Die angeschlagene Restaurantkette Vapiano hat sich eine dringend benötigte Finanzspritze besorgt. Banken und die Alteigentümer schießen nach. Das Unternehmen berichtet von Kreditzusagen in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Die eigentlich für heute geplante Bilanzvorlage wurde erneut verschoben.
Vapiano begründete die Verzögerung mit der noch notwendigen Dokumentation der ausgehandelten Refinanzierung. Diese gab Vapiano per Börsenpflichtmitteilung bekannt und sagt, dass die Verhandlungen zur finanziellen Restrukturierung der Gesellschaft sowie zur weiteren Umsetzung der strategischen Neuakzentuierung erfolgreich abgeschlossen seien. Demnach habe die Gesellschaft eine verbindliche Kreditzusagen im Gesamtvolumen von rund 30 Millionen Euro von den finanzierenden Banken und den Großaktionären Mayfair Beteiligungsfonds II GmbH & Co. KG, VAP Leipzig GmbH & Co. KG und ExchangeBioset GmbH & Co. KG erhalten.
Vapiano Chef Everke sagt: „Mit dem erfolgreichen Abschluss der Refinanzierungsverhandlungen haben wir nun die Weichen für die weitere Umsetzung unserer neuen Strategie gelegt und können unseren Blick wieder nach vorne richten. Unser Ziel ist es, Vapiano zurück auf einen profitablen Wachstumspfad zu bringen und unsere Marke wieder erfolgreich bei unseren Gästen zu positionieren.“
Unter der Überschrift „Das Fiasko von Vapiano“ schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung über die Restaurantkette Vapiano, die laut dem Blatt dem Abgrund entgegen taumle (Tageskarte berichtete). Die Aktien hätten drei Viertel des Wertes verloren, die Schulden seien so hoch, die Lage so heikel, dass das Unternehmen mehrfach die Vorlage der Bilanz verschieben musste. Die Zeitung analysiert, wie es dazu kommen konnte.
Unterdessen hat der kriselnde Restaurant-Riese Vapiano ein Restaurant dicht gemacht. Gegenüber der „Bild“ bestätigt Vapiano-Franchisepartnerin Sabine Koegel das Aus eines Restaurants in Dortmund zum 30. Mai. Betroffen ist das Restaurant an der Kleppingstraße in Dortmund, die Niederlassung an der Silberstraße bleibt bestehen. Dadurch, so Koegel, soll das Angebot „zukünftig profitabel konzentriert“ werden. Die 50 Mitarbeiter sollen auf andere Vapiano-Filiale umverteilt werden.
Vapiano wurde 2002 gegründet und verfügte Ende 2018 über 231 Restaurants in 33 Ländern auf fünf Kontinenten zum Vapiano-Netzwerk. Die Vapiano-Aktien werden seit dem 27. Juni 2017 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.