160 Zimmer, 20 Millionen Euro: Drei-Sterne-Hotel in Solingen geplant

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Der Grundstein für den Bau eines Drei-Sterne-Business-Hotels am Hauptbahnhof in Ohligs ist gelegt. Die Eigentümer der beiden Grundstücke - zum einen der Solinger Unternehmer Michael Kölker sowie zum anderen die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft (BEG) NRW - haben mit den Investoren - Karsten Monke und Marc K. Thiel - die entsprechenden Verträge unterzeichnet. Im Rathaus trafen sich die Vertreter am Freitag mit Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, um über das Vorhaben zu informieren.

Die Bedeutung für Ohligs und Solingen:

Für Oberbürgermeister Tim Kurzbach erfolgt damit eine entscheidende Weichenstellung, die nicht nur für den Stadtteil Ohligs und insbesondere für die Ostseite des Hauptbahnhofs von großer Bedeutung ist, sondern für die gesamte Klingenstadt. „Das Stadtquartier wird nachhaltig aufgewertet", erklärt der Stadtchef. Auf der Ostseite gehe es mit großen Schritten voran. Der Bau der Codecentric-Zentrale, die Entwicklung des Hansa-Quartiers mit dem Galileum - und nun das lange ersehnte Hotel. „Ohligs gewinnt noch einmal enorm an Strahlkraft", sagt Kurzbach.

Ebenso wichtig wie für den Stadtteil Ohligs sei der Bau eines weiteren Hotels für die Klingenstadt insgesamt. „Uns fehlen Betten in Solingen", weiß Kurzbach. „Mit diesem Hotel füllen wir endlich eine Lücke, die uns schon lange zu schaffen macht." Der OB verweist auf das Steigerungspotenzial bei den Übernachtungszahlen in Solingen. Kurzbach dankt den Investoren für ihr Bekenntnis zum Standort Solingen-Ohligs sowie der BEG für die gute Koordination dieses wichtigen Projekts.

Das Hotel-Konzept:

Die Investoren kündigen an, dass sie in Ohligs ein Drei-Sterne-Business-Hotel bauen werden, das eine international bekannte Kette betreiben werde. Die Mietvertragsverhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss.

Es soll ein fünfgeschossiger Bau mit rund 160 Zimmern entstehen. Eine externe Gastronomie ist im nördlichen Erdgeschoss vorgesehen. Hierfür können sich Interessenten bereits bei den Investoren melden.

Karsten Monke und Marc K. Thiel erklären: „Wir werden mit dem Hotelprojekt ein städtebauliches Ausrufezeichen setzen." Das Gebäude soll die V-Form der Straßenverläufe von Sauerbreystraße und Steinstraße aufnehmen und damit eine neue architektonische Perspektive schaffen. Die Gebäudehöhe wird sich am Bestand orientieren. Geplant wird mit großflächigen Verglasungen in den unteren Geschossen, um Transparenz und Offenheit zu erzeugen. Die Fassaden der Obergeschosse sollen durch Vor- und Rücksprünge einen eigenen unverwechselbaren Charakter erhalten. Der Zugang zum Fußgängertunnel in Richtung Hauptbahnhof und Ohligser Innenstadt wird in den Komplex integriert. Durch die Aufwertung des gesamten Umfelds sei eine bessere soziale Kontrolle zu erwarten, erklären die Investoren.

Die Investoren:

Der Kontakt zu Karsten Monke wurde 2017 auf der Expo Real geknüpft, der internationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien. Die BEG hatte die Interessenten zusammengebracht. Später gewann Monke für das Projekt Marc K. Thiel als Partner hinzu. Beide gelten in der Branche als Projektentwickler und Investoren mit umfassenden Fachkenntnissen und Erfahrungen.

Karsten Monke ist Inhaber eines Architekturbüros mit über 20 Architekten und Ingenieuren in Herford und selbst auch als Projektentwickler und Generalplaner bei mehreren Hotelprojekten tätig. Derzeit befinden sich zwei weitere Hotelprojekte in Herford und Lübeck in der Umsetzung.

