Nach wochenlanger Corona-Zwangspause dürfen pünktlich zum Beginn der Pfingstferien am 30. Mai touristische Angebote und Einrichtungen in Bayern wieder öffnen. Darunter sind etwa Freizeitparks, Seilbahnen, Stadtführungen und die Fluss- und Seenschifffahrt. Die Schlösser Neuschwanstein und Linderhof sowie die Residenzen in München und Würzburg sollen ab 2. Juni wieder öffnen. Diesen Zeitplan beschloss das Kabinett am Dienstag in München.
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Ebenfalls am 30. Mai dürfen Hotels, Ferienwohnungen, Pensionen und Campingplätze wieder öffnen - unter strengen Hygienevorschriften, die das Kabinett am Dienstag festzurrte. Unter anderem gilt die Abstandsregel von mindestens 1,5 Metern und eine Mundschutzpflicht für Gäste und Personal in gemeinschaftlich genutzten Innenbereichen. Gruppenübernachtungen sind bis auf Weiteres aber noch nicht möglich.
Jedes Zimmer darf belegt werden
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nannte den wirtschaftlichen Weg zurück in die Normalität in einer Pressekonferenz am Dienstag eine "Erfolgsgeschichte". "Jedes Zimmer, das vermietet werden kann, darf belegt werden", so Aiwanger auf Nachfrage. In der kommenden wird über die Freizeitparks, Seil- und Bergbahnen und Freizeitschifffahrten beraten.
Bei den Übernachtungen seien die geltenden Kontaktbeschränkungen einzuhalten: Eine Wohnung oder ein Zimmer dürften nur Gäste beziehen, denen der Kontakt bereits erlaubt sei. Gruppenübernachtungen seien derzeit aber nicht möglich. Auch die Abstandsregel von 1,5 Metern zwischen Personen in allen Räumlichkeiten ist einzuhalten. Dagegen bleibt die Nutzung von betriebseigenen Schwimmbädern, Saunen, Wellness- und Fitnessbereichen verboten.
Auch in Seilbahnen oder beim Besuch touristischer Ziele wie den bayerischen Schlössern gelten strenge Auflagen, darunter Abstandsregeln, Mundschutzpflicht, Vermeidung von Menschenansammlungen und Erfassung aller Besucherdaten zur nachträglichen Ermittlung möglicher Infektionsverläufe.
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) begrüßte die geplanten Öffnungen ausdrücklich. «Dann wird die Corona-Krise noch mehr hinter uns bleiben, hoffentlich ohne Rückschläge», sagte er.
Andere Länder, alle Bestimmungen
In Mecklenburg-Vorpommern dürfen derzeit 60 Prozent der vorhandenen Betten in Hotels belegt werden. Gegen die Belegungsobergrenze liegen beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald bereits zwei Klagen vor. Neben der Dorint-Hotelgruppe mit Sitz in Köln gebe es einen Normenkontrollantrag des Hotels Le Grand in Ahrenshoop, teilte ein Sprecher mit. Wann in diesen Verfahren mit einer Entscheidung zu rechnen sei, konnte er noch nicht sagen.
Auf den Ostfriesischen Inseln müssen Urlauber mindestens sieben Übernachtungen verbringen. Diese Dauer ist Voraussetzung für die Anreise. Die umfassendsten Lockerungen seit Beginn der Corona-Krise sind hingegen in Schleswig-Holstein in Kraft getreten. So fällt seit Montag die Einreisesperre für Touristen auf dem Festland und den Inseln weg. Hotels ohne Wellnessbereiche und Ferienwohnungen dürfen wieder öffnen. Kapazitätslimits wie anderswo gibt es nicht. Die Kontaktbeschränkungen gelten aber auch hier.
(Mit Material der dpa)