Guide Michelin 2023 Deutschland - Alle Sterne, Listen, Restaurants und Köche

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Vielfalt, mehr Vegetarisches und Regionales - für höchste Kochkunst bei entspannt-kultivierter Atmosphäre sind bundesweit 334 Restaurants mit den begehrten Michelin-Sternen ausgezeichnet worden. Damit wird in der am Dienstag präsentierten neuen Ausgabe des Restaurantführers «Guide Michelin» sogar noch der Vorjahresrekord um sieben Sterne getoppt.

Mit dem Restaurant «Jan» in München gibt es nun ein weiteres Drei-Sterne-Restaurant, außerdem 8 neue Zwei-Sterne-Restaurants und 34 neue Restaurants mit einem Stern. Noch hat der Süden und Südwesten in der Spitzengastronomie die Nase vorn - doch Großstädte sind ein interessantes Pflaster. «Gerade in Berlin hat sich sehr viel getan», sagte der Direktor des «Guide Michelin» für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel. Angetan ist er von der Vielfalt und Unkompliziertheit in der Hauptstadt.

«Es war ein ungewöhnliches Jahr in einem schwierigen Umfeld. Mit so einem positiven Ergebnis hätten wir niemals gerechnet», sagte er. Zwar sind die Lokale nach der Corona-Zeit wieder gut besucht. Doch die Zeiten sind wirtschaftlich schwierig, und es fehlen Fachkräfte.

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Doch die Küchenchefs und Küchenchefinnen der Spitzengastronomie lassen sich ihre Probleme nicht anmerken. Sie kochen nach Beobachtung der Michelin-Tester auf beständig hohem Niveau und setzen zunehmend auf Nachhaltigkeit. Beeindruckt waren sie vom Engagement, dem Mut und von der Flexibilität, mit dem die Gastronomen allen Widrigkeiten trotzen. Um die Qualität bei kleinerer Mannschaft halten zu können, reagierten manche Restaurants mit kürzeren Öffnungszeiten und schlankeren Speisekarten.

Aufsteiger des Jahres ist Jan Hartwig, der mit seinem Restaurant «Jan» im Münchner Museumsquartier aus dem Stand in den Sterne-Olymp sprang. Bereits aus dem Münchner «Atelier» für seine Drei-Sterne-Küche bekannt, überzeugte er nun im eigenen Restaurant. Hartwig wurde für seine kreative Küche und seine perfekte Handwerkskunst direkt mit drei Sternen ausgezeichnet. Damit gibt es jetzt in Deutschland 10 Restaurants mit drei Sternen, 50 Restaurants mit zwei Sternen und 274 Restaurants mit einem Stern.

Hartwig selbst zeigte sich überwältigt: «Ich bin sprachlos». Als Koch gebe man sich jeden Tag so viel Mühe, aber dann den dritten Stern zu bekommen, sei unfassbar. Hartwig dankte seinem Team, seiner Lebensgefährtin und Familie. Er habe den dritten Stern erhofft, aber nicht erwartet, sagte der sichtlich gerührte Spitzenkoch.

Bei den acht neuen Zwei-Sterne-Restaurants hoben die Michelin-Tester unter anderem das «Alois - Dallmayr Fine Dining» in München hervor, das nach seiner Wiedereröffnung unter der Küchenleitung von Max Natmessnig direkt zwei Sterne bekam. 

Das Gourmetrestaurant Dichter unter der Leitung von Thomas Kellermann wird für seine regional-inspirierten Kreationen mit dem zweiten Michelin-Stern ausgezeichnet „Ich bin wahnsinnig stolz auf mein Team. Der zweite Stern war von Anfang an unser Ziel und ich bin sehr glücklich darüber, das nun erreicht haben“, freut sich Thomas Kellermann. Seine Philosophie im Gourmetrestaurant Dichter ist klar: Regional-inspirierte Küche auf höchstem Niveau, modern interpretiert und mit klaren Aromen sowie Texturen. Im Mittelpunkt stehen dabei häufig traditionelle, oftmals herkömmliche Lebensmittel von höchster Qualität, die er gekonnt in Szene setzt.

