Falscher Online-Button: Hotelbuchungen unwirksam?

| Hotellerie Hotellerie

Markus Luthe vom Hotelverband ist auf ein Urteil des Amtsgerichts Hildburghausen aufmerksam geworden. Beim zugrundeliegenden Fall wollte ein Hotel einen Zahlungsanspruch gegen einen Verbraucher gerichtlich durchsetzen. Das Gericht wies die Forderung aber wieder zurück, da zwischen den Parteien kein Vertrag zustande gekommen sei. Wie Luthe erklärte, sei der Grund dafür die gesetzwidrige Beschriftung des finalen Bestätigungs-Buttons auf der Webseite von Booking.com. Auf diesem ist lediglich „Buchung abschließen“ zu finden. 

Die Richter begründeten ihr Urteil mit der sogenannten „Button-Lösung“, die seit dem 1. August 2012 besteht. Demnach dürfe die Schaltfläche mit nichts anderem als den Wörtern „zahlungspflichtig bestellen“ oder mit einer entsprechenden eindeutigen Formulierung beschriftet sein. 

Wie könne es aber sein, dass der dominante Marktführer unter den Buchungsportalen eine solch klare gesetzliche Regelung über Jahre ignoriere, schlichtweg nicht umsetze und sich so einen unlauteren Wettbewerbsvorteil verschaffe, fragt der Hotelverbandschef nun in seinem aktuellen Blog?

Ein kleiner Test zeigt aber: Auch führende Hotelgruppen halten sich in Deutschland nicht an die Button-Lösung, wie sie vom Gesetzgeber gefordert wird. Marktführer Accor beschriftet seine Buttons mit einem einfachen „bestätigen“

 

Bei Marriott heißt es „Jetzt buchen“, von „kostenpflichtig“ keine Spur.


 

Besser macht es da Hotelverbands-Vorsitzender Otto Lindner, der auf seine Buttons „Buchung kostenpflichtig durchführen“ schreiben lässt.

Gleiches gilt für Maritim. Auch hier kann nur kostenpflichtig gebucht werden.

Zurück

Vielleicht auch interessant

In dem ehemaligen US-Generalkonsulat an der Alster entsteht in den kommenden Jahren ein Luxushotel. In dem denkmalgeschützten Bau soll auch an die NS-Vergangenheit erinnert werden.

Während in Südeuropa Tausende gegen Übertourismus auf die Straße gehen, weist Airbnb die Verantwortung für die zunehmende Belastung populärer Reiseziele von sich. Stattdessen nimmt das Unternehmen die Hotelbranche ins Visier.

In der Hotellerie bahnt sich eine rechtliche Debatte mit möglichen weitreichenden Konsequenzen an. Wer sich als Geschäftsführer oder Vorstandsmitglied eines Hotels oder Hotelunternehmens nicht an der Sammelklage gegen Booking.com beteiligt, könnte sich, nach Ansicht des Juristen Peter Hense, strafbar machen. (Artikel mit Social-Media-Kommentaren neu veröffentlicht)

Nach jahrzehntelangem Streit um Kölns bekannteste Baulücke an der Richard-Wagner-Straße 6–10 zeichnet sich nun eine Lösung ab: Die Stadt hat sich mit den Erben des 2022 verstorbenen Eigentümers Eberhard Stöppke geeinigt. Auf dem zentral gelegenen Areal soll bis Ende 2031 ein siebengeschossiges Hotel mit Tiefgarage entstehen.

Das denkmalgeschützte Hotel Furkablick auf über 2400 Metern Höhe hat einen neuen Besitzer: Der Aargauer Immobilienunternehmer und Kunstförderer Christoph Schoop hat das traditionsreiche Haus aus der Belle Époque übernommen – und verfolgt damit ambitionierte Pläne.

Die Neueröffnung der  früheren Villy Kennedy als „The Florentin“ der Althoff-Hotels rückt näher. Ab November 2025 sollen in der Nobelherberge Gäste empfangen werden. Buchungen sind über die offizielle Website bereits möglich.

Wyndham eröffnet das Dolce by Wyndham Siracusa Monasteri Golf & Spa auf Sizilien. Eingebettet in Zitrushaine vor den Toren der UNESCO-Weltkulturerbestadt Syrakus vereint das 102 Zimmer umfassende Anwesen Geschichte und Erholung.

Digitale Buchungsportale für Meetings, Incentives, Conventions und Events gewinnen in der deutschen Hotellerie zunehmend an Bedeutung. Eine aktuelle Umfrage des Hotelverbands zeigt jedoch Optimierungspotenzial.

Die Black Forest Hospitality GmbH (BFH) hat das Management der Hotels Federwerk in St. Georgen im Schwarzwald übernommen. Mit der Integration in das bestehende Portfolio der BFH erhält das Haus ein neues Management sowie strategische Unterstützung.

Während viele Hotels in Deutschland auf eine offizielle Klassifizierung verzichten, geht das Neumühle Resort & SPA​​​​​​​ bewusst einen anderen Weg – und mit einer überraschenden Nebenwirkung: Hoteldirektor Christoph Hoenig berichtet von einem spürbaren Wandel auf dem Ausbildungsmarkt.