfen. HelloFresh hat nun Deutschlands größte Bahnhöfe hinsichtlich ihres kulinarischen Angebots untersucht.

Restaurant Ritzi in Stuttgart, das in der letzten Woche erneut mit einem Stern ausgezeichnet wurde, hat Insolvenz angemeldet. Das Gourmetrestaurant ist bereits geschlossen, die Brasserie bleibt zunächst geöffnet.