Ruby Luna Düsseldorf ist „Hotelimmobilie des Jahres 2021“ 

| Hotellerie Hotellerie

Die Auszeichnung „Hotelimmobilie des Jahres 2021“ geht dieses Jahr an das Ruby Luna in Düsseldorf. Der Preis wurde im Rahmen der 196+ hotelforum-Fachkonferenz verliehen. Weitere Preisträger: Das Schlafwerk in Stuttgart und Villa Copenhagen in Dänemark

Andreas Martin, Jury-Vorsitzender: „Der diesjährige Gewinner überzeugte die Jury in vielen Bereichen: zentrale Lage im Düsseldorfer Bankenviertel, Übersetzung der Aufbruchstimmung der 60er Jahre in eine interessante Geschichte und das erprobte Ruby-Design, mit hochwertiger Ausstattung und Fokus auf das Wesentliche. Der überzeugende Umbau des denkmalgeschützten ehemaligen Commerzbank Bürogebäudes, das in den frühen 1960ern vom Düsseldorfer Architekten Paul Schneider-Esleben geplant und erbaut wurde, ist ein gutes Beispiel für die Aufbruchsstimmung der damaligen Wirtschaftswunder-Zeit und gilt architektonisch als markantes Hochhaus. Beim Umbau sind vom Beginn der Planung bis zur Übergabe alle Prozesse bezüglich Ökologie durch die DGNB auditiert worden (angestrebter Standard "Gold"). Durch die Umnutzung der ehemaligen Büroimmobilie in ein Hotel punktet das Ruby Luna auch im Bereich Nachhaltigkeit.“

„We are not trying to be all things to all people”, so beschreibt das Ruby Luna seine Zielgruppe und bietet mit seinem „affordable luxury“-Produkt der kosmoplitischen Avantagarde 206 Zimmer mit Individualität und Charakter. Die Inneneinrichtung in den öffentlichen Bereichen greift die Zeit des Wirtschaftswunders auf. Der Aufbruch der Menschheit ins All sowie die Faszination und Freude des Futurismus zeigt sich in allen Bereichen. Das „schwebende“ offene Erdgeschoss wurde rundum verglast und lässt durch die sichtbare überdimensionale Betonstruktur ein besonderes Raumgefühl in den öffentlichen Bereichen entstehen. Die ehemalige Betonrampenzufahrt ins Untergeschoss wurde mit Glaspanelen versiegelt und lässt weiterhin den Blick nach unten frei. Ebenso wurde der Bereich des früheren Pförtnerhäuschens mit dem ehemaligen Schalttisch auf den aufgemauerten Pflastersteinen in die Lobby integriert. Raketen und „Raumkapseln“ – ein originaler Raumanzug, andere Memorabilien teils vom Flohmarkt, finden sich über den Köpfen und unter den Füßen der Gäste wieder. Die Bar steht mit gold-getönten Glasscheiben im Kontrast zu dem offenen rauen Deckenbeton des öffentlichen Bereichs. Der Innenhof „Lunar Dunes“ ist im Stil einer Wüstenlandschaft mit eigenem Ufo erbaut und die „Observatory Bar“ im 13ten Stock auf dem Dach bietet einen Rundumblick über Düsseldorf.  Aus den 28 Hotelbewerbungen aus 12 europäischen Ländern hatte die interdisziplinär besetzte 18-köpfige Jury zehn Nominierte aus fünf Ländern ausgewählt. Von diesen Nominierten wurden die folgenden drei Hotels ins Finale gewählt (in alphabetischer Reihenfolge):

Das Schlafwerk (Korntal-Münchingen, Stuttgart-Nord, Deutschland)
Ruby Luna (Düsseldorf, Deutschland)
Villa Copenhagen (Kopenhagen, Dänemark)

