Interview mit Rainer M. Willa von Hotelpartner
Wird es sie auch zukünftig geben, Geschäftsreisende, die für Meetings quer durch die Republik jetten und es sich in hochpreisigen Hotels gut gehen lassen? Werden Urlaube im europäischen Ausland zukünftig immer noch als OTA-Schnäppchen gebucht? Wo und wie werden Gäste in den nächsten Monaten Unterkünfte buchen? Elementare Fragen, die die Branche bewegen. Prognosen sind schwierig, das Gastverhalten ist schwer zu kalkulieren und gewinnbringende Ratenstrategien sind kaum umsetzbar. Oder doch? Gibt es Tipps, die in und nach der Krise unterstützen?
Marc Schnerr von Tageskarte hat Rainer M. Willa von HotelPartner interviewt, der hunderte Hotels berät, die richtigen Zimmerpreise zu finden. Fazit: „Hotels sollten an ihrer Preisstrategie fest halten und Preis-Dumping vermeiden. Die Vergangenheit zähle nicht mehr, da nichts mehr sei, wie es war.
Internationale Gäste werden hiesige Hotels in den kommenden Monaten nicht buchen. Firmen verlegen Termine mit digitaler Unterstützung ins Internet. Der Binnentourismus stehe im Fokus, sagt Willa. Gebot der Stunde sei es, den inländischen Gast mit attraktiven Angeboten zu gewinnen. Jetzt finde die Suche nach heimischen Feriendomizilen statt.
Für den Erfolg der Zukunft, die Vergangenheit irrelevant. Marktdaten müssten permanent beobachtet werden. Hotels müssen schnell und flexibel auf Veränderungen antworten. Es gelte langfristig für entscheidenden Vorteil zu planen.
Hoteliers müssen herausfinden, was der Gast neben den gesetzlich vorgeschriebenen Hygienevorschriften erwartet. Es gelte Leistungen, eventuell auch Partnerleistungen zu ermitteln, die das eigene Budget nicht strapazieren, den Preis nicht nach oben treiben, aber für den Gast einen echten Mehrwert böten.
Das wichtigste: Hotels sollten an ihrer Preisstrategie fest halten und sich sich nicht auf Preisdumping einlassen. Yield Management betrachte das Hotel ganzheitlich, um alle Stellschrauben optimal zu justieren.