Große Überraschung beim „German Wine List Award“: Kein Gourmettempel errang die Auszeichnung „Sommeliers Best“ für die höchstbewertete Weinkarte Deutschlands, sondern die Dresdner Weinkulturbar. 2.789 Positionen finden sich auf der Weinkarte, die stolze 24 Länder repräsentiert.
Die günstigste Flasche kostet gerade einmal 12 Euro – dafür bekommt man in anderen Häusern nur ein Glas Wein“, so Vinum-Chefredakteur und Juryvorsitzender Carsten Henn. „Die Lektüre vieler Weinkarten war eine echte Freude. Bei einigen ging die stylische Selbstverwirklichung aber auf Kosten der Lesbarkeit: kein Inhaltsverzeichnis, kleine Schrift, chaotische Sortierung.“
Insgesamt wurden 87 Weinkarten in fünf Kategorien (Gourmet & Sterne, Gutbürgerliche Küche, Design- & Szenelokale, Weltküche sowie Bars & Clubs) für den Wettbewerb eingereicht, der beim „International Wine Institute“ (IWI) und dem Sterne-Restaurant „Maximilian Lorenz“ ausgetragen wurde.
Patronatsgeber des Wettbewerbs waren neben dem IWI der Restaurantführer „Gusto“, die „Deutsche Sommelier-Union“ und die Vereinigung „Relais & Châteaux“. Nur 30 Karten errangen die Höchstwertung „Ausgezeichnet“. Jede Karte wurde in 25 Unterpunkten bewertet. „Ob Optik, Auswahl, Preis oder Kompetenz: Sie wurden auf Herz und Nieren von einer Expertenjury darauf geprüft.“ Die Teilnahme am Wettbewerb war für die Restaurants kostenlos.
Den Sonderpreis „Regionales Herz“ für die Weinkarte mit dem besten regionalen Schwerpunkt erhielt der „Zeltinger Hof“, der seinen Gästen 169 Weine im offenen Ausschank anbieten. „Das Lebenswerk von Markus Reis ist eine einzige Feier von Deutschlands größter Rebe: dem Riesling“, so Carsten Henn.
Den Sonderpreis „Best Concept“ errang das Berliner „Nobelhart & Schmutzig“ von Kult-Sommelier Billy Wagner. „Bemerkenswert ist die Bandbreite an Kombinationen, weit über den Wein-Horizont hinaus. Das ist eine Karte mit Lust auf Experimente, die keine Grenzen kennt“, begründet Christian Frens von der „Sommelier Union Deutschland“, die von dem Verband verliehene Auszeichnung.
Die Jury bestand neben Carsten Henn und Christian Frens aus Alexander Kohnen und Tobias Heinrich vom „International Wine Institute“ (Bad Neuenahr), Katharina Röder (Sommelière „Bembergs Häuschen“, Euskirchen), Claudia Stern (Sommelière „Wine & Glory“, Köln), Ronja Morgenstern (Sommelière „Maximilian Lorenz“, Köln) und Markus Oberhäußer (Chefredakteur „Gusto – Der kulinarische Reiseführer“).