Bei den 34 neuen Ein-Sterne-Restaurants wurden die Berliner Lokale «The NOname» und das «Bonvivant» besonders erwähnt. Letzteres hat sich die Auszeichnung mit rein vegetarischer beziehungsweise veganer Küche verdient. Beachtlich auch der Zuwachs an Sternen in Freiburg: Hier gibt es mit dem «Colombi Restaurant», der «Eichhalde» und der «Wolfshöhle» gleich drei neue Ein-Sterne-Restaurants. Für die Vielfalt erhielt das «Sahila - The Restaurant» in Köln einen Stern, wo Julia Komp nach einer Weltreise kulinarische Eindrücke umsetzt (Tageskarte berichtete).

Erfreulich war für die Tester das zunehmende Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität. Dafür haben nun 72 Restaurants einen Grünen Stern. Einen «Bib Gourmand» für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben bundesweit 274 Restaurants.

Verliehen wurden auch vier Awards für besondere Leistung der Restaurantteams: Als «Mentor Chef» geehrt wird Christian Bau aus dem Drei-Sterne-Restaurant «Victor's Fine Dining by Christian Bau» im saarländischen Perl-Nennig, weil er dem Nachwuchs wertvolles Know-how vermittle. Den «Young Chef Award» samt Stern erhielt Alina Meissner-Bebrout mit ihrem Restaurant «bi:braud» in Ulm. Der «Service Award» ging an Mona Schrader aus dem Zwei-Sterne-Restaurant «Jante» in Hannover. Für seine Weinexpertise geehrt wurde Christophe Meyer vom «Le Pavillon» im Schwarzwaldort Bad Peterstal-Griesbach.

Frank Rosin nur noch mit einem Stern

Doch es gibt nicht nur Gewinner: In 28 Fällen wurden Sterne gestrichen. So hat Fernsehkoch Frank Rosin mit seinem «Rosin» im nordrhein-westfälischen Dorsten nur noch einen Stern. «Die Qualität war nicht mehr auf dem Niveau wie in den vergangenen Jahren», hieß es von Michelin. Teils kamen Sterne auch wegen Schließungen abhanden, wegen eines Teamwechsels oder - wie im Fall Winkler - mit dem Tod des Patrons. Dem «Restaurant Heinz Winkler» im bayerischen Aschau wurden zwei Sterne gestrichen, weil die Kochlegende Ende Oktober starb (Tageskarte berichtete). «Das hat eine gewisse Tragik», bedauert Flinkenflügel. Das Restaurant wolle sich im Mai neu aufstellen und versuchen, an vergangene Erfolge anzuknüpfen.

Winkler, der bei Köchen wie Paul Bocuse und Eckart Witzigmann lernte, hatte mehr als 20 Jahre mit Unterbrechungen sogar drei Sterne. Später kochte er als Nachfolger von Witzigmann im «Tantris» in München, das lange als Inbegriff von Haute Cuisine in Deutschland galt. Winkler war 1981 mit 31 Jahren der jüngste Drei-Sterne-Koch.

Lob haben aus Sicht Flinkenflügels letztlich alle verdient: «Wir sind richtig stolz darauf, was sich im letzten Jahr entwickelt hat. Da war so viel Leidenschaft dabei. Es steckt so viel Arbeit dahinter. Das ist beachtlich.»

Der Michelin-Guide kommt in 41 Ländern heraus, neben Europa auch in den USA und Asien. Hinter dem renommierten roten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. In Deutschland erschien der erste «Guide Michelin» 1910, damals noch «den Herren Automobilisten» gewidmet und vor allem mit Straßenrouten versehen. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen.

Mecklenburg-Vorpommern: Neun Ein-Sterne-Restaurants

Auf ein Zwei- oder gar Drei-Sterne-Restaurant muss Mecklenburg-Vorpommern weiter warten. Dafür finden sich in der neuen Ausgabe des Restaurantführers «Guide Michelin» aber - wie im Vorjahr auch - neun bekannte Restaurants mit einem Stern. Neu ist die Auszeichnung des Schweriner Restaurants «Cube by Mika» als eines der «Bib Gourmand»-Restaurants, wie aus der am Dienstag vorgestellten Deutschland-Ausgabe des Restaurantführers hervorgeht.

Der «Bib Gourmand» wird für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis vergeben. In der Liste mit insgesamt 274 «Bib-Gourmand»-Restaurants tauchen auch die «Tischlerei» in Greifswald, «Kaisers Eck» in Ahlbeck auf Usedom, das «Kleine Meer» in Waren (Müritz) sowie «Schimmel's» in Wustrow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst auf.