Oliver Collignon, Architekt und Jury-Sprecher: „Die drei Finalisten bilden ein großes und qualitätsreiches Spektrum an Gebäudetypen ab. Zwei Bestandsgebäude, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die Villa Copenhagen ist ein großer, städtebaulich prägender Bau aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, ein ehemaliges Postgebäude mit klassizistischer Architektur. Das Ruby Luna hingegen, ein Bürohochhaus aus den 1960er Jahren war eine zeichensetzende, zukunftsweisende und heute denkmalgeschützte Architektur, die mit hohem planerischen und baulichen Aufwand in die heutige Nutzung transformiert wurde. Ganz anders das Schlafwerk: Ein einfacher, fast minimalistischer Neubau für Gäste aus der Handwerks- und Baubranche – durch sein konsequentes Design, das bauliche Konzept mit zwei linearen Zimmertrakten und der dazwischenliegenden, nicht beheizten Halle sowie den gesamten Produktauftritt funktional wie gestalterisch einzigartig und innovativ.“ 

Das Schlafwerk in Stuttgart-Nord ist Deutschlands erstes Hybridkonzept von Hotel und Boardinghouse, das speziell auf die Bedürfnisse von Handwerkern und Monteuren ausgelegt ist. Ziel der Entwicklung ist die Preisführerschaft am Markt – positioniert preislich unterhalb der bekannten Budgetmarken und bewusst neben diesen: im Schlafwerk ist Long-Stay möglich und gewollt. So entsteht Komfort auf Niveau eines Budgethotels und über dem vieler anderer Handwerkerunterkünfte. Das Schlafwerk bietet vom Einzelzimmer bis zum 6-Bett-Zimmer viele Zimmeroptionen sowohl für eine Nacht, aber auch für den langen Aufenthalt und dies auf Wunsch mit der Möglichkeit der Selbstversorgung. Das Teamzimmer ist dabei bewusst so konzipiert, dass sich kleinere Handwerkerkolonnen gemeinsam eine Mehrbettunterkunft mit der Möglichkeit der Selbstversorgung teilen können.

Um einen günstigen Zimmerpreis anbieten zu können, ist das Schlafwerk in Flächen und Ausstattung reduziert und bietet eine digitale Guest Journey (digitaler Zugang 24/7) an: für den Gast zugänglich ohne fest installierte App, nur mit digitalem Meldeschein und für das Personal „fernbedienbar“ dank IOT (Internet of Things) von jedem Punkt der Welt. Das Schlafwerk liegt verkehrsgünstig am Autobahnkreuz der A81 zur B27 und damit nahe großer Industrie- und Gewerbegebiete mit hoher Dynamik. Dabei sind beispielsweise zu nennen Firmen wie Porsche in Zuffenhausen und Bosch in Feuerbach, beide nur wenige Kilometer entfernt. Die Erreichbarkeit mit dem PKW (Zielgruppe Handwerker und Monteure) sowie die Infrastrukturausstattung des Mikrostandorts sind von großer Bedeutung. In direkter Umgebung finden sich eine 24/7 Tankstelle, ein Discounter, mehrere gastronomische Einrichtungen sowie ein Schwimmbad.

Das Konzept der Villa Copenhagen ist „bewusster Luxus im skandinavisch-internationalen Stil“, der für alle zugänglich ist und somit Vielfalt bietet. Dieses Konzept wurde in ein historisches Post-Gebäude aus dem Jahr 1912 integriert und bietet 390 Zimmer, 2.000 Quadratmeter Konferenz- und Tagungsräume, einen Fitnessraum, einen Außenpool und eine Saunalandschaft, einen Garten, zwei Restaurants, vier Bars und den exklusiven Veranstaltungsraum „The Board“. Das Hotel liegt direkt neben dem Kopenhagener Hauptbahnhof, gegenüber befinden sich die Tivoli-Gärten. Das neobarocke Gebäude an der Kreuzung Bernstorffsgade und Tietgensgade wurde so restauriert, dass es genauso aussieht wie bei seiner Einweihung 1912, als die dänische Post ihren Hauptsitz an diese Adresse verlegte. Im Bereich Energie wird die überschüssige Wärme aus der Küche zur Beheizung des Pools auf dem Dach verwendet. Zudem wurde der Konferenzsaal mit einem begrünten Dach versehen.

