Spannung in der Spitzengastronomie: Michelin vergibt Sterne am 3. März in Hamburg

| Gastronomie Gastronomie

In den Gourmetküchen Deutschlands steigt in diesen Tagen die Nervosität. Denn am kommenden Dienstag (3. März) werden in Hamburg die diesjährigen Michelin-Sterne bekannt gegeben. Welches Spitzenrestaurant wird ausgezeichnet? Welcher Gourmettempel verliert Sterne? Darüber herrscht bei Michelin am neuen Standort in Frankfurt absolutes Stillschweigen.

Denn was sich im Vergleich zum Vorjahr geändert hat, unterliegt bis zur Präsentation des neuen Restaurantführers stets der Geheimhaltung. Auch die Köche wissen nicht, ob und mit wie vielen Sternen sie dieses Mal ausgezeichnet werden. Fest steht aber, dass sich in der gehobenen Szene in den vergangenen Jahren einiges getan hat.

«Die Spitzenrestaurants werden immer bunter und immer vielfältiger. Es gibt neue Konzepte und gerade die jungen Köche machen sich Gedanken, was sie vielleicht verändern und den Gästen Neues bieten können», sagt der Direktor des Guide Michelin für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel. Es gebe keinen Einheitsbrei, sondern eine schöne Vielfalt.

Und es zeichneten sich noch weitere Trends ab: Mehr vegetarische oder vegane Gerichte, regionale und saisonale Produkte auf den Tellern sowie eine ungezwungenere und lockerere Atmosphäre in den Restaurants.

Deutsche Sterne seit 1966

Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen. Im vergangenen Jahr waren 309 Restaurants ausgezeichnet worden, 9 mehr als 2018. Wobei ein Haus zu diesem Zeitpunkt schon geschlossen hatte und ein weiteres im Kleinwalsertal in Österreich liegt - aber nur eine Straßenverbindung nach Deutschland hat. Auffällig war auch der sehr geringe Frauenanteil und dass keine einzige Köchin in der höchsten Klasse mit drei Auszeichnungen zu finden war.

Hochburgen für Gourmets sind Millionenstädte wie Berlin, Hamburg und München. Aber auch kleine Orte wie Andernach in Rheinland-Pfalz mit zuletzt zweimal einem und einmal zwei Sternen oder Baiersbronn im Schwarzwald, das 2019 mit zwei Drei-Sterne-Restaurants und zwei Häusern mit einem Stern gelistet war.

Wie es in Baiersbronn weitergeht, ist allerdings nach dem Brand im Hotel «Traube Tonbach» völlig unklar. Dort waren bis Anfang diesen Jahres das Drei-Sterne-Restaurant «Schwarzwaldstuben» sowie das Ein-Sterne-Restaurant «Köhlerstuben» untergebracht. Als er am Brandort ankam, sei ihm sofort klar gewesen, «da ist nichts zu retten», sagte kürzlich Matthias Finkbeiner, Juniorchef des Hotels.

Die Restaurants sollen nun mit einem ehrgeizigen Zeitplan bis 2021 wieder aufgebaut werden. Doch es stellt sich natürlich die Frage: Können die Häuser ihre Sterne behalten? Michelin-Direktor Flinkenflügel spricht von einem «furchtbaren Ereignis», zu der Entscheidung will er sich aber vorab nicht äußern.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Dass Restaurants No-Show-Gebühren erheben, ist seit zehn Jahren ein laufender Prozess und in der gehobenen Gastronomie vielerorts der neue Standard. Immer mehr Restaurants in Deutschland bitten Gäste, die nicht erscheinen, zur Kasse. Wo die Gebühr erhoben wird, ist sie allerdings nur selten fällig.

Bereits zum fünften Mal hat METRO den Preis für nachhaltige Gastronomie verliehen. Ausgezeichnet wurden Gastronomiebetriebe für ihre kreativen nachhaltigen Konzepte und Initiativen. Erster Preisträger ist das Restaurant Ronja im Ringlokschuppen aus Mülheim an der Ruhr.

Immer wenn der Guide Michelin erscheint, werden Erfolgsgeschichten geschrieben oder tritt kurioses zu Tage. Rekordverdächtig dürfte die Auszeichnung des Romantik Hotels und Restaurant Hirsch auf der Schwäbischen Alb sein. Inhaber und Küchenchef Gerd Windhösel hat in diesem Jahr zum dreißigsten Mal einen Michelin-Stern erkocht.

Mit ihren «Neni»-Restaurants hat die Wiener Gastronomin Haya Molcho die orientalische Küche bekannt gemacht. Ein Teil der Erlöse eines neuen Gerichts kommt nun einem Schulprojekt in Marokko zugute.

Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat mit zögerlichen Bestellern in Nordamerika zu kämpfen. Die USA und Kanada erwiesen sich im ersten Quartal weiter als Klotz am Bein und überschatteten das leichte Wachstum in Nord- und Westeuropa.

Der weltweit größte Franchisenehmer von TGI Fridays will die Kette kaufen und an die Börse bringen. Die Casual-Dining-Marke hat eine Vereinbarung mit dem britischen Unternehmen Hostmore plc über eine Übernahme aller Aktien im Wert von 220 Millionen Dollar getroffen. Es geht um fast 600 Restaurants in 44 Ländern.

Die Sonne lacht, kühle Getränke locken - und Cannabis-Rauchschwaden ziehen durch den Biergarten. Manche genießen die neue Freiheit, andere ärgern sich. Wie stehen die Bundesbürger zum neuen Leben mit der Droge?

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche. In Bayern wird das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten komplett verboten,

Gerichte entwickeln sich ständig weiter. Future Menus unterstützt Gastronomen dabei, auf die Vorlieben für einzigartige kulinarische Erlebnisse von Gen Z und Millennials zu reagieren. Dabei geht es um Lösungen für einige der größten Herausforderungen, vor denen unsere Branche heute steht.

In der neuen Folge von Kitchen Impossible am Sonntag stellt sich Tim Mälzer dem Koch des Jahres 2023, Miguel Marques. Gedreht wurde diese Folge beim Finale des Live-Wettbewerbs Mitte November 2023 im Kameha Grand in Bonn.