Bei den Ein-Sterne-Restaurants handelt es sich um die «Ostseelounge» in Dierhagen, das «Friedrich Franz» in Heiligendamm, die «Alte Schule - Klassenzimmer» im Ort Feldberger Seenlandschaft, «Ich weiß ein Haus am See» in Krakow am See, das «freustil» in Binz, das «Gutshaus Stolpe» in Stolpe sowie «Kulmeck by Tom Wickboldt» und «The O'ROOM» in Heringsdorf und das «Gourmet-Restaurant Der Butt» in Rostock-Hohe Düne. Auf der Liste der Grünen Sterne, die eine nachhaltigere Gastronomie auszeichnen, findet sich als einziges Nordost-Restaurant weiterhin die «Alte Schule - Klassenzimmer» im Ort Feldberger Seenlandschaft.

Sachsen: Wieder acht Sterne-Restaurants

Sachsens Spitzengastronomie ist um ein Sterne-Restaurant reicher. Die Tester des «Guide Michelin» vergaben in der neuen Ausgabe des Gastroführers einen Stern an das Leipziger «Kuultivo». Damit gibt es wieder acht Restaurants im Freistaat, die mit einem oder sogar zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet sind, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Deutschland-Ausgabe des Restaurantführers hervorgeht.

Peter Maria Schnurr konnte mit seinem Restaurant «Falco» in Leipzig seine beiden Sterne erneut behaupten. Es war 2008 das erste in den östlichen Flächenbundesländern, das mit dieser Auszeichnung gekürt wurde. Seitdem sind Schnurr und das «Falco» mit zwei Sternen dekoriert. Jeweils einen Stern tragen in der Messestadt zudem der «Stadtpfeiffer» und das «Frieda» sowie in der Landeshauptstadt Dresden das «Elements» und das «Genuss-Atelier». Mit dem «Atelier Sanssouci» der Villa Sorgenfrei in Radebeul und dem «Juwel» im Bei Schumann in Schirgiswalde-Kirschau konnten auch zwei Hotelrestaurants ihren Stern behaupten.

Baden-Württemberg: Wieder Sterneregen im Südwesten

Klassisches Mittagsmenü, querbeet oder lieber Grünzeug? Hinter manch prosaischer Speisekarte verbirgt sich eine raffinierte Küche. Beim Karlsruher Restaurant «sein» ist das so. Es gehört wie die «Mühle» in Schluchsee zu den neuen Zwei-Sterne-Lokalen im «Guide Michelin». Bei der Verleihung am Dienstagabend in Karlsruhe wurden elf Häuser im Südwesten neu ausgezeichnet, davon neun mit einem Stern.

Insgesamt gibt es nun in Baden-Württemberg 64 Ein-Sterne-Lokale, 10 Zwei-Sterne-Lokale und 2 Gourmettempel der höchsten Drei-Sterne-Kategorie im Schwarzwaldort Baiersbronn: das «Restaurant Bareiss» und die «Schwarzwaldstube». Zwei Lokale auf Weltklasse-Niveau in einem so kleinen Ort sei schon mehr als beachtlich, sagte Ralf Flinkenflügel, Direktor des «Guide Michelin» für Deutschland und die Schweiz. «Baiersbronn ist ein Highlight der internationalen Gastronomie.» Zumal auch die Ein-Sterne-Lokale «Schlossberg» und das «1789» in dem Ort im Kreis Freudenstadt sind.

Beachtlich ist der Zuwachs an Sternen in Freiburg: Hier gibt es mit dem «Colombi Restaurant», der «Eichhalde» und der «Wolfshöhle» gleich drei neue Ein-Sterne-Restaurants. Mit einem Stern schmücken sich nun auch «die burg» in Donaueschingen, «Das garbo im Löwen» in Eggenstein-Leopoldshafen, das «Esszimmer im Oberschwäbischen Hof» in Schwendi, das «Hegel Eins» in Stuttgart, das «MARKOS» in Weingarten bei Ravensburg und das «bi:braud» in Ulm, dessen Küchenchefin Alina Meissner-Bebrout zugleich mit dem «Young Chef Award» geehrt wurde. Als Sommelier wurde Christophe Meyer aus dem «Le Pavillon» in Bad Peterstal-Griesbach ausgezeichnet.