Für die Innenarchitektur zeichnen fünf Büros verantwortlich: Goddard Littlefair, Universal Design Studios, Eva Harlou, Shamballa und Krook och Tjader. Dabei hat Eva Harlou mit ihrem Innenarchitekturbüro, das hochwertiges Design mit einer nachhaltigen Denkweise verbindet, die „Earth Suite“ konzipiert: Eine vollständig nachhaltige Suite mit ausschließlich recycelten Materialien und Textilien sowie umweltfreundlichen Möbeln des dänischen Hersteller Mater Design. Shamballa Jewels vereint alte östliche Philosophie mit nordischen Designtraditionen und hat die acht Suiten des Hotels, darunter die „Shamballa Jewels Suite" sowie den Veranstaltungsraum „The Board“ eingerichtet.

Angesprochen bei der Ausschreibung des Preises waren sowohl Hotelentwickler als auch -eigentümer und -betreiber. Für die „Hotelimmobilie des Jahres“ haben sich zwischen Januar 2020 und Juli 2021 eröffnete Hotels beworben. Entscheidend bei der Jury-Auswahl war ein gelungenes Gesamtkonzept aus Architektur und Gestaltung, Einfügen in das Projektumfeld, Nachhaltigkeit und technische Innovationen, Originalität des Konzeptes sowie Wirtschaftlichkeit.

Gewinner „Hotelimmobilie des Jahres 2021“:

Ruby Luna
Standort: Düsseldorf, Deutschland
Eigentümer: Union Investment Real Estate GmbH
Betreiber: Ruby GmbH
Projektentwickler: Hines Immobilien GmbH
Architekt: Paul Schneider-Esleben / HPP Architekten
Innenarchitekt: Matthew Balon / Michael Struck
Betriebstyp / Kategorie: Stadthotel, keine Klassifikation
Bauzeit: 19 Monate
Zimmeranzahl: 206

Das Schlafwerk
Standort: Korntal-Münchingen, Stuttgart-Nord, Deutschland
Eigentümer: Das Schlafwerk Immobilien Besitz GmbH
Betreiber: DQuadrat Living GmbH
Projektentwickler: DQuadrat Real Estate GmbH
Architekt: Aldinger Architekten Planungsgesellschaft mbH
Innenarchitekt: Planungsbüro Niehaus, Carl-Christian Niehaus
Betriebstyp / Kategorie: Keine Klassifikation
Bauzeit: 13 Monate
Zimmeranzahl: 97 (6-Bett Teamzimmer)

Villa Copenhagen
Standort: Kopenhagen, Dänemark
Eigentümer: Strawberry
Betreiber: Nordic Choice Hotel Group
Projektentwickler: Strawberry
Architekt: Arkitekterna Krook och Tjader
Innenarchitekt: Goddard Littlefair, Universal Design Studios, Eva Harlou, Shamballa, Krook och Tjader
Betriebstyp / Kategorie: Stadthotel, Keine Klassifizierung
Bauzeit: 32 Monate
Zimmeranzahl: 390

Diese zehn Hotels waren bei dem Wettbewerb nominiert:

AMERON München Motorworld (München, Deutschland)

CAB20 (Hamburg, Deutschland)

Das Schlafwerk (Korntal-Münchingen, Stuttgart-Nord, Deutschland)

Falkensteiner Hotel Kronplatz (Bruneck/Reischach, Südtirol, Italien)

KONCEPT HOTEL International (Köln, Deutschland)

PAPA RHEIN ∙ Hotel & Spa (Bingen, Deutschland)

Ruby Luna (Düsseldorf, Deutschland)

Stay KooooK Bern (Bern, Schweiz)

Superbude Wien Prater (Wien, Österreich)

Villa Copenhagen (Kopenhagen, Dänemark)

Die Preisträger „Hotelimmobilie des Jahres“ bisher:

