Steinzeitsiedlung in Freizeitpark entdeckt – Hotelbau geht trotzdem weiter

| Hotellerie Hotellerie

Ein Sensationsfund sorgt für Aufregung auf der Baustelle von Karls Erlebnisdorf in Sachsen. Archäologen haben eine riesige Siedlung aus der Stein- und Bronzezeit entdeckt. Genau hier soll jedoch in wenigen Monaten ein neues Hotel entstehen. Die Funde könnten die Geschichte der Region neu schreiben – doch der Zeitplan für den Bau bleibt bestehen.

In unmittelbarer Nähe von Karls Erlebnisdorf in Döbeln war die Eröffnung eines Hotels für den 1. Juni des kommenden Jahres geplant. Doch die Bauarbeiten gerieten ins Stocken, als Archäologen bei Untersuchungen auf eine der größten jungsteinzeitlichen Siedlungen der Region stießen, ergänzt durch Relikte aus der Bronzezeit. "Anhaltspunkte gab es bereits, doch die bronzezeitliche Siedlung ist viel größer, als angenommen", sagte Grabungsleiter Thomas Lukas der Deutschen Presse-Agentur. Bis Ende Dezember werden die Experten damit beschäftigt sein, die jahrtausendealten Spuren zu sichern.

Neben Überresten aus der Jungsteinzeit – darunter die Grundrisse von 50 Häusern – entdeckten die Forscher auch eine frühbronzezeitliche Siedlung, die zur Aunjetitzer Kultur gehört. Diese Epoche ist berühmt für die Himmelsscheibe von Nebra, die weltweit als eines der bedeutendsten Zeugnisse frühgeschichtlicher Astronomie gilt. 

Einblick in 4.000 Jahre alte Geschichte

Die Funde sind beeindruckend: Über 30.000 Keramikscherben, rund 7.000 Feuerstein-Objekte, 500 Mahlsteinfragmente und zahlreiche Werkzeuge wie Steinäxte und Schleifsteine wurden bereits geborgen. Eine besondere Überraschung bot ein slawisches Gräberfeld mit 35 Körpergräbern. Die Grabbeigaben, darunter verzierte Glasperlen, die ursprünglich in Byzanz hergestellt wurden, sind ein Novum für die Region.

Die Entdeckung stellt den geplanten Bau des Hotels vor eine Herausforderung. Direkt an der Stelle, an der jetzt das Hotel entstehen soll, befindet sich das größte steinzeitliche Langhaus der Siedlung, 30 Meter lang und sieben Meter breit. Die Grabungen sollen in diesem Bereich bis Jahresende abgeschlossen und die Fläche anschließend mit Bauvlies und Kies geschützt werden.

Das geplante Hotel wird 56 Familiensuiten umfassen und laut Robert Dahl, Geschäftsführer von Karls Erlebnisdorf, den Komfort eines Fünf-Sterne-Hotels bieten, obwohl es offiziell in die Kategorie der Drei-Sterne-Hotels fällt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Numa Group gibt ihren Markteintritt in Ungarn mit einem Projekt in Budapest bekannt. Das neue Objekt knüpft an die Expansion des Unternehmens in Mitteleuropa an, zu dem fünf Objekte in Prag und drei in Wien gehören.

Ruby gibt sein erstes Hotelprojekt auf Malta bekannt, nach der Eröffnung der Ruby Ninu Workspaces im Februar des vergangenen Jahres. Das neue Hotel entsteht in der historischen Altstadt von Valletta und wird etwa 88 Zimmer umfassen.

Der Politiker gehörte in einem Hotel in Brixen einst zu den Stammgästen. Jetzt macht die Besitzerin klar, dass sie Gauland nicht mehr haben will. Solch ein Gast bringe Unruhe ins Haus, so die Besitzerin.

Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist erneut Ziel eines russischen Raketenangriffs geworden. Die Altstadt in Odessa gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Bilder zeigen, wie Teile des Hotels Bristol​​​​​​​, luxuriöses Wahrzeichens der Stadt, in Schutt und Asche liegen.

„Verhalten optimistisch“ blickt die Hotelbranche zu Jahresbeginn in die Zukunft. Sowohl die steigenden Sparquoten als auch die aktuelle Konjunkturlage sowie die unsichere wirtschaftspolitische Entwicklung nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Europa künftig stärker zur Kasse zu bitten, dämpfen die Stimmung.

Nach rund zwei Jahren Bauzeit eröffnete Anfang Februar 2025 der Chiemgauhof Lakeside Retreat in Übersee in Oberbayern. Der Entwurf des Mailänder Architekten Matteo Thun markiert einen Neuanfang an dieser exklusiven Adresse. Hinter dem Projekt steht Motel-One-Gründer Dieter Müller, der unweit bereits das Luxushotel Achental betreibt.

Unter dem Motto „150 Jahre, drei Zeitalter, ein Hotel“ wurde die Geschichte des Hauses gefeiert, das nach der Revitalisierung durch den JP Hospitality Investors Club in neuem Glanz erstrahlt. Prominente und Gäste kamen zusammen, um die Eröffnung inmitten der Gamsstadt zu erleben.

Die Flutkatastrophe an der Ahr im Jahr 2021 hinterließ in Bad Neuenahr verheerende Spuren. Auch das Dorint Parkhotel Bad Neuenahr wurde dabei schwer zerstört und musste den Betrieb einstellen. Nun gibt es neue Pläne für den Standort.

Die Loisium-Hotelgruppe will sich Geld für ihre Expansion über eine Crowdinvesting-Kampagne besorgen. Geplant ist der Ausbau um zehn neue Hotels und 1.000 zusätzliche Zimmer in den nächsten fünf Jahren.

Die Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG) erweitert ihr Portfolio um ein neues Premium-Produkt in Österreich. Die Tourismusgruppe wird Betreiber des bisherigen Hotels Alpine Palace. 40 Millionen Euro werden investiert.