Für den bevorstehenden G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern wird derzeit rund um den Tagungsort eine 16 Kilometer lange und teils meterhohe Absperrung errichtet. Teils entsteht sie aus Maschendrahtzaun, teils aus Lawinenschutzverbauungen.
Es soll eine Sicherheitszone mit einer Gesamtfläche von vier Quadratkilometern abgeschirmt werden. Zutritt hat nur, wer eine Akkreditierung vorweisen kann. Für Touristen ist der Bereich tabu. In dem Luxushotel treffen sich vom 26. bis 28. Juni die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder. Es wird auch einen engeren Sicherheitsbereich rund um das Hotel geben.
Schon bei dem ersten G7-Gipfel auf Schloss Elmau vor sieben Jahren hatte es einen solchen Zaun geben - schon damals sorgte das für Unmut bei den Einheimischen. Wie damals wollen Gipfel-Gegner auf die Straße gehen, unter anderem in Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen. Die größte Kundgebung mit mindestens 20 000 Teilnehmern soll aber in München stattfinden.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat erst kürzlich versichert, dem Naturschutz werde bei den Maßnahmen Vorrang eingeräumt. Ein Wanderparkplatz in der Nähe des Schlosses müsse etwa zu einem Hubschrauberlandeplatz umfunktioniert werden. Die im Weg stehenden Bäume würden aber nicht gefällt, sondern ausgegraben und an anderer Stelle wieder eingesetzt.
Dieser Zaun gehöre nicht an diesen Ort - vor allem nicht in dieser Jahreszeit, kritisiert dennoch der Kreisvorsitzende des Bundes Naturschutz In Bayern (BN), Axel Doering. «Das ist die Kinderstube der Natur in dieser Zeit», sagt Doering, der auch Präsident des Umweltdachverbandes Cipra Deutschland ist. Auch die Hubschrauberflüge, die zur Gipfelzeit stark zunehmen werden, störten die sensible Natur.