OLG Köln: Hotel und Gast müssen Corona-Storno-Kosten teilen

| Hotellerie Hotellerie

Ein Unternehmen buchte für seine Mitarbeiter mehrere Hotelzimmer zu einer Messe, doch dann brach die Corona-Pandemie aus: In einem Fall wie diesem ist es gerechtfertigt, dass sich die Firma und die Hotelkette die Buchungskosten jeweils zur Hälfte teilen. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) Köln entschieden (Az.: 1 U 9/21).

Corona durchkreuzt die Messe

In dem Fall hatte die deutsche Vertriebsgesellschaft eines Fitnesskonzerns aus Taiwan zur Messe Fibo in Köln im April 2020 mehrere Zimmer bei einer Hotelkette gebucht und diese vorab bezahlt. Nachdem die Messe Ende Februar 2020 abgesagt wurde, stornierte das Unternehmen die Buchung. Die Hotelkette erstattete jedoch nur zehn Prozent der Anzahlung und behielt den Rest als «Servicegebühr» ein.

Dagegen ging die Gesellschaft gerichtlich vor. Vor dem Landgericht scheiterte sie zunächst, doch die Berufung hatte in Teilen Erfolg: Das OLG urteilte, dass die Kosten zur Hälfte geteilt werden müssten.

Geteiltes Risiko, geteilte Kosten

Die Begründung: Dass es gerade nicht zu einer weltweiten Pandemie mit Stilllegung des öffentlichen Lebens komme, sei Geschäftsgrundlage des Beherbergungsvertrags gewesen. Der Ausbruch der Pandemie war somit eine «schwerwiegende Änderung» der Vertragsumstände. Dabei spielte es laut dem OLG keine Rolle, dass die Firma die Zimmer storniert hatte, noch bevor ein Beherbergungsverbot ausgesprochen wurde.

Die Pandemie gehe über das «gewöhnliche Verwendungsrisiko des Nachfragers» hinaus, befand das Gericht. Denn eigentlich liegt es zwar beim Reisenden, ob er ein gebuchtes Zimmer letztlich nutzt oder nicht. Die Pandemie aber liege in gleichem Maß außerhalb der Risikobereiche von Anbieter und Nachfrager, also von Hotel und Buchendem. Daher müsse das Risiko auch keiner alleine tragen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

IHG Hotels & Resorts (IHG) und Novum Hospitality geben eine langfristige Kooperationsvereinbarung bekannt, die die Präsenz von IHG in Deutschland verdoppelt. Das Unternehmen wird damit über 200 Hotels in fast 100 deutschen Städten verfügen. IHG bekommt, nach der schrittweisen Konversion der bestehenden Hotels sowie der Eröffnung der in der Pipeline befindlichen Häuser, Franchisegebühren von Novum.

Auf dem Hotel-Investmentforum in Berlin feiern viele internationale Hotelgesellschaften offiziell weiter Rekorde. Dabei steht fest: Nur auf dem amerikanischen Kontinent konnte zum Ende des ersten Quartals 2024 ein Anstieg der Pipeline-Aktivitäten im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden.

Die Hyatt Hotels Corporation plant ein skaliertes Wachstum im Leisure-Segment in Europa, Afrika und dem Nahen Osten, das durch ein Rekordjahr an Vertragsabschlüssen im Jahr 2023 unterstrichen wird.

1974 wurde die Economy-Hotelmarke ibis gegründet. Heute bietet die Marke mehr als 2.500 Häuser in 79 Ländern, verteilt auf die drei Schwester-Marken ibis, ibis Styles und ibis budget. Doch damit endet die Geschichte nicht.

Wyndham Hotels & Resorts verzeichnet weiterhin Zuwächse in Europa, dem Nahen Osten, Eurasien und Afrika (EMEA) und gab nun die Ergebnisse der Region für das Jahr 2023 bekannt. Zu den Höhepunkten zählte die Eröffnung von 87 Hotels mit mehr als 9.500 Zimmern.

Bis Ende 2026 plant Marriott International das eigene Portfolio um knapp 100 Hotels und über 12.000 Zimmer allein durch Konvertierungen und Umnutzungsprojekte zu erweitern.

Die Aspire Hotel Gruppe, ein Mitglied der Great2stay, hat ein weiteres Hotel in Sindelfingen übernommen. Das Hotel mit 103 Zimmern wird ab dem 1. Juli vorübergehend geschlossen, um eine vollständige Sanierung und Renovierung zu ermöglichen.

Die Primestar Group hat zu Beginn des IHIF mit dem June Six Hotel Hannover City ihr zweites Hotel mit integriertem Angebot in den Bereichen Hotel, Longstay und Workspace in Hannover eröffnet.

IHG Hotels & Resorts hat die Unterzeichnung von Kimpton Lissabon bekanntgegeben, dem ersten Kimpton Hotels & Restaurants in der portugiesischen Hauptstadt. Das Hotel, das Anfang 2025 eröffnet werden soll, ist das zweite Kimpton in Portugal.

In Frankfurt am Main wird die neue Ascott-Marke lyf ihre Deutschlandpremiere feiern. Wie The Ascott Limited bekanntgab, wird das erste lyf in Deutschland im Frankfurter Ostend, nahe der Europäischen Zentralbank (EZB), die Türen öffnen.