Gestrichen wurden von der Sterne-Liste drei Adressen in Fellbach, Herrenberg und Mannheim - die Häuser sind geschlossen.

Erstaunt registrierten die Tester die Entwicklung des Karlsruher Restaurants «sein». Das Erfolgsrezept könnte damit zusammenhängen, dass Inhaber Thorsten Bender die Corona-Zeit genutzt habe, um sich in internationalen Top-Adressen weiterzubilden, neue Ideen zu entwickeln und seine eigene Handschrift zu verfeinern, meinte Flinkenflügel. Um Spitzenkoch zu werden, braucht es ihm zufolge gewisse Voraussetzungen: «Man muss neugierig sein und ein bisschen verrückt - nach guten Produkten.»

Schleswig-Holstein: Nur noch elf Sterne-Restaurants

Die Zahl der Sterne-Restaurants in Schleswig-Holstein ist von 13 auf 11 gesunken. In der aktuellen Ausgabe des Guide Michelin konnten die «Meierei Dirk Luther» in Glücksburg bei Flensburg, der «Söl'ring Hof» in Rantum auf Sylt und das «Courtier» in Wangels im Kreis Ostholstein ihre jeweils zwei Sterne behaupten.

Mit einem Stern können sich weiterhin diese Restaurants schmücken: «Das Grace» in Flensburg, das «Wullenwever» in Lübeck, das «Alt Wyk» in Wyk auf Föhr, die Sylter Häuser «Kai3» in Hörnum und «Bodendorf's» in Tinnum, das «Restaurant 1797» in Panker (Kreis Plön), das «DiVa» in Scharbeutz und die «Orangerie» in Timmendorfer Strand. Das «Ahlmanns» in Kiel verlor seinen Stern, nachdem Sternekoch Mathias Apelt das Restaurant für ein eigenes Lokal verlassen hat. Und der frühere Stern-Träger «Balthazar» in Timmendorfer Strand ist mittlerweile geschlossen.

Hessen: Kein Drei-Sterne-Restaurant

Wieder keine drei Sterne in Hessen: In der neuen Ausgabe des Restaurantführers Guide Michelin 2023 trägt kein Gourmet-Tempel landesweit diese höchste Auszeichnung. Bundesweit können in diesem Jahr zehn Restaurants mit der höchsten Auszeichnung des Gourmetführers für sich werben.

Bei den Zwei-Sterne-Lokalen behaupteten sich das «Gustav» und das «Lafleur» in Frankfurt. Das sind den Gastro-Inspektoren des Guide Michelin zufolge landesweit die einzigen beiden Häuser. Zum Vergleich: Bayern kommt auf 13, Baden-Württemberg auf 10.

Mit dem «bidlabu» in Frankfurt und dem «Marburger Esszimmer» konnten sich zwei Restaurants neu mit einem Stern schmücken. Damit sind derzeit 18 Gourmet-Tempel in Hessen mit einem Stern veredelt. Das «Français» in Frankfurt verlor seinen Stern.

Niedersachsen: Neues Zwei-Sterne-Restaurant in Hannover

Niedersachsen hat ein neues Zwei-Sterne-Restaurant: Das «Votum» in Hannover mit Benjamin Gallein als Chef am Herd hat sich von einem auf zwei Sterne steigern können. Weiterhin zwei Sterne hat nach dem am Dienstag vorgestellten «Guide Michelin» für 2023 das Restaurant «Jante», ebenfalls in Hannover. Und auch ein Drei-Sterne-Restaurant hat das Bundesland weiterhin zu bieten, nämlich das «Aqua» in Wolfsburg.

Neu mit einem Stern geehrt wurde das Restaurant «IKO» in Osnabrück, insgesamt werden in Niedersachsen acht Restaurants mit einem Stern aufgelistet. Verliehen wurden auch Auszeichnungen für besondere Leistungen der Restaurantteams - und das auch in Niedersachsen: Der «Service Award» ging an Mona Schrader aus dem Zwei-Sterne-Restaurant «Jante».

Brandenburg: «Alte Überfahrt» und «Kochzimmer» behalten Stern

Brandenburg bietet weiterhin zwei Restaurants mit einem der begehrten Michelin-Sterne. Das «Kochzimmer in der Gaststätte zur Ratswaage» in Potsdam und das Restaurant «Alte Überfahrt» in Werder an der Havel wurden auch in der neuen Ausgabe des Gourmetführers «Guide Michelin» 2023 mit jeweils einem Stern ausgezeichnet. Das teilte der Verlag am Dienstag mit.

Rheinland-Pfalz: Fünf neue Michelin-Sterne

In Rheinland-Pfalz gibt es ein neues Zwei-Sterne-Restaurant: In dem am Dienstag vorgestellten Guide Michelin für 2023 steigerte sich das «L.A. Jordan» im Hotel Ketschauer Hof in Deidesheim mit Küchenchef Daniel Schimkowitsch von einem auf zwei Sterne. Weiterhin zwei Sterne haben das «Purs» in Andernach und das «Steinheuers Restaurant Zur Alten Post» in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Als Drei-Sterne-Restaurants in Rheinland-Pfalz bleiben das «schanz.restaurant.» in Piesport und das «Waldhotel Sonnora» in Dreis - beide im Kreis Bernkastel-Wittlich - aufgelistet. Drei Sterne hat im Saarland auch weiterhin das «Victor's Fine Dining by Christian Bau» in Perl im Kreis Merzig-Wadern. Bau wurde in diesem Jahr für besondere Leistung der Restaurantteams ausgezeichnet: als «Mentor Chef», der vielen jungen Köchinnen und Köchen «wertvolles Know-how vermittelt und sich damit um die Nachwuchsförderung in der Gastronomie verdient macht», hieß es.

Neu mit einem ersten Michelin-Stern geehrt wurden die Restaurants «Verbene» in Koblenz, «Borst» in Maßweiler, «Bagatelle» in Trier und «Intense» in Wachenheim an der Weinstraße. Insgesamt gibt es landesweit nun 21 Ein-Stern-Restaurants. Fünf Lokalen in Rheinland-Pfalz wurde dagegen der Stern gestrichen, darunter «Yoso» in Koblenz und «Zur Krone» in Neupotz. Im Saarland verlor ein Restaurant seinen Stern. Zudem stehen im Saarland weiter die drei Zwei-Sterne-Restaurants «Esplanade» und «Gästehaus Klaus Erfort» in Saarbrücken sowie das «Louis Restaurant» in Saarlouis in der Liste.

Berlin: Sterne für 23 Restaurants in der Hauptstadt

Berlin bleibt weiterhin die Stadt mit den meisten Sterne-Restaurants in Deutschland. Insgesamt 23 Häuser in der Hauptstadt wurden in der neuen Ausgabe des Gourmetführers «Guide Michelin» 2023 auf diese Art ausgezeichnet. Das teilte der Verlag am Dienstag mit. Die höchste Wertung mit drei Sternen erhielt erneut nur das «Rutz» in der Chausseestraße in Mitte. Fünf Mal wurden zwei Michelin-Sterne vergeben und 17 Restaurants kamen auf einen Stern.

In Berlin bleiben die Zwei-Sterne-Restaurants dieselben wie im Vorjahr: «Coda Dessert Dining», «Facil», «Horváth», «Lorenz Adlon Esszimmer» und «Tim Raue». Bei den Restaurants mit einem Stern kamen zwei dazu: «The NOname» und «Bonvivant». «Letzteres hat sich die Auszeichnung mit rein vegetarischer beziehungsweise veganer Küche verdient», hieß es von den Testern des «Guide Michelin». Nicht mehr unter den Sterne-Restaurants sind das «Kin Dee» und die geschlossenen Häuser «Einsunternull» und «Frühsammers».

Thüringen: Drei Restaurants mit einem Stern

Feinschmecker können in Thüringen jetzt drei Restaurants mit einem Stern ansteuern. Neben dem bisher schon ausgezeichneten «BjoernsOx» in Dermbach in der Rhön listet der Restaurantführer in seiner am Dienstag veröffentlichten neuen Ausgabe noch das «Masters» in Blankenhain und das Erfurter «Clara - Restaurant im Kaisersaal» als Sterne-Lokale. Das «Masters» hat sich den Stern neu erkocht, das «Clara» war schon früher mehrfach prämiert worden, war aber im vorigen Jahr aus dem Ranking gerutscht.

Nordrhein-Westfalen: Kein Drei-Sterne-Restaurant 

In der neuen Ausgabe des Guide Michelin kann erneut kein Gourmet-Tempel im bevölkerungsreichsten Bundesland mit drei Sternen aufwarten. Zuletzt hatte das «Vendôme» in Bergisch Gladbach seinen dritten Stern verloren. 

