Pub-Branche in Großbritannien fordert Öffnung ohne Corona-Maßnahmen

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Damit die britischen Pubs wirtschaftlich überleben können, fordert die Branche eine Öffnungsgarantie ohne Corona-Maßnahmen für alle Kneipen spätestens am 21. Juni. Wegen bestehender Restriktionen müssten rund 2000 Pubs, also 5 Prozent, weiterhin geschlossen bleiben - obwohl an diesem Montag (17. Mai) im größten Landesteil England wieder geöffnet werden darf, sagte die Chefin des Branchenverbandes British Beer and Pub Associtation, Emma McClarkin. Das liegt daran, dass diese Gaststätten die weiterhin geforderten Vorgaben wie Mindestabstände und Bedienung am Tisch nicht einhalten könnten.

Seit April darf in Großbritannien bereits die Außengastronomie wieder öffnen, seitdem konnten nach Verbandsschätzungen rund 40 Prozent aller Pubs wieder Gäste empfangen. Am Montag kommen nun 45 000 Pubs hinzu. Die Lage bleibe aber kritisch, betonte McClarkin. Zwar werde erwartet, dass allein am Montag landesweit 3 Millionen Pints (je, 0,568 Liter) Bier ausgeschenkt werden. «Aber das sind 1,6 Millionen Pints weniger als an einem typischen Montag vor der Pandemie», sagte McClarkin. «Dies bedeutet nicht das Ende der Krise für unsere Branche. Es ist nötig, dass Pubs ohne irgendwelche Restriktionen am 21. Juni öffnen dürfen, damit sie überleben können.»

Für den 21. Juni plant die britische Regierung die Aufhebung aller Corona-Maßnahmen, dann sollen auch Maskenvorschriften und Abstandsregeln enden. Erst dann können Gaststätten auch wieder Gäste bedienen, die keinen Sitzplatz haben - gerade in Pubs ein häufiges Bild vor der Pandemie. Allerdings hatten Gesundheitsexperten zuletzt gefordert, wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten Corona-Variante, die sich auch in Großbritannien derzeit rasch ausbreitet, die Komplettöffnung zu verschieben. Premierminister Boris Johnson hat angekündigt, die Lage zu beobachten. Alle Optionen lägen auf dem Tisch, sagte er.

Wegen der Corona-Pandemie haben bereits 2500 Pubs aufgegeben, wie die Finanzberatung Company Debt ermittelt hat. Die Getränke- und Lebensmittelindustrie insgesamt habe 25,66 Milliarden Pfund (29,8 Mrd Euro) verloren. Das entspreche 6,5 Milliarden Pints Bier. Um den Schaden auszugleichen, rief Company Debt die Briten unter dem Motto «Dein lokaler Pub braucht Dich» auf, ihren Teil zum Pub-Wiederaufbau zu leisten.

Jeder der 52 Millionen Erwachsenen müsse bis Jahresende 382 Pfund im Pub ausgeben. Das entspreche 124 Pints Bier oder 122 Gläser Wein, haben die Experten errechnet. Wer keinen Alkohol mag, könne auch auf andere Produkte ausweichen - so entspreche die Summe etwa 976 Packungen Chips. (dpa)


 

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