Die Frankfurter Bar Shuka hat beim Leaders Club Award 2019 den ersten Platz belegt. Silber ging im Europapark in Rust nach München an Enter the Dragon. Aus der Isar-Metropole kommt mit Werksviertel-Mitte auch der Drittplatzierte.
Am Vortag hatte der Internationale Leaders Club bereits seine Palmen in Rust vergeben. Der österreichische Gastronom Heiner Raschhofer setzte sich hier mit seinem Konzept „Glorious Bastards“ durch. Mit dem Gewinn des deutschen Preises hatte sich Raschhofer vor einem Jahr für die internationale Preisverleihung qualifiziert. Auf dem zweiten Platz landete „Italian Edition“ aus der Ukraine, vor dem „Boulom“ aus Frankreich. (Tageskarte berichtete).
Die Gewinner des Leaders Club Award 2019
Bar Shuka, Frankfurt am Main
Frisch gebackenes Pitabrot und Jerusalem-Kebap mit Grüner Soße aus Mittelmeerkräutern und Za’atar von den Bergen – klingt chaotisch? Ist es auch! Und zwar ganz bewusst: Das „Bar Shuka“ von James und David Ardinast bringt die nahöstliche Lebensfreude und das Gewusel orientalischer Märkte, der „Shuks“, ins Frankfurter Bahnhofsviertel. Vielfältig, unkonventionell und voller Brüche hält das Restaurant seiner Nachbarschaft, in der Banker, Hipster und Junkies eine meist friedliche Ko-Existenz pflegen, den Spiegel vor: eine Einladung zum ausgelassenen Mit- und Durcheinander der Kulturen!
Die Speisen und Aromen Tel Avivs, ein Konglomerat aus arabischen Gerichten und kulinarischen Moden aus aller Welt, treffen im Bar Shuka auf regionale Zutaten, mit Akzenten aus der jiddischen Tradition, wie sie den Ardinast-Brüdern seit Kindertagen aus der Küche ihrer Großeltern vertraut ist. Gemeinsames Essen, Teilen und Kommunikation bilden die Leitlinien für die kulinarischen Kreationen, die mal auf Keramik aus Portugal, mal direkt auf den Tischen serviert werden. Entwickelt wurden die Gerichte von Küchenchef Stephan Kaiser gemeinsam mit dem israelischen Spitzenkoch und Gastronom Yossi „Papi“ Elad. Das Motto: „All you need is Chuzpe. Je bunter desto besser“.
Enter the Dragon, München
Restaurant, Straßenküche, Karaoke Bar, Club – das „Enter the Dragon“ am Münchner Lenbachplatz ist all das auf einmal. Inhaber Tan Loc Nguyen und Prokurist Thomas Welcker entführen ihre Gäste auf mehr als 1.500 qm in eine fernöstliche Welt der Genüsse. Beschützt von Papierschirmen und mobilen Schiebetüren speisen die Gäste hier nach dem Sharing-Prinzip Sommerrollen, Dumplings, Suppen und Bowls. Nebenan richtet sich „The Fat Panda“ als vietnamesische Street Food Eatery mit Klassikern wie Saigon Spareribs oder hausgemachten Gemüse-Gyoza an alle, die auf der Durchreise wenig Zeit mitbringen.
Vorbei an miteinander kämpfenden Pandas und Tigern führt eine Wendeltreppe hinab in den „Drunken Monkey“ Dance & Music Club, auf dessen Bühne Subkultur auf Mainstream trifft, Live Music sich mit Podiumsdiskussionen und Buchvorstellungen abwechselt. Rund 250 Gäste tanzen hier freitags und samstags zu elektronischer Musik und Hiphop. Selbst zum Mikro greifen können bis zu 100 Hobby-Sänger in der T(ha)iki Karaoke Bar „Crouching Tiger“, dem Treffpunkt von Mixologie-Kunst und tropischen Vibes der polynesisch-asiatischen Trinkkultur.
Werksviertel-Mitte, München
Die Gastronomie im Werksviertel-Mitte wirkt als verbindendes Element und Katalysator für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers am Münchner Ostbahnhof. Das Viertel, seine Restaurants und sein Nachtleben stehen beispielhaft für die Rückeroberung des öffentlichen Raums durch Münchner und Touristen, Hoch- und Subkultur, Leben, Arbeiten, Unterhaltung und Kunst. Die kulinarische Vielfalt spiegelt dabei die allumfassende Rolle von Essen und Trinken als Grundlage eines urbanen Miteinanders wider: das größte soziale Netzwerk der Welt.
Das Kommunikations- und Designbüro Urkern GmbH entwickelt und vermarktet als „Gesellschaft für Urbanes“ Städte, Stadtteile, Produkte und Dienstleistungen im städtischen Kontext. Die Vision für das Werksviertel-Mitte lautet, Raum zu bieten für großartige Architektur sowie digitale, kreative und künstlerische Innovationen – ein Gesamterlebnis, in dem Menschen sich wohlfühlen, zusammenkommen und neue Impulse erhalten sollen. Es geht um innovative Formen der Begegnung und des Austauschs jenseits von Gentrifizierung und einer durch das Streben nach kurzfristiger Rendite geprägter Stadtentwicklung.
Wo ginge das besser als in den Restaurants und Street Food-Konzepten des Quartiers? Ob im ausrangierten Schiffscontainer, auf der Sonnenterrasse, beim Weißwurst-Frühstück im Riesenrad oder auf der Imbiss-Meile am „Knödelplatz“: Wo einst Pfanni-Knödel entstanden, köcheln heute syrische Spezialitäten und Thai-Curry nahe dem Werkswurst-Grill, werden Burritos gerollt, Pizzen gebacken, Poké Bowls komponiert und guatemaltekischer Kaffee serviert. Musik und Essen bilden auch bei Messen, in den Clubs- und auf den Live-Bühnen das alle(s) verbindende Element. Inklusiv im besten Wortsinn: die kunst-WERK-küche. Hier finden Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Arbeit und Wertschätzung als Teil der Gemeinschaft.
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