Das kulinarische Magazin „Biss“ berichtete zuerst, dass Nils Henkel das Relais & Châteaux-Hotel Burg Schwarzenstein im Rheingau nach drei Jahren verlassen hat. Henkel kehre "garantiert nicht mehr an seinen Herd zurück“, das Hotel verabschiede sich von seinem Gourmetkurs, so das Magazin. Gastgeberin Stephanie Teigelkamp dementiert den Bericht auf Facebook als nicht der Wahrheit entsprechend. Nils Henkel sei weiterhin in dem Haus unter Vertrag. Ferner schrieb Teigelkamp direkt an Tageskarte. „Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir uns derzeit nicht äußern möchten und können. Sobald wir wissen, wie es weitergeht, werden wir eine entsprechende PM versenden“. In einem Newsletter am 9. Mai hatte das Hotel verkündet, dass das Restaurant „Nils Henkel“ und die „Grill und Wine-Bar“ bis auf weiteres geschlossen blieben.
[Aktuell: Inszwischen hat das Hotels seine Meinung geändert: und sagte der Deutschen Presseagentur: «Im Vordergrund für die Entscheidung lag die Wirtschaftlichkeit des Restaurantkonzeptes sowie weitere Einbußen durch das Coronavirus», hieß es in einer Mitteilung am Dienstag. Derzeit werde ein neues Konzept für das Restaurant entwickelt. Der Schritt sei nicht leicht gefallen, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter des Hotels, Michael Teigelkamp. «Wir danken Herrn Henkel für drei wunderbare Jahre in unserem Haus. Die Zusammenarbeit mit ihm und seinem Team war immer sehr angenehm. Er ist einer der besten Köche Deutschlands und auch menschlich passte es.» Allerdings hätten die Sparzwänge in der Wirtschaft die Luxusgastronomie besonders hart getroffen. «Eine durchschnittliche Belegung von zehn Gästen im letzten Jahr in unserem Gourmetrestaurant haben uns zu dieser Entscheidung gezwungen», sagte Teigelkamp. «Durch die Corona-Krise und die dadurch entstandenen Umsatzverluste geht uns nun endgültig die Puste aus.»]
Inzwischen berichtet auch die FAZ über den Fall und schreibt von einer „Kündigung mit zwei Sternen“. Nach Informationen der Zeitung hätten der 51 Jahre alte Chefkoch, der als einer der besten Deutschlands gilt, und ein großer Teil seiner Mannschaft schon Ende März – kurz nach der Schließung des Restaurants wegen der Corona-Pandemie – vollkommen überraschend die Kündigung erhalten. Dies deckt sich mit Tageskarte vorliegenden Informationen. Henkel bestätigte gegenüber der Zeitung sein Ausscheiden am Sonntag, wollte sich aber nicht zu den Gründen und Einzelheiten äußern.
Henkel kam im Februar 2017 auf die Burg im Rheingau. Mit der Aufgabe von Hotel und Restaurant im Lerbacher Wald im Bergischen Land durch die Althoff-Gruppe hatte Henkel Sterne und Job verloren. Nach kurzer Zeit als Gastronomie-Berater heuerte Henkel in dem Hotel der Grossmann Familienstiftung an und führte diese zu zwei Sternen im Guide Michelin.