Spitzenkoch Güngörmüs über Michelin-Auszeichnung: «Mir ist der Stern in der Garage momentan lieber»

| Gastronomie Gastronomie

Ihre früheren Michelin-Sterne sind für die Spitzenköche Ali Güngörmüs und Maria Groß zwar wichtig für die Karriere gewesen - im Moment leben sie nach eigenen Worten aber ganz entspannt ohne diese Auszeichnung.

Vielleicht bekomme er ja für sein neues Münchner Restaurant wieder eine davon, sagte Güngörmüs am Dienstag in Berlin bei einer Veranstaltung im Schloss Bellevue. «Aber mir ist der Stern in der Garage momentan lieber.»

Ohne den Stern würde sie nicht ihr heutiges Leben führen, meinte Groß. Über den Michelin-Führer sagte sie: «Das ist eine Bibel. Und wenn Du das Glück hast, mal drinnen zu stehen, das ist wie ein Olympiasieg. Den kann Dir keiner mehr nehmen.»

Güngörmüs hatte sich 2006 im Hamburger Restaurant «Le Canard Nouveau» einen Stern erkocht - als erster in der Türkei geborener Küchenchef. Groß verhalf 2013 in ihrer Heimat Erfurt als Küchendirektorin dem Restaurant «Kaisersaal» zu einem Stern und wurde damit Deutschlands jüngste Sterne-Köchin. Inzwischen hat Güngörmüs ein sternefreies Restaurant in München und Groß ein eigenes Restaurant in Erfurt - ebenfalls ohne Stern. Beide treten auch in Fernseh-Kochshows auf.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die beiden Spitzenköche für seine Reihe «Geteilte Geschichte(n)» ins Schloss Bellevue eingeladen. Das Motto lautete diesmal «Von Erfolgsrezepten in Ost und West».

Güngörmüs und Groß berichteten beide, wie schwierig der Umgang mit Gästen inzwischen manchmal ist. «Jeder Zweite hat irgendeinen Extrawunsch», sagte Groß. «Bei McDonald's kannst Du Dich auch nicht in die Schlange stellen und plötzlich Spaghetti Napoli verlangen». Manchen Gästen sage er schon «Jetzt kommt mal wieder runter», meinte Güngörmüs. «Wenn einer meint, er ist hier der König, das mag ich nicht.»


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine mutmaßliche Schleuserbande soll über Jahre mehr als 20 Menschen als Köche ausgebeutet haben. Nun schlugen die Behörden mit einer großangelegten Razzia in Berlin und Brandenburg zu.

Der Siegeszug der Köchinnen aus Lateinamerika in der Spitzengastronomie reißt nicht ab. Bereits zum fünften Mal in Folge ist mit der Brasilianerin Janaína Torres eine Latina zur «besten Köchin der Welt» gekürt worden. Dabei leitet Torres nicht nur die Küche des beliebten Restaurants "A Casa do Porco" in ihrer Heimatstadt São Paulo.

Wer demnächst in Schwabing eine Pizza essen möchte, der sollte unbedingt das passende Kleingeld dabeihaben. Denn ein neues Lokal in der Herzogstraße will künftig die wohl teuerste Pizza der Stadt servieren. Die „Ho Lee Shit“-Pizza soll 79 Euro kosten. Dafür gibt es erlesene Zutaten wie Miyazaki Wagyu-Fleisch aus Japan und Kaviar.

Das Finale des Kochwettbewerbs Bocuse d'Or findet 2025 in Lyon ohne deutsche Beteiligung statt. Der für Deutschland ins Rennen geschickte Marvin Böhm, Sous-Chef im Restaurant Aqua in Wolfsburg, erreichte im Europa-Finale nur den 18. Platz von 20 Plätzen. Auf dem Treppchen finden sich Dänemark, Schweden und Norwegen.

Auch die Gastro-Marke Pottsalat hatte Hans-Christian Limmer, der zu einem rechten Treffen mit eingeladen haben soll, als Investor. Nach der Trennung wurde unter anderem eine „Bunt-ist-besser-Bow" ins Menü genommen. Deren Gewinne gehen nun an CORRECTIV.

Das kulinarische Aushängeschild des Fünf-Sterne-Resorts Schloss Elmau ist das mit zwei Michelin-Sternen und fünf schwarzen Kochhauben im Gault&Millau ausgezeichnete Restaurant Luce d’Oro, das ab sofort den japanischen Namen IKIGAI​​​​​​​ trägt.

Nach dem Erfolg des Restaurants Circolo Popolare in London, will der neuste Zuwachs der Big Mamma Group in Madrid die italienische Authentizität ehren. Und das als erstes Restaurant im Picasso Tower.

Der Sandwich-Gigant Subway hat eine Vereinbarung mit McWin Capital Partners getroffen, um das Management der Marke in Frankreich, der Tschechischen Republik, Luxemburg und Belgien zu übernehmen. McWin soll in den nächsten zehn Jahren weitere 600 Standorte entwickeln. McWin hatte zuletzt die Mehrheit bei Sticks'n'Sushi übernommen.

Anja Hirschberger, langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats des Leaders Club Deutschland, tritt aus der Vereinigung aus und legt ihren Aufsichtsratsposten nieder. Zuvor waren bereits Gründungspräsident Thomas Hirschberger und Vorständin Kerstin Rapp-Schwan aus dem Leaders Club ausgetreten.

Der Guide Michelin​​​​​​​ hat seine aktuelle Restaurantauswahl für Frankreich vorgestellt. Der Jahrgang 2024 umfasst zwei neue Drei-Sterne-Restaurants, acht neue Zwei-Sterne-Restaurants, 52 neue Ein-Stern-Restaurants und neun neue Michelin Green Star-Restaurants.