Nordrhein-Westfalens Gastwirte haben sich am Wochenende über viele Gäste freuen können, bevor sie am Montag wegen Coronaregeln zumachen müssen und daher wirtschaftlich düsteren Zeiten entgegenblicken. «Es war zum Abschied ein gutes Wochenende für viele Restaurants, Cafés und andere Gaststätten», sagte Thorsten Hellwig vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) NRW am Sonntag in Neuss. «Die Reservierungsbücher waren häufig voll, das Wetter hat mitgespielt.» Das Geschäft sei aber getrübt gewesen von einer «Abschiedsstimmung» und der Ungewissheit, ob und wann es nach November weitergehen wird.
Wegen steigender Coronainfektionen sind die staatlichen Pandemiemaßnahmen verschärft worden, ab Montag muss die Gastronomie mit Ausnahme von Kantinen geschlossen bleiben. In Hotels dürfen nur noch Geschäftsreisende schlafen und keine Touristen. In der Branche stieß der zweite «Lockdown» seit dem Frühjahr auf Unverständnis - die Gastronomen und Hoteliers verweisen darauf, dass sie viel investiert haben in Hygienekonzepte samt Plexiglasscheiben und Desinfektionsspendern.
Der Dehoga NRW appelliert an die Politik, der Branche Perspektiven aufzuzeigen. «Das Gastgewerbe kann nicht mehr tun als in der Vergangenheit», sagte Hellwig. Die Politik muss dafür sorgen, dass nach der bisher für Dezember geplanten Wiedereröffnung das Infektionsgeschehen nicht wieder so rasant zunehme «und wir durch erneute Schließungen wieder die Leidtragenden sind», so Hellwig. Zu Infektionen komme es vor allem im privaten Bereich und eben nicht in der Gastronomie, die strenge Hygienestandards habe.