Grand Park Hotel Rovinj, Kroatien (2020), Schgaguler Hotel Kastelruth (2019), QO Amsterdam (2018), Bretterbude Heiligenhafen (2017), Reichshof Hamburg CURIO Collection by Hilton (2016), Hotel Zoo Berlin (2015), Holzhotel Forsthofalm Leogang, Salzburger Land (2014), Radisson Blu Hotel Nantes (2013), Hotel TOPAZZ Wien (2012), 25hours HafenCity Hamburg (2011), Roomers Frankfurt (2010), Lindner Park-Hotel Hagenbeck (2009), 25hours Frankfurt (2008), Schloss Elmau Luxury Spa & Cultural Hideaway (2007), Hotel Daniel Graz (2006), Colosseo Erlebnishotel Rust (2004), Rocco Forte Hotel Amigo Brüssel und Accor Suite Hotel Hamburg (2003), Hilton Köln (2002).

Weitere Informationen zum 196+ hotelforum München:

Das 196+ hotelforum München ist die europäische Fachkonferenz für Hotel- und Immobilienexperten und seit 2002 der jährliche Fixpunkt für das Netzwerken und den fachlichen Austausch im Bereich Hotelimmobilien. Auch als hybride Fachkonferenz ist 196+ hotelforum München eine hochqualifizierte Kommunikationsplattform mit vielseitigem Bühnenprogramm und diversen Netzwerk-Formaten für die Hospitality-Branche. Höhepunkt ist die Preisvergabe „Hotelimmobilie des Jahres“. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Amsterdam kämpft gegen den Ansturm des Massentourismus. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt 21 Millionen Hotelübernachtungen. Deshalb hat die Stadt nun beschlossen, "Nein zu neuen Hotels" zu sagen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die FBMA-Stiftung hat am Wochenende die Brillat Savarin-Plakette im Seetelhotel Villa Esplanade an Rolf Seelige-Steinhoff von den Seetelhotels auf Usedom verliehen. Seelige-Steinhoff ist der 67. Plakettenträger und wird für seine unternehmerischen Erfolge geehrt.

Ein tragischer Unfall hat eine Familie in Düsseldorf erschüttert: Eine Jugendliche stürzt aus der sechsten Etage eines Hotels in die Tiefe und erliegt ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Die Marke Zleep Hotels kommt nach Luzern: Die Säntis Home AG und H World International (früher Deutsche Hospitality/Steigenberger) haben einen Franchise-Vertrag für ein neues Zleep Hotel in Luzern-Emmenbrücke unterzeichnet. Das neue Hotel wird über 138 Zimmer verfügen und voraussichtlich Ende 2027 eröffnen.

Accor eröffnete jetzt das Mercure ICON Singapore City Centre offiziell. Das Hotel ist mit 989 Zimmern die weltweit größte Haus der Marke.

Palladium Hotel Group steigt mit Ushuaïa Unexpected Hotels & Residences in den Nahen Osten ein. Das ehrgeizige Projekt, das Investitionen von mehr als 100 Millionen Dollar erfordern wird, umfasst 442 Hotelzimmer und Wohneinheiten.

Im Wiesbadener Dorint Pallas-Hotel mit 297 Zimmern und 30 Suiten, ist in den vergangenen Monaten im laufendem Betrieb für rund 2,5 Millionen Euro die gesamte Hotelhalle mit Rezeption, Hotelbar und Ballsaal modernisiert worden. Dazu wurde ein „Creative Space“ neu geschaffen.

Die Kempinski-Gruppe führt die Marke Bristoria in China ein und eröffnet ein am See gelegenes Kempinski-Hotel der Luxusklasse in der Wirtschaftsentwicklungszone von Yangzhou.

Die MHP Hotel AG setzt ihre positive Entwicklung fort und berichtet über ein starkes erstes Quartal 2024. Der Betreiber von derzeit neun Hotels im Premium- und Luxus-Segment meldet mit 65 Prozent eine deutlich über dem Vorjahreswert (60 Prozent) liegende Belegungsquote.

Der Co-Living-Anbieter The Base eröffnet sein erstes Haus in München und erweitert das Übernachtungs- und Wohnangebot in der bayerischen Hauptstadt um 133 modern möblierte Mikro-Apartments und 21 Hotelzimmer.