Kein Herzkasperlzelt auf dem Oktoberfest

| Gastronomie Gastronomie

Mit einem Gerichtsverfahren haben Münchner Wirte versucht, sich einen Platz auf dem Oktoberfest zu erstreiten. Doch ohne Erfolg: Die Betreiber des Herzkasperlzelts auf der Oidn Wiesn scheiterten mit ihrer Klage vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Damit wird statt des Herzkasperltzelts erstmals das Zelt Boandlkramerei auf der Oidn Wiesn stehen. Die Stadt hatte dessen Betreiber den Zuschlag erteilt. Die Auswahlentscheidung der Landeshauptstadt München sei rechtmäßig, urteilte der VGH nun.

Das Verwaltungsgericht München hatte bereits den Eilantrag der Herzkasperl-Wirte abgelehnt, die dagegen Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof einlegten (Tageskarte berichtete). Die Wirte argumentierten, die Bewerbung des anderen Wirts hätte nicht berücksichtigt werden dürfen, da sie den Kulturkriterien des Stadtrats für ein Musikantenzelt nicht genügte.

Die Boandlkramerei hatte dennoch im Vergabeverfahren mehr Punkte erzielt - und wurde deshalb statt des Herzkasperlzelts zugelassen. Nach Bewertung anhand von dreizehn Kriterien habe das Herzkasperlzelt 214 Punkte erreicht, die Boandlkramerei 242 Punkte, teilte der VGH nun mit. 

Zwar müsse ein Bewerber für das Musikantenzelt einen Entwurf für das Kulturprogramm vorlegen, unter anderem mit einer Tageskapelle, einer musikalischen oder tänzerischen Aktion am Nachmittag und einem abendlichen Highlight, erläuterte der VGH weiter. Anders als der klagende Wirt vorgetragen hatte, sei den Anmeldebedingungen aber nicht zu entnehmen, dass die Musik- und Tanzbeiträge der genannten Künstler bereits verbindlich sein müssten. Die Ausschreibung ziele nicht auf die Festschreibung namentlich benannter Gruppen, sondern auf eine bestimmte Charakteristik des Musikprogramms. Das entspreche der Beschlusslage des Stadtrats, wie sie seit der Oidn Wiesn 2013 bestehe.

Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) sagte, es sei nicht Aufgabe des seit Jahren bewährten Punktesystems, Erbhöfe zu kreieren. Musikgruppen könnten auch in einem anderen Zelt auftreten. «Ich sehe keinen Verlust an Kultur. Ich sehe, dass es ums Geld geht.»

Das Herzkasperlzelt gibt es seit der ersten Oidn Wiesn 2010, die mit den 200-Jahr-Feiern des Oktoberfests entstand und mit historischen Fahrgeschäften sehr beliebt ist. Markenzeichen des Zelts ist eine junge weiterentwickelte Volksmusik und ein Tanzboden. Der Wirt der Boandlkramerei hatte versprochen, es werde auch bei ihm die beliebte Volksmusikszene der gegenwärtigen Strömung geben, er wolle gezielt den Nachwuchs fördern. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Zehn Prozent der Deutschen empfinden QR-Code-Speisekarten als sehr positiv, für jeden sechsten sind sie bequemer und für ein Viertel hygienischer als gedruckte Speisekarten. Fast jeder dritte Deutsche verlangt allerdings eine gedruckte Speisekarte, wenn nur digitale Speisekarten per QR-Code angeboten werden, so eine große Studie zu dem Thema.

Ende August feierte die Newton Bar in Berlin ihr 25-jähriges Bestehen. Die Bar, benannt nach dem weltberühmten Fotografen Helmut Newton, hat sich seit ihrer Eröffnung im Jahr 1999 als eine der renommiertesten Adressen im Berliner Nachtleben etabliert.

Das wineBANK-Netzwerk expandiert: Nach der Eröffnung in Heidelberg im Mai ist der Private Members‘ Club in der Berner Kramgasse mittlerweile der dreizehnte Standort der Gruppe. Damit ist die wineBANK Bern der einzige Club des Netzwerks in der Schweiz.

Mittendrin im lebendigen Szenestadtteil Pempelfort, Duisburger Ecke Sternstraße in den Räumen des ehemaligen „Schwan, bietet das Caspers eine einzigartige Melange aus Küche, Kunst und Kommunikation.

Die US-Fastfood-Kette Slim Chickens ​​​​​​​hat in der letzten Woche ihren Flagship-Store in Berlin eröffnet. Auf die Premiere in der Friedrichstraße sollen weitere Läden in Deutschland folgen.

«Tadaa!»: So heißt der neue Eisladen einer Deutschen am Südzipfel von Afrika. Der Name soll das Glücksgefühl vermitteln, das man mit einem Eis in der Hand spürt. Die Inhaberin bietet kreative Sorten.

Die französische „Big Mamma“-Gruppe setzt mit ihrem Konzept "Big Squadra" auf mehr als nur hochwertige Zutaten und kreative Rezepte – sie zelebrieren das Besondere bis ins kleinste Detail. Das fängt schon bei der Auswahl des Geschirrs an.

Sie gilt als Klassiker für den kleinen Hunger und es gibt sie in verschiedenen Variationen: die Currywurst. Mehrere deutsche Städte beanspruchen den würzigen Snack für sich. Ein neues Buch verspricht jetzt die ganze Wahrheit über das Kultobjekt zu offenbaren.

Pressemitteilung

Alle Gäste des SV Werder Bremen dürfen sich im Bremer Weserstadion auf ein neues Catering- und Stadionerlebnis freuen. Werder und die Bremer Weser-Stadion GmbH haben die letzten Monate gemeinsam mit dem neuen Caterer Supreme Sports Hospitality intensiv für einen Umbau zahlreicher Cateringflächen genutzt. Die Kioske sowie verschiedene Teile des Hospitality-Bereichs wurden neugestaltet und mit modernster Technik ausgestattet. Darüber hinaus erwarten die Stadionbesucher neue innovative Gastrokonzepte mit besonderen regionalen Gerichten.

Wenn Tim Raue Currywurst in der Düsseldorfer Altstadt brät oder Sternekoch Nils Henkel ein Six Hands Dinner mit Philipp Lange kredenzt – dann sind die „Chefs in Town“! Vom 27. bis 29. September findet in Düsseldorf erstmals das gleichnamige, dezentrale Event statt.