Marc K. Thiel ist seit gut 25 Jahren in der Immobilienwirtschaft tätig. Hierbei hat er in verschiedenen Führungspositionen bei unterschiedlichsten Firmen und Unternehmen gearbeitet; zuletzt, bis zum Jahresende 2018, als Geschäftsführer Deutschland für den Österreichischen Soravia Konzern. In seiner letzten Tätigkeit war er auch aktiv in die Markteinführung der Hotelkette „Ruby Hotels" eingebunden und hat in seinen bisherigen Tätigkeiten nicht nur Hospitality Projekte entwickelt, sondern auch vor rund zehn Jahren den ersten Budget Hotelfonds initiiert. Er ist somit in der Welt der Hotellerie ein bekannter und fester Bestandteil.

Für das Vorhaben in Ohligs haben Monke und Thiel die Projektgesellschaft „Hotel Solingen GmbH" gegründet und ins Handelsregister des Amtsgerichts Solingen eintragen lassen.

Der Zeitplan:

Solingens Stadtdirektor und Planungsdezernent Hartmut Hoferichter betont, dass mit dem Bau des Hotels ein weiterer Schritt zur Umsetzung der städtebaulichen Zielsetzungen realisiert wird, um die aufstrebende Ostseite von Ohligs künftig noch besser mit dem Stadtteilzentrum rund um die Düsseldorfer Straße zu verknüpfen. „Es liegt ein rechtsgültiger Bebauungsplan vor, den die Stadt Solingen in enger Abstimmung mit den bisherigen Grundstückseigentümern sowie mit den Investoren aufgestellt hat. Auf dieser Grundlage können jetzt zügig die nächsten Schritte eingeleitet werden. Ich gehe davon aus, dass wir im zweiten Quartal den Bauantrag erhalten und dann die Baugenehmigung erteilen können", erklärt Hoferichter.

Nach den Vorstellungen von Karsten Monke und Marc K. Thiel könnte noch in diesem Jahr der Abriss erfolgen. Die Investoren planen mit einer Bauzeit von 15 Monaten und einem Investitionsvolumen von circa 20 Millionen Euro. Der Hotelbetrieb soll voraussichtlich Mitte 2021 starten. Die Stadt Solingen hat zur Absicherung ihrer Interessen in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern sowie mit den Investoren einen städtebaulichen Vertrag mit der „Hotelprojekt Solingen GmbH" geschlossen.

Sehr zufrieden zeigt sich die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW (BEG) mit dem Ergebnis. Die BEG ist eine gemeinsame Tochter des Landes NRW und der Grunstückseigentümerin Deutsche Bahn AG. Carsten Kirchhoff, Teamleiter bei der BEG, erklärt: „Wir freuen uns, dass auf einer bisherigen Brache nun ein attraktives Eingangstor geschaffen wird, das in beide Richtung positiv wirken wird. Das gilt sowohl in Richtung des Ohligser Zentrums als auch in Richtung der Ostseite des Bahnhofs." Carsten Kirchhoff wertet das Hotel-Projekt als Beleg dafür, dass das Umfeld des Hauptbahnhofs gutes Potenzial für eine positive städtebauliche Weiterentwicklung bietet.

Geleistete Vorarbeiten:

Um die Verträge unterzeichnen zu können, waren im Zusammenhang mit den Grundstücksverkäufen umfangreiche Vorbereitungen notwendig, die ihre Zeit benötigt haben. Unter anderem waren Leitungstrassen der Deutschen Telekom und eine Trafo-Station der Stadtwerke Solingen (SWS) zu verlegen. Die BEG wiederum ließ umfangreiche Gutachten und Bodenuntersuchungen des Grundstücks durchführen, unter anderem um Schadstoffbelastungen zu ermitteln sowie um Fragen des Rückbaus und der Entsorgung zu klären. Zudem veranlasste die BEG, bahnbetriebliche Anlagen zu verlagern. Beim Eisenbahnbundesamt war darüber hinaus ein Freistellungsverfahren zu beantragen, um das Grundstück in die Planungshoheit der Stadt Solingen überführen zu können.

Weitere Investition ins Umfeld:

Die Stadt Solingen wird ins Umfeld des künftigen Hotels weiteres Geld investieren, das sie aus dem Städtebauförderungs-Programm des Landes erhält. Dazu gehört die Erneuerung des östlichen Tunnelzugangs einschließlich der Treppe und des Aufzugs. Auch eine gesicherte Fahrradabstellanlage für Bahn-Pendler wird entstehen. Zudem ist geplant, den Vorplatz (Sauerbrey- / Steinstraße) neu zu gestalten.


 

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