Delivery Hero verkauft Lieferheld, Pizza.de und foodora in Deutschland an Takeaway.com 

| Gastronomie Gastronomie

Delivery Hero verkauft seine deutschen Essenslieferdienste Lieferheld, Pizza.de und foodora an Takeaway.com aus den Niederlanden. Delivery Hero erhält für den Verkauf 930 Millionen aus Barmitteln und Aktien an Takeaway.com N.V. Die beiden Unternehmen hatten sich in den letzten Monaten und Jahren eine Vermarktungsschlacht geliefert.

Die Gegenleistung umfasst ungefähr 508 Millionen in bar sowie 9,5 Millionen Aktien an Takeway.com N.V. mit einem Wert von 422 Millionen. Nach Ausgabe der Aktien an Delivery Hero dies ungefähr 18 Prozent des gesamten ausstehenden Aktienkapitals von Takeaway.com N.V.. Takeaway.com hat sich eine verbindliche Finanzierungszusage in Höhe von 680 Millionen Euro für den Baranteil der Gegenleistung gesichert.

„Diese Transaktion bringt dem Unternehmen vielerlei Vorteile und verbessert unsere Positionierung“, sagte Delivery Hero-Chef Niklas Östberg. „Ungeachtet des Verkaufs des Deutschlandgeschäfts werden wir unsere Umsatzziele für 2019 nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen. Gleichzeitig werden wir einen Anteil an Takeaway.com halten und über deutlich mehr liquide Mittel verfügen.“

Anleger zeigen sich überzeugt: Die Aktie von Delivery Hero schoss am Freitagmorgen zeitweise mehr als 25 Prozent in die Höhe, die von Takeaway.com mehr als 27 Prozent. Vorbehaltlich weniger Ausnahmen haben sich die Parteien auf eine Stillhaltefrist von vier Jahren nach Abschluss der Transaktion geeinigt, während derer Delivery Hero den Anteil an Takeaway.com N.V. durch ein Geschäft mit Aktien oder derivativen Wertpapieren an Takeway.com N.V. insbesondere nicht erhöhen darf. 

Delivery Hero beabsichtigt derzeit, die Hälfte der Barmittel, die ihr aus der Transaktion zufließen, zu reinvestieren und erwartet daher für das Jahr 2019 Umsätze zwischen 1.080 Millionen und 1.150 Millionen sowie ein angepasstes EBITDA zwischen negativen 270 Millionen Euro und negativen 320 Millionen Euro. Die Transaktion steht noch unter der Bedingung einer Genehmigung durch die Hauptversammlung der Takeaway.com N.V. und wird voraussichtlich in der ersten Hälfte von 2019 abgeschlossen.

Delivery Hero wurde im Mai 2011 in Berlin von Niklas Östberg, Kolja Hebenstreit, Markus Fuhrmann und Lukasz Gadowski als RPG International Holding GmbH gegründet und im Laufe des Jahres in Delivery Hero GmbH umbenannt. Das Wachstum des Unternehmens bis 2014 weckte das Interesse von Investoren, die im Jahr 2014 über 400 Millionen Euro investierten, was unter anderem die Übernahme des deutschen Marktführers pizza.de im August 2014 und die Expansion in den südamerikanischen Raum ermöglichte. Im Februar und März 2015 erwarb das Berliner Internetunternehmen Rocket Internet in zwei Schritten für mehr als eine halbe Milliarde Euro einen Anteil von 38,5 Prozent an Delivery Hero. Im Sommer 2017 wechselte Delivery Hero die Rechtsform von der GmbH zur AG und ging am 30. Juni 2017 an die Frankfurter Wertpapierbörse. Es handelte sich um den bis dato größten Börsengang des Jahres. Mit Gesamterlösen von 789 Millionen Euro war es der bis dato drittgrößte Börsengang eines Internetunternehmens in Deutschland. Neben Lieferheld und pizza.de gehört seit September 2015 Foodora zu Delivery Hero in Deutschland.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Matthias Kutzer ist seit rund einem halben Jahr Präsident des BdS und bildet gemeinsam mit Markus Suchert die Führungsspitze des Verbands. Doch wie sieht die Zusammenarbeit der beiden genau aus? Und was sind ihre Aufgaben, Ziele und Pläne?

ProteinReich aus Braunschweig wurde bei den diesjährigen Lieferando Awards als das beste Liefer-Restaurant Deutschlands ausgezeichnet. Den Award für das innovativste Restaurant erhielt in diesem Jahr "My Stolz - The Burger Boss".

HeimWerk Restaurants gibt es ab sofort im Doppelpack in Düsseldorf. Nach dem Erfolg des Restaurants in der Altstadt, folgt nun das HeimWerk Restaurant Düsseldorf Mitte.  Am Martin-Luther-Platz werden bis zu 200 Gäste auf 500 Quadratmetern versorgt.

Weltraumessen hat oft einen eher schlechten Ruf. Das könnte sich allerdings bald ändern, denn der dänische Spitzenkoch Rasmus Munk plant, seine Kreationen bald am Rand des Alls zu servieren. Das besondere Gastroerlebnis in der Stratosphäre soll im Jahr 2025 stattfinden. Der Haken: Ein Ticket kostet 495.000 US-Dollar.

Thüringen feiert seine Bratwursttradition: Am Samstag wurde in Erfurt symbolisch angegrillt. Doch die Wurst steht nicht nur für Tradition, sie ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Etwa 40.000 Tonnen Thüringer Bratwurst würden jährlich hergestellt.

Wegen IT-Problemen haben Kunden bei McDonalds auch in deutschen Filialen am Freitag mit Problemen rechnen müssen. Eine Sprecherin betonte, dass es sich nicht um ein «Cybersecurity-Ereignis» gehandelt habe. Die Ursache der Störung blieb zunächst unklar.

Ab Ostern 2025 heißt das Drehrestaurant auf dem Berliner Fernsehturm Sphere by Tim Raue. Auf 207 Metern Höhe wird der Spitzenkoch dann für das kulinarische Wohl der Gäste in luftiger Höhe sorgen – mit regionalen Produkten und von ihm interpretierten Berliner Gerichten.

Ab Sommer leitet Cornelia Fischer, die in den vergangenen drei Jahren im fränkischen Volkach die Löffel schwang, den Neustart im Restaurant Überfahrt ein. Das Restaurant im Althoff Seehotel Überfahrt empfängt die Gäste ab dem 6. September wieder im regulären Betrieb.

In den Jahren 2020 bis 2023 haben in der Gastronomie bundesweit rund 48.000 Betriebe geschlossen. Für 6.100 Betriebe kam in dieser Zeit das Aus durch eine Insolvenz. Allein 2023 hat etwa jedes zehnte Gastronomieunternehmen aufgegeben.

In den Jahren 2020 bis 2023 haben in der Gastronomie bundesweit rund 48.000 Betriebe geschlossen. Für 6.100 Betriebe kam in dieser Zeit das Aus durch eine Insolvenz. Allein 2023 hat etwa jedes zehnte Gastro-Unternehmen aufgegeben.