Karnevalisten fordern Absage des Karnevals

| Gastronomie Gastronomie

Der Sitzungs- und Straßenkarneval in Nordrhein-Westfalen soll nach WDR-Informationen für die Saison 2020/21 komplett abgesagt werden. Einen entsprechenden Vorschlag wollten die Chefs der Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen am Freitag beim Karnevalsgipfel in der Staatskanzlei der Landesregierung unterbreiten, berichtete der WDR. Eine Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval wollte den Bericht nicht kommentieren.

Der Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess, wollte den Ergebnissen des Treffens in Düsseldorf nicht vorgreifen. Er betonte am Freitag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur aber, dass er eine offizielle Absage von karnevalistischen Großveranstaltungen durch die Regierung im ersten Quartal begrüßen würde. So gäbe es für alle Karnevalsvereine in NRW - also nicht nur die in den großen Städten - eine Rechtssicherheit.

Wie der WDR weiter berichtete, pochen auch die anderen Teilnehmer des Treffens aus den Karnevalshochburgen auf ein Verbot durch die Regierung. Sie wollen demnach sogar ein Alkohol- und Verweilverbot für die tollen Tage in den Innenstädten durchsetzen. Eine Zustimmung der Landesregierung zu den Plänen der Karnevalisten gelte jedoch keineswegs als sicher, so der WDR. Es könne rechtliche Bedenken geben. Das Landeskabinett wolle am Mittwoch über die Vorschläge beraten.

Der Grund dafür, dass die Karnevalisten eine dermaßen rigorose Absage fordern, ist dem WDR-Bericht zufolge, dass sie einen Imageverlust befürchten, wenn der Karneval trotz Corona doch stattfinden sollte und dann Regeln nicht eingehalten würden.

Sollte sich die Linie der Karnevalisten so bestätigen, wäre dies eine Kursänderung. Bisher hatten sie betont, dass nach derzeitigem Stand einzelne Veranstaltungen unter Einhaltung der Corona-Regeln durchaus denkbar seien. In den vergangenen Wochen hatten jedoch immer mehr Vereine aus dem Rheinland Karnevalszüge und Sitzungen in ihrer Zuständigkeit abgesagt. Sie hatten das mit gesundheitlichen Risiken begründet, aber auch mit nicht kalkulierbaren finanziellen Risiken. Dadurch war zuletzt ein unübersichtlicher Flickenteppich entstanden.

Eine Absage würde für die Karnevalshochburgen massive wirtschaftliche Einbußen bedeuten. Einer 2019 veröffentlichten Studie zufolge liegt der geschätzte karnevalsbedingte Umsatz allein in Köln bei etwa 631 Millionen Euro. Nach der Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) sind in Köln rund 6500 Arbeitsplätze vom Karneval abhängig. Vor allem das Gastgewerbe profitiert von den Narren. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Matthias Kutzer ist seit rund einem halben Jahr Präsident des BdS und bildet gemeinsam mit Markus Suchert die Führungsspitze des Verbands. Doch wie sieht die Zusammenarbeit der beiden genau aus? Und was sind ihre Aufgaben, Ziele und Pläne?

ProteinReich aus Braunschweig wurde bei den diesjährigen Lieferando Awards als das beste Liefer-Restaurant Deutschlands ausgezeichnet. Den Award für das innovativste Restaurant erhielt in diesem Jahr "My Stolz - The Burger Boss".

HeimWerk Restaurants gibt es ab sofort im Doppelpack in Düsseldorf. Nach dem Erfolg des Restaurants in der Altstadt, folgt nun das HeimWerk Restaurant Düsseldorf Mitte.  Am Martin-Luther-Platz werden bis zu 200 Gäste auf 500 Quadratmetern versorgt.

Weltraumessen hat oft einen eher schlechten Ruf. Das könnte sich allerdings bald ändern, denn der dänische Spitzenkoch Rasmus Munk plant, seine Kreationen bald am Rand des Alls zu servieren. Das besondere Gastroerlebnis in der Stratosphäre soll im Jahr 2025 stattfinden. Der Haken: Ein Ticket kostet 495.000 US-Dollar.

Thüringen feiert seine Bratwursttradition: Am Samstag wurde in Erfurt symbolisch angegrillt. Doch die Wurst steht nicht nur für Tradition, sie ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Etwa 40.000 Tonnen Thüringer Bratwurst würden jährlich hergestellt.

Wegen IT-Problemen haben Kunden bei McDonalds auch in deutschen Filialen am Freitag mit Problemen rechnen müssen. Eine Sprecherin betonte, dass es sich nicht um ein «Cybersecurity-Ereignis» gehandelt habe. Die Ursache der Störung blieb zunächst unklar.

Ab Ostern 2025 heißt das Drehrestaurant auf dem Berliner Fernsehturm Sphere by Tim Raue. Auf 207 Metern Höhe wird der Spitzenkoch dann für das kulinarische Wohl der Gäste in luftiger Höhe sorgen – mit regionalen Produkten und von ihm interpretierten Berliner Gerichten.

Ab Sommer leitet Cornelia Fischer, die in den vergangenen drei Jahren im fränkischen Volkach die Löffel schwang, den Neustart im Restaurant Überfahrt ein. Das Restaurant im Althoff Seehotel Überfahrt empfängt die Gäste ab dem 6. September wieder im regulären Betrieb.

In den Jahren 2020 bis 2023 haben in der Gastronomie bundesweit rund 48.000 Betriebe geschlossen. Für 6.100 Betriebe kam in dieser Zeit das Aus durch eine Insolvenz. Allein 2023 hat etwa jedes zehnte Gastronomieunternehmen aufgegeben.

In den Jahren 2020 bis 2023 haben in der Gastronomie bundesweit rund 48.000 Betriebe geschlossen. Für 6.100 Betriebe kam in dieser Zeit das Aus durch eine Insolvenz. Allein 2023 hat etwa jedes zehnte Gastro-Unternehmen aufgegeben.