Ultra-Luxus in München: Bauarbeiten am Rosewood-Hotel schreiten voran

| Hotellerie Hotellerie

In München entkernt die Bayerische Hausbau das Gebäude, in dem vormals das Pop-up-Hotel Lovelace residierte, um darin die erste 5-Sterne-Plus-Herberge der Marke Rosewood zu errichten. Um das Hotel hate es im Vorfeld bereits Diskussionen und gerichtliche Auseinandersetzungen gegeben.

Hinter den Neubarock- und Rokokofassaden der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 und des Palais Neuhaus-Preysing entsteht auf insgesamt über 20.000 Quadratmetern Fläche Deutschlands erstes Rosewood Hotel mit 132 Zimmern und Suiten zwischen rund 40 und rund 250 Quadratmetern. Ein Restaurant für zirka 100 Gäste, eine Bar für bis zu 150 Gäste und ein Spa-Bereich, der auf rund 1.300 Quadratmetern einen Pool, Treatment-Räume sowie einen Fitness-Bereich integriert, werden für die Öffentlichkeit über jeweils separate Eingänge zugänglich sein. Somit stehen diese Bereiche neben den Hotelgästen auch allen Münchnern und Gästen der Landeshauptstadt offen. Eine Meeting- und Conference-Area für bis zu 400 Personen vervollständigt das integrierte Gesamtkonzept. Stellplätze für das Hotel befinden sich in der benachbarten Salvatorgarage.

Der architektonische Entwurf stammt vom Münchner Büro Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht. Die historischen Fassaden der Gebäude bleiben ebenso erhalten wie einzelne unter Denkmalschutz stehende Bauteile: Hierzu gehören beispielsweise der Preysing-Saal oder das Treppenhaus in der Kardinal-Faulhaber-Straße 1. Letzteres wird zusammen mit dem Vestibül als Haupteingangsbereich des Hotels dienen. Die Eröffnung des Hotels ist für das Frühjahr 2023 vorgesehen.

Um das Hotel hat es im Vorfeld bereits viel Diskussionen geben. Die Stadt hatte 2014 grünes Licht für ein neues Luxushotel in der Nachbarschaft des Luxushotels Bayerischer Hof gegeben. Die Chefin des Bayerischen Hofs führt an, die Konkurrenz durch das Rosewood-Hotel nicht zu fürchten, jedoch ein Verkehrschaos. Das zuständige Verwaltungsgericht gab zu Beginn des Jahres allerdings zu erkennen, dass es die Klage von Innegrit Volkhardt wohl ablehnen werde, so die Süddeutsche. Vom „Kampf der Hotel-Giganten“ sprach die Bild-Zeitung. Auch die Süddeutsche berichtete über den Streit.

Derzeit stützt ein Gerüst aus mehreren hundert Tonnen Beton und eine darauf aufgesetzte Stahlkonstruktion von 75 Tonnen die Neubarock- und Rokoko-Fassaden der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 und des angrenzenden Palais Neuhaus-Preysing. Die Bayerische Hausbau entwickelt hinter den denkmalgeschützten Fassaden das erste Rosewood Hotel Deutschlands in der Kategorie Fünf Sterne ultra luxury. Das Gerüst, das bereits vor dem Abbruch der Gebäude angebracht wurde, stützt mit einer Art Klammerfunktion – durch eine Holzverstrebung in den Fensteröffnungen – die freistehenden Fassadenwände, hinter denen das Hotel bis 2023 errichtet wird. Dadurch können die Windlasten, die auf die frei-stehenden Wände treffen, abgefangen werden. Im Boden verankert sind die rund 300 Meter umlaufenden Fassaden zudem durch eine engmaschige Pfahlkonstruktion: Rund 500 Bohrpfähle, die bis zu 25 Meter lang und im Abstand von rund 60 Zentimetern angebracht sind, stützen die Gebäudefronten.

„Im Herzen der belebten Münchner Innenstadt sind Projekte dieser Größenordnung Maßarbeit und erfordern neben individuellen Lösungen Koordination bis ins kleinste Detail“, sagt Peter Müller, Geschäftsführer Development bei der Bayerischen Hausbau. „Hier können wir auf unsere vielfältige Erfahrung bei Innenstadtprojekten wie dem Marienplatz 22, dem Donisl und dem Joseph Pschorr Haus zurückgreifen.“

Behutsamer Umgang mit der Bausubstanz
Mit dem Rückbau des Gebäudeinneren hat die Bayerische Hausbau im Frühjahr 2019 begonnen. Die denkmalgeschützen Gebäudeteile, wie der Preysing-Saal im Palais Neuhaus-Preysing sowie das Treppenhaus und das Vestibül in der Kardinal-Faulhaber-Straße 1, das später zum Eingangsbereich des Hotels umgestaltet wird, hat die Bayerische Hausbau eingehaust, um diese während der Bauzeit zu schützen. Auch die Gesimse an den Gebäudefronten werden durch die Stahlkonstruktion gesichert. Die 11 Figuren, die das Dach an der Ecke Kardinal-Faulhaber-Straße/Prannerstraße zierten, wurden im Mai 2019 behutsam abgenommen und für die Bauzeit eingelagert, um sie vor Erschütterungen zu schützen.

