Zwei Köche, eine Küche: "Mälzer und Henssler liefern ab!"-Premiere am 19. September

| Gastronomie Gastronomie

Mögen sie sich jetzt nun oder nicht? Über viele verschiedene Kochsendungen hinweg haben sich Tim Mälzer und Steffen Henssler gefoppt. Ein witziges und unterhaltsames Spiel, das sie pflegen und irgendwie auch kultiviert haben. Nun bekommt der Wettstreit der beiden Fernsehköche sogar eine gemeinsame Sendung - «Mälzer und Henssler liefern ab!». Das Duell läuft an vorerst zwei Tagen bei Vox, dem Haussender der beiden. Das erste mehr als drei Stunden lang am Sonntag (19.9.) um 20.15 Uhr, der Termin für die zweite Folge wird Senderangaben zufolge noch bekannt gegeben.

Die beiden Hamburger Schnodderschnauzen müssen dafür spontan gegeneinander Essen zum Ausliefern produzieren und innerhalb von wenigen Minuten kochen. Das Besondere daran: Hinweise zu den Kunden kommen nur tröpfchenweise. Am Anfang steht nur die Personenzahl. Und dann kommen auch noch prominente hungrige Gäste wie Ina Müller, Judith Rakers, Smudo, Steven Gätjen, Wigald Boning und Revolverheld.

Schon im Trailer wird klar: Das ist Stress pur und die beiden schenken sich nichts. Sie motzen sich an, sie veralbern sich und sie stacheln sich beim Kochen gegenseitig an. Eins machen die beiden im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dennoch sofort deutlich. «Das ist ja die Mär, die sich immer hält, dass wir beide uns nicht mögen», sagt Steffen Henssler. «Natürlich picken wir auch gerne rein und foppen uns gerne, aber es ist tatsächlich so, dass wir größten Respekt voreinander haben und uns auch einfach gerne mögen. Mittlerweile sowieso noch ein Stück mehr. Also ich ihn zumindest.» Und dann ist es da. Dieses Grinsen der beiden. Dieses Vertraute. Brüder im Geiste. Man kann ihnen das leicht abnehmen.

Dass die beiden mal zusammen eine Sendung machen würden, sei ihnen schon lange klar gewesen, sagen die beiden Köche, die Fans vor allem für ihre Lässigkeit am Herd lieben. «Wir mussten nicht bestochen werden, wir mussten nur das richtige Format finden», so Henssler.

Das Abkupfern eines internationalen Formats kam für beide dafür aber nicht in Frage. «Wir wollten nicht mehr nur den Status als Fernsehköche bedienen, sondern waren auf der Suche nach mehr Spielraum. Nach einem Konzept, das uns eine Geschichte erzählt und uns eine Beziehung erlaubt», so Mälzer. Sie entwickelten selbst eins.

Die Corona-Pandemie, in der der Lieferservice einen großen Stellenwert auch für Restaurants bekommen hat, spielte ihnen dabei in die Hände. Der gemeinsame Spaß und Wettstreit am Herd und die flapsigen Sprüche beider werden kombiniert mit den Ansprüchen an einen Lieferservice und die Unberechenbarkeit durch Kunden, über die erst nach und nach mehr verraten wird. Ob sie richtig lagen, sehen die beiden erst, wenn sie das Essen persönlich ausgeliefert haben.

Bei der Umsetzung des Konzeptes war beiden zudem wichtig: «Bedingung war: kein Studio. Das hier ist eine echte Küche, es ist ein echtes Restaurant und es könnte ein echter Lieferservice sein», so Mälzer. Gedreht wurde im Juli in seinem Restaurant «Die gute Botschaft» an der Hamburger Außenalster.

Beide sind davon überzeugt, dass die Sendung gut ankommen wird. «Ja, Kochen vor der Kamera können wahnsinnig viele und wahrscheinlich auch sehr viele viel besser als wir. Aber so kochen, dass Menschen auch gern am Bildschirm bleiben, ist schon auch eine Stärke von Steffen und mir», sagt Mälzer dazu.

Und fährt mit breiter Brust fort: «Wir haben nicht viele Paarungen im deutschen Fernsehen, die sich auf diesem Niveau abspielen. Das ist wie Messi und Ronaldo. Auf unterschiedlichen Ebenen. Das ist ein bisschen Joko und Klaas. Das ist ein bisschen Thomas Gottschalk und Günther Jauch. Das sind zwei Elefanten aus ihrer Branche, die auch noch zufällig beide Medien machen und sich bereit erklären, sich gegenseitig vorzuführen oder sich vorführen zu lassen.»

Mälzer und Henssler müssen liefern

In ihrer ersten gemeinsamen Primetime-Show müssen Tim Mälzer und Steffen Henssler wirklich liefern. Ihr neuer Job: Ein Pop-Up-Bringdienst - unter erschwerten Bedingungen. Denn Mälzer und Henssler bekommen keine normalen Bestellungen, sondern lediglich vage Hinweise zu den Vorlieben ihrer Kunden - da bleiben Schimpfwort-Tiraden, Verzweiflungs-Anfälle und unbändiger Ehrgeiz nicht aus. Und dann wollen zusätzlich in Folge 1 auch noch Entertainerin Ina Müller, Moderatorin Judith Rakers und Rapper Smudo spontan bewirtet werden. VOX zeigt die Premiere von "Mälzer und Henssler liefern ab!" am 19. September um 20:15 Uhr.

