Das an der polnischen Ostseeküste gelegene Hotel Gołębiewski in Pobierowo rückt nach jahrelanger Verzögerung immer näher an seine Eröffnung heran. Laut jüngsten Medienberichten fehlt nur noch eine einzige, entscheidende Genehmigung, damit das größte Hotel Polens seinen Betrieb aufnehmen kann.
Ein Projekt mit Hindernissen
Ursprünglich war die Eröffnung des 5-Sterne-Hauses, das mit 1.200 Zimmern Platz für bis zu 3.000 Gäste bieten soll, bereits für das Jahr 2020 geplant. Doch der Bau verzögerte sich aufgrund der Corona-Pandemie und dem Tod des Hotelketten-Inhabers Tadeusz Gołębiewski im Jahr 2022. Auch Probleme mit nicht genehmigten Außenpools, die als Schwarzbauten eingestuft wurden, trugen zur Bauverzögerung bei.
Letzte Hürde: die Umweltgenehmigung
Wie der Kreisbauinspektor Janusz Zaryczański aus Gryfice gegenüber dem Nachrichtenportal money.pl bestätigte, ist nun das finale Dokument, das zur Eröffnung fehlt, eine Umweltgenehmigung der Gemeinde Rewal. Zaryczański sagte: „Wir warten nur noch auf die Umweltgenehmigung der Gemeinde Rewal, die sich bereits im Bearbeitungsverfahren befindet. Dieses Dokument stellt die letzte Hürde für die Abnahme des Objekts dar.“
Sobald diese Genehmigung vorliegt, kann das Abnahmeverfahren eingeleitet werden, da der Investor die zuvor monierten Mängel beseitigt hat.
Gigantische Ausmaße und mögliche Auswirkungen
Das 2018 begonnene Bauprojekt, das von Tadeusz Gołębiewski als Lebenswerk geplant wurde, soll auf 13 Etagen neben den Zimmern auch Restaurants, eine Diskothek, Cafés, einen eigenen Spa-Bereich sowie eine Wasserquelle umfassen. Zunächst wird lediglich der linke Hotelflügel den Betrieb aufnehmen.
Mit seiner Lage, nur rund 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, wird der Hotel-Koloss in der Branche aufmerksam beobachtet. Im Vergleich zu deutschen Ostsee-Hotels wie dem Morada Resort Kühlungsborn oder dem Neptun in Warnemünde übertrifft das Gołębiewski diese in seinen Dimensionen deutlich. Experten spekulieren, dass die hohen Kapazitäten und die attraktive Preisgestaltung deutsche Touristen anziehen könnten und damit den Wettbewerb in der Region intensivieren. Rolf Seelige-Steinhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Seetel-Hotelgruppe auf Usedom, äußerte sich besorgt in der „Ostsee Zeitung“ und warnte: „Dieses Projekt zerstört den Tourismus, wie wir ihn kennen. Wenn es für das Hotel gut läuft, hat es in einem Jahr zwei Millionen Übernachtungen. Die werden allen anderen fehlen.“












