Biertrinker halten sich zurück

| Industrie Industrie

Wenig Lust auf Bier: Die deutsche Braubranche spürt die Zurückhaltung vieler Konsumenten. Der Absatzrückgang der Branche von 6,8 Prozent in den ersten fünf Monaten von alkoholhaltigem Bier hat nach Ansicht der Brauerei Veltins historische Dimension. «Der Biermarkt schwächelt aktuell in einer Größenordnung, wie wir sie so seit der Wiedervereinigung nicht erlebt haben», sagte der Geschäftsführer Vertrieb bei Veltins, Rainer Emig. 

Branche wird hohen Rückschlag wohl nicht aufholen 

Der branchenweite Verlust von rund 2,3 Millionen Hektoliter von Januar bis Mai zum Vorjahreszeitraum fällt laut Veltins etwa doppelt so hoch aus als der übliche Jahresrückgang im schrumpfenden Markt. Allein in Nordrhein-Westfalen habe der Markt mehr als 400.000 Hektoliter verloren. Selbst im Pandemiejahr 2021 mit Corona-Lockdown sei in dem Zeitraum mehr Bier verkauft worden. Die Branche werde den unerwartet hohen Rückschlag im weiteren Jahresverlauf 2025 kaum aufholen können. 

Viel Sonne, warm und trocken: Das Wetter im ersten Halbjahr hätte den Brauern und der Gastronomie eigentlich helfen müssen, sagte Brauereichef Volker Kuhl. Und fügte hinzu: «Hat es aber nicht. Die Menschen haben weiter an ihrem Portemonnaie festgehalten.» Laut Veltins geht es häufig um das zweite oder dritte Bier, das derzeit nicht getrunken wird. Es werde voraussichtlich bis in das Jahr 2026 dauern, bis die Branche wieder vom Konsumklima profitiere. 

Harter Wettbewerb um alkoholfreies Bier

Im kräftig schrumpfenden Biermarkt hat Veltins im ersten Halbjahr 2025 ein Absatzplus von 2,3 Prozent auf 1,78 Millionen Hektoliter erzielt. Neue Produkte seien Wachstumsträger. Die Stammmarke Veltins Pilsener legte um 1,3 Prozent zu. Der Fassbierabsatz sank allerdings um etwa fünf Prozent.

Viele Brauereien versuchten, mit alkoholfreien Produkten Boden gutzumachen, um die sich ein besonders harter Wettbewerb entwickelt habe, sagte Kuhl. «Alkoholfreie Biere sind aus unserer Sicht allenfalls ein Pflaster, das die Schmerzen lindert.» Sie seien kein Retter in der Krise. 

In Supermärