Ihr Restaurant in Bangkok schaffte es auf die Rangliste der 50 besten Adressen der Welt (Tageskarte berichtete): Die Sühring-Zwillinge aus Berlin-Marzahn teilen nun die Probleme von vielen Köchen. Ihr Restaurant musste in der Corona-Krise erst einmal schließen. Nach der Hiobsbotschaft wurde für die Mitarbeiter aufgetischt, was die Küche noch hergab, erzählte Thomas Sühring der Deutschen Presse-Agentur in Bangkok. Heißt: Schweinehaxe und Kartoffelsalat, danach «Omas Eierlikör für alle», nach dem Rezept der Großmutter aus Brandenburg.
Die Schließung kam nicht überraschend, nachdem in den vergangenen Monaten erst die asiatischen Touristen ausblieben und dann auch Thailand Richtung Ausnahmezustand rutschte, die Restaurants der Hauptstadt sind offiziell bis Mitte April zu. Nun ist auch das «Sühring», das in einer alten Diplomatenvilla deutsch geprägte Spitzenküche serviert, erst einmal dicht. 60 Mitarbeiter sind betroffen.
Die beiden 42 Jahre alten Brüder rechnen damit, dass die Zwangspause länger dauern könnte. «Die Strategie ist, die Kosten zu senken.» Lieferservice wollen sie erstmal nicht anbieten, vielleicht später neu überlegen. Dort war die Konkurrenz auch schon vor der Krise groß.
Unsicher fühlen sich Thomas und Mathias Sühring angesichts des grassierenden Virus in Thailand nicht. Ob sie in der Pause auch etwas Positives sehen können? «Zeit für die Familie», sagt Thomas. Mathias kann dem Innehalten einer schneller werdenden Welt etwas abgewinnen - «als einfacher Mensch merken, dass andere Sachen auch wichtig sind». Ihren Kollegen weltweit wünschen sie «viel Glück und viel Kraft». Bei Heimweh nach Berlin könnten die Sührings an ihre Vorräte gehen - dort gibt es noch Currywurst von «Curry 36».
(dpa)