Düsseldorf: «Corona-Spaßbremsen» für «längste Theke der Welt»

| Gastronomie Gastronomie

Damit aus der Düsseldorfer Altstadt in der Corona-Pandemie kein zweites Ischgl wird, hat die Stadt einen Drei-Stufen-Plan für das Amüsierviertel beschlossen. Die Eskalationsstufen greifen, wenn die Werte von 30, 40 und 50 bei der Infektions-Kennziffer Sieben-Tage-Inzidenz überschritten werden. Das hat Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) am Freitag mitgeteilt.

Ab dem Wert 30 - mehr als 30 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen - gilt ab Mitternacht ein Musikverbot in den Gaststätten und ein Verweilverbot in bestimmten Bereichen der Altstadt ab 22.00 Uhr. Dann darf außer Haus auch kein Alkohol mehr verkauft werden.

Ab dem Wert 40 wird zusätzlich eine Sperrzeit für die Altstadt bis 01.00 Uhr verhängt. Ab dem Wert 50 darf nur noch die Speisegastronomie öffnen. Dann ist aber ohnehin damit zu rechnen, dass die Landesregierung lokale Einschränkungen verhängt.

«Düsseldorf ist derzeit von einem kritischen Wert noch weit entfernt», sagte Geisel. «Wir dürfen in unserer Aufmerksamkeit jetzt nicht nachlassen, damit dies auch so bleibt.» Der Inzidenzwert gelte als Bemessungsgröße nur, wenn er sich nicht auf ein einzelnes Geschehen zurückführen lässt.

Bereits aktuell gilt ein Maßnahmenpaket für die Altstadt, um dichte Menschenansammlungen zu verhindern. Zudem wird die Einhaltung der Hygiene- und Schutzstandards kontrolliert. Banner und andere Info-Mittel appellieren an die Verantwortung der Altstadtgäste.

Auf der Freitreppe am Burgplatz wurden 1,5 Meter breite Streifen aufgemalt und mit Abstandspfeilen versehen. Wird die beliebte Treppe dennoch zu stark bevölkert, kann die Polizei sie taghell beleuchten, um die Nachtschwärmer zu vergraulen. In der Kurzen Straße verzichtet eine beliebte Hausbrauerei auf den Außer-Haus-Verkauf von Getränken. Dort war es zu besonders dichtem Gedränge gekommen. «Wenn es nicht zu einem erneuten Lockdown kommen soll, müssen sich alle an gewisse Spielregeln halten», hatte Geisel appelliert.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Düsseldorf nach den jüngsten Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag bei 11,9. Teile der Düsseldorfer Altstadt hatten in den vergangenen Wochen wegen dichten Gedränges mehrfach von der Polizei geräumt werden müssen. Bei schönstem Wetter waren viele Tausend Amüsierwillige in die engen Altstadtgassen geströmt. Das regnerische Wetter hatte die Situation in den vergangenen Tagen entschärft. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Auf der Baustelle im Deutschlandhaus in Hamburg wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet, damit sich die Türen des neuen Block House im Mai öffnen können. Es ist das vierzehnte Block House-Restaurant, das in Hamburg an den Start geht.

Erbrechen, Durchfall, Übelkeit: Ein Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests sorgt bei vielen Gästen für Magen-Darm-Beschwerden. Alle gingen in dasselbe Festzelt.

Inflation und hohe Preise haben die Konsumstimmung zuletzt stark beeinträchtigt. Eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass es eine Trendwende geben könnte. Bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen falle der Anstieg hingegen geringer aus, als in anderen Bereichen.

Einweg-Kaffeebecher, Pommesschalen, Wegwerfbesteck - viele Städte im Land klagen über Verpackungsmüll. Nach Tübingen will nun auch Freiburg eine Steuer erheben. Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Einführung der kommunalen Steuer zum 1. Juli 2025 vorzubereiten.

Vertreter aus Gastronomie und vom zuständigen Amt haben sich geeinigt. Sommergärten dürfen unter bestimmten Bedingungen auch aufs Nachbargrundstück.

Für die Klüh-Gruppe war das Geschäftsjahr 2023 ein besonders erfolgreiches: Erstmals in der Unternehmensgeschichte konnte der Multiservice-Dienstleister die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überspringen – eine Steigerung um 10,9 Prozent (plus 100,9 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Drei Jahre lang hielt das Restaurant Setzkasten im Erlebnis-Supermarkt Zurheide Feine Kost bis 2023 einen Michelin-Stern. Nach aufwendigem Konzeptions- und Umbauarbeiten will das Setzkasten-Team, rund um Küchenchef Egor Hopp, weiter durchstarten.

Die auf Bowls und Salate spezialisierten Lieferdienste Pottsalat und Make Food fusionieren. Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen aus Essen und Monheim übernimmt die Pottsalat GmbH mit nunmehr elf Standorten die Marktführerschaft für gesunde und nachhaltige Gerichte in Deutschland.

Der zeitweise Wechsel vieler Beschäftigter ins Homeoffice infolge der Corona-Pandemie, macht Betriebskantinen weiter zu schaffen. 2023 verbuchte das Branchensegment, zu dem etwa auch Caterer zählen, einen Umsatzrückgang von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem die Branche hadert.

Auch letztes Jahr blieben Deutschland, Österreich und die Schweiz trinkfest. Trotz steigender Preise füllten alte Bekannte wie Kaffee, Wasser und Bier weiterhin die meisten Gläser und Tassen. Welche weiteren Getränke im vergangenen Jahr am häufigsten bestellt wurden, hat Kassenanbieter orderbird unter die Lupe genommen.