Ein offenes Hotelkonzept für München
Das geplante Rosewood Hotel wird auf rund 20.000 Quadratmetern Fläche 85 Zimmer und 47 Suiten von rund 40 Quadratmetern bis rund 250 Quadratmetern umfassen. Der architektonische Entwurf stammt vom Münchner Büro Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht. Eine Besonderheit des Hotels ist das offene Konzept: Eine angeschlossene Bar für 150 Gäste, ein Restaurant mit 100 Plätzen und ein zweigeschossiger Spa-Bereich auf 1.300 Quadratmetern mit Treatmenträumen und integriertem Fitnessstudio werden durch separate Eingänge erschlossen und sind somit nicht allein den Hotelgästen vorbehalten. „Durch das offene Hotelkonzept tragen wir zusammen mit Rosewood zur Belebung des Standortes in der Münchner Altstadt bei“, sagt Christian Balletshofer, Geschäftsführer Immobilien der Bayerischen Hausbau. Eine Meeting- und Conference-Area für bis zu 400 Personen vervollständigt das integrierte Gesamtkonzept. Die Stellplätze für das Hotel befinden sich in der benachbarten Salvatorgarage.

Ein Geschäftshaus als Nachbar
In direktem Anschluss an das geplante Hotel errichtet die Bayerische Hausbau nach dem Entwurf von Diener & Diener Architekten (Basel/Berlin) ein Geschäftshaus mit rund 10.800 m² Bürofläche auf fünf Obergeschossen und Einzelhandelseinheiten im Erdgeschoss. Bestandteil ist zudem eine dreigeschossige Tiefgarage mit 89 Stellplätzen. In der Prannerstaße 4 wird zudem der Ladehof für das Hotel untergebracht – mit eigenem Ladehofmeister, der die Anlieferungen und Abholungen überwacht und sicherstellt, dass diese zügig und reibungslos vonstattengehen.

Mit dem Abbruch des Siebziger-Jahre-Gebäudes in der Prannerstraße 4 durch Longfrontbagger hat die Bayerische Hausbau Anfang 2019 begonnen. Die historischen Gebäude in der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 und das Palais Neuhaus-Preysing wurden seit Frühjahr 2019 entkernt. Im Sommer 2020 wird die Bayerische Hausbau mit dem Hochbau des Gebäudeensembles beginnen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

1974 wurde die Economy-Hotelmarke ibis gegründet. Heute bietet die Marke mehr als 2.500 Häuser in 79 Ländern, verteilt auf die drei Schwester-Marken ibis, ibis Styles und ibis budget. Doch damit endet die Geschichte nicht.

Wyndham Hotels & Resorts verzeichnet weiterhin Zuwächse in Europa, dem Nahen Osten, Eurasien und Afrika (EMEA) und gab nun die Ergebnisse der Region für das Jahr 2023 bekannt. Zu den Höhepunkten zählte die Eröffnung von 87 Hotels mit mehr als 9.500 Zimmern.

Bis Ende 2026 plant Marriott International das eigene Portfolio um knapp 100 Hotels und über 12.000 Zimmer allein durch Konvertierungen und Umnutzungsprojekte zu erweitern.

Die Aspire Hotel Gruppe, ein Mitglied der Great2stay, hat ein weiteres Hotel in Sindelfingen übernommen. Das Hotel mit 103 Zimmern wird ab dem 1. Juli vorübergehend geschlossen, um eine vollständige Sanierung und Renovierung zu ermöglichen.

Die Primestar Group hat zu Beginn des IHIF mit dem June Six Hotel Hannover City ihr zweites Hotel mit integriertem Angebot in den Bereichen Hotel, Longstay und Workspace in Hannover eröffnet.

IHG Hotels & Resorts hat die Unterzeichnung von Kimpton Lissabon bekanntgegeben, dem ersten Kimpton Hotels & Restaurants in der portugiesischen Hauptstadt. Das Hotel, das Anfang 2025 eröffnet werden soll, ist das zweite Kimpton in Portugal.

In Frankfurt am Main wird die neue Ascott-Marke lyf ihre Deutschlandpremiere feiern. Wie The Ascott Limited bekanntgab, wird das erste lyf in Deutschland im Frankfurter Ostend, nahe der Europäischen Zentralbank (EZB), die Türen öffnen.

Die Hotellerie verzeichnet im Jahr 2023 steigende Umsätze. In den meisten teilnehmenden Häuser am Ranking der Top-100-Markenhotels in Deutschland der ahgz (dfv Mediengruppe) legten Raten und Auslastung erneut zu.

Marriott gibt die eigenen Expansionspläne für Polen bekannt: In den kommenden Jahren sollen mehr als zehn neue Hotels dem Portfolio hinzugefügt werden, darunter die Einführung von zwei bisher nicht vertretenen Marken.

Leonardo Hotels Central Europe hat im Januar die dritte Partnerschaft mit großen israelischen Institutionen geschlossen. Die Partnerschaft soll die weitere Expansion vom angestammten Business­markt in das Segment der Urlaubsreisen beschleunigen.