Dramatische Einbußen: Bilanz nach einer Woche in der niedersächsischen Gastronomie

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Der Präsident des DEHOGA Niedersachsen, Detlef Schröder, erläuterte heute in Hannover die Ergebnisse einer ersten Befragung von Mitgliedern zu den zurückliegenden Öffnungstagen seit Wiedereröffnung der niedersächsischen Gastronomie am 11. Mai 2020. Schröder stellte fest: „Die Bewertung der ersten Öffnungstage ist für die Gastronomie höchst ernüchternd. Wir hatten erwartet, dass durch die Kapazitätsreduzierung auf 50 Prozent die Umsätze nicht in den Himmel schnellen können. Aber die sich jetzt abzeichnenden Umsatzrückgänge sind fatal.“

Nur 70 Prozent der Befragten hatten ihre Gastronomie in der Woche ab dem 11. Mai wieder angefahren. Allerdings mussten 93 Prozent von ihnen am Ende der Woche feststellen, dass die getätigten Umsätze noch nicht zu einer Wirtschaftlichkeit des Betriebes geführt haben. Auch wenn die Erwartungen in Anbetracht der coronabedingten Betriebseinschränkungen nicht allzu hoch waren, bei mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) wurden die Erwartungen enttäuscht.

Verglichen zum normalen Umsatz einer Maiwoche mussten 75 Prozent der Befragten feststellen, dass ihre Umsätze bei weniger als einem Viertel des normalen Umsatzes lagen. Nur sieben Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Umsätze über 50 Prozent der Normalumsätze lagen. „Die Umsatzeinbußen sind dramatisch. Unter den aktuellen Voraussetzungen ist ein wirtschaftlicher Betrieb in der Gastronomie kaum vorstellbar“, musste Schröder feststellen.

Schröder zeigte sich mit der Reaktion der Gäste auf die aktuell schwierige Betriebssituation hingegen sehr zufrieden: „Zu 99 Prozent ist die Reaktion der Gäste auf die betrieblichen Einschränkungen durch Mundschutz-Tragen, Abstandhalten und erhöhte betriebliche Hygienemaßnahmen mit sehr zufrieden bis überwiegend zufrieden festzuhalten. Für uns heißt das, wir und die Gäste lernen zusammen, das Beste aus den coronabedingten Einschränkungen in der Gastronomie zu machen.“

Zu hoffen sei jetzt, dass die staatlichen Einschränkungen schnell gelockert werden können, um zu einer neuen Normalität zurückkehren zu können. Auch die Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Krise seien nicht von der Hand zu weisen. Service mit Mundschutz bei Wahrung von größtmöglichem Abstand ließe sich nur schwer mit dem Anspruch des Gastgewerbes, nahe am Gast zu sein, vereinbaren.


 

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