Schon bei der ersten von insgesamt vier Bestellungen blickt Henssler lachend der "Wahrheit" ins Auge: "Seit langem müssen wir mal wieder richtig arbeiten...". Nur auf der Basis von Fotos, Sprachnachrichten oder Hinweisen aus der Bonmaschine müssen sie ein kulinarisches Gefühl für die unbekannten Besteller entwickeln. "Das hier ist ein ständiges Auf und Ab - zwischendrin denke ich: 'Jetzt sind meine Gerichte geil' und dann wieder: 'Jetzt ist alles scheiße'...", beschreibt Henssler seine Stimmungslage.

Zu sehen, was der andere in seiner Küche vorbereitet, treibt die zwei Hamburger zusätzlich zu Höchstleistunden an - da wird auch spontan noch schnell ein zusätzliches Gericht aus dem Ärmel geschüttelt, nur um den anderen zu übertrumpfen. "Steffen, danke, dass du da bist. Gegen jeden anderen hätte ich keinen Ehrgeiz", bringt Mälzer die Konkurrenzsituation auf den Punkt. Und nach der ersten Kochrunde ist er deshalb auch ganz schön am Ende: "Was ein Ritt. Ich bin ganz schön im A*sch, ihr F*cker", findet Tim Mälzer gewohnt direkte Worte für seinen Gemütszustand. Bei der Auslieferung sind die Augen der beiden groß, als sie sehen, dass sie für eine sechsköpfige Familie kochen mussten... Das hatten beide nicht erwartet!

"Bisher habe ich nichts verheimlicht, habe aber gemerkt, dass ich das machen muss, weil der Drecksack ja auch einfach nachkocht", so Henssler, der bei den folgenden Bestellungen seine Taktik ändert. Tim Mälzer bringen die Hinweise mit immer neuen Infos zu den möglichen Vorlieben an den Rand der Verzweiflung: "Mich nervt das gerade. Rein theoretisch spielen wir Glücksrad, weil wir immer unsere Richtung ändern müssen.", so Mälzer. "Es ist schon ein derber Abfuck, wenn man verliert...", findet Henssler nicht nur der Ehre wegen, denn die beiden überlegen sich auch noch eine fiese Strafe für den Verlierer...

Warum Tim Mälzer meint, dass Steffen Henssler "optisch fürs Radio kocht" und er selbst "wie Michelangelo, als er die Kirchendecke bemalt hat", wieso Henssler hingegen sicher ist "den mache ich so lang, der gewinnt nicht einen Gang" und weshalb beide kaum mit Smudo sprechen, als dieser den Lieferservice betritt - das sehen die Zuschauer:innen am 19. September.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Dass Restaurants No-Show-Gebühren erheben, ist seit zehn Jahren ein laufender Prozess und in der gehobenen Gastronomie vielerorts der neue Standard. Immer mehr Restaurants in Deutschland bitten Gäste, die nicht erscheinen, zur Kasse. Wo die Gebühr erhoben wird, ist sie allerdings nur selten fällig.

Bereits zum fünften Mal hat METRO den Preis für nachhaltige Gastronomie verliehen. Ausgezeichnet wurden Gastronomiebetriebe für ihre kreativen nachhaltigen Konzepte und Initiativen. Erster Preisträger ist das Restaurant Ronja im Ringlokschuppen aus Mülheim an der Ruhr.

Immer wenn der Guide Michelin erscheint, werden Erfolgsgeschichten geschrieben oder tritt kurioses zu Tage. Rekordverdächtig dürfte die Auszeichnung des Romantik Hotels und Restaurant Hirsch auf der Schwäbischen Alb sein. Inhaber und Küchenchef Gerd Windhösel hat in diesem Jahr zum dreißigsten Mal einen Michelin-Stern erkocht.

Mit ihren «Neni»-Restaurants hat die Wiener Gastronomin Haya Molcho die orientalische Küche bekannt gemacht. Ein Teil der Erlöse eines neuen Gerichts kommt nun einem Schulprojekt in Marokko zugute.

Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat mit zögerlichen Bestellern in Nordamerika zu kämpfen. Die USA und Kanada erwiesen sich im ersten Quartal weiter als Klotz am Bein und überschatteten das leichte Wachstum in Nord- und Westeuropa.

Der weltweit größte Franchisenehmer von TGI Fridays will die Kette kaufen und an die Börse bringen. Die Casual-Dining-Marke hat eine Vereinbarung mit dem britischen Unternehmen Hostmore plc über eine Übernahme aller Aktien im Wert von 220 Millionen Dollar getroffen. Es geht um fast 600 Restaurants in 44 Ländern.

Die Sonne lacht, kühle Getränke locken - und Cannabis-Rauchschwaden ziehen durch den Biergarten. Manche genießen die neue Freiheit, andere ärgern sich. Wie stehen die Bundesbürger zum neuen Leben mit der Droge?

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche. In Bayern wird das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten komplett verboten,

Gerichte entwickeln sich ständig weiter. Future Menus unterstützt Gastronomen dabei, auf die Vorlieben für einzigartige kulinarische Erlebnisse von Gen Z und Millennials zu reagieren. Dabei geht es um Lösungen für einige der größten Herausforderungen, vor denen unsere Branche heute steht.

In der neuen Folge von Kitchen Impossible am Sonntag stellt sich Tim Mälzer dem Koch des Jahres 2023, Miguel Marques. Gedreht wurde diese Folge beim Finale des Live-Wettbewerbs Mitte November 2023 im Kameha Grand in Bonn.