Bei den Zwei-Sterne-Tempeln ist NRW nur mit vier Restaurants vertreten - Bayern kommt auf 13, Baden-Württemberg auf 10. Zudem hatten die Chefs des erneut mit zwei Sternen bedachten «Le Moissonnier» in Köln vor wenigen Tagen ihren Rückzug nach 36 Jahren angekündigt. Das Edel-Restaurant werde am 30. Juni schließen und am 1. September in anderer Form öffnen (Tageskarte berichtete).

Zwei Sterne konnte erneut das «Ox & Klee» in Köln einheimsen. TV-Koch Frank Rosin büßte mit seinem «Rosin» in Dorsten einen von zwei Sternen ein. Gegen den tristen Trend stemmt sich Münster: Mit dem «Coeur D'Artichaut» hat die Stadt jetzt ein Zwei-Sterne-Restaurant. Damit nicht genug: Gleich zwei neue Ein-Sterne-Restaurants haben die strengen Gastro-Inspektoren des Guide Michelin in der westfälischen Metropole ausgemacht: das «BOK Restaurant Brust oder Keule» und das «Spitzner».

Wie im Vorjahr bekamen 52 Restaurants in NRW einen Stern verliehen, davon elf in Köln und neun in Düsseldorf. Neu unter den Feinschmecker-Tafeln mit einem Stern ist neben den beiden Münsteraner Restaurants auch «Kettner's Kamota» in Essen, das «Pink Pepper» in Düsseldorf und das «Sahila» in Köln. Vier Gastronomen wurde der Stern gestrichen: dem «Iuma» in Dortmund, «Berens am Kai» und «Setzkasten» in Düsseldorf sowie dem «Maitre im Landhaus Kuckuck» in Köln.

Sachsen-Anhalt: Keine neuen Sterne

Die Restaurants in Sachsen-Anhalt erhalten in diesem Jahr weder mehr noch weniger Michelin-Sterne. Damit bleiben das «Speiseberg» in Halle sowie das «Pietsch» und das «Zeitwerk» in Wernigerode (Landkreis Harz) die einzigen drei Sternerestaurants des Landes. Alle drei Restaurants sind jeweils mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. In den Zwei- und Drei-Sterne-Kategorien finden sich bislang keine Häuser aus Sachsen-Anhalt.

Hamburg: Zehn Sterne-Restaurants in der Hansestadt

Zehn Hamburger Restaurants können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern in der neuen Ausgabe des «Guide Michelin» schmücken. Küchenchef Kevin Fehling verteidigte mit seinem Restaurant «The Table» in der Hafencity seine drei Sterne erneut, wie aus der am Dienstag in Karlsruhe vorgestellten neuen Ausgabe des Restaurantführers hervorgeht. Damit gehört sein Lokal zu einem von nur zehn Restaurants mit der höchsten Auszeichnung in Deutschland.

Mit jeweils zwei Sternen wurden das «100/200 Kitchen» an den Elbbrücken, das «Bianc» in der HafenCity und das «Haerlin» im Hotel «Vier Jahreszeiten» an der Binnenalster ausgezeichnet. Das «Lakeside» im «Fontenay»-Hotel an der Außenalster gewann einen Stern hinzu und gehört nun ebenfalls zu den Zwei-Sterne-Lokalen.

Jeweils einen Stern behielten das «Jellyfish» in Eimsbüttel, das «Landhaus Scherrer» an der Elbchaussee, das «Piment» in Hoheluft-Ost und das «Zeik» in Winterhude. Das «Haebel» in Altona-Altstadt bekam erstmals einen Stern. Das seit vergangenem Jahr geschlossene «Petit Amour» in Hamburg-Ottensen verlor dagegen seine Auszeichnung. Damit bleibt die Gesamtzahl der Sterne-Restaurants in der Hansestadt unverändert.

Mit einem grünen Stern für umweltfreundliches Handeln zwischen Pfanne und Geschirr verzeichnet der neue «Guide Michelin» neben dem «100/200 Kitchen», dem «Haebel», dem «Landhaus Scherrer» und dem «Zeik» auch das «Haco» auf St. Pauli und das «Wolfs Junge» auf der Uhlenhorst. (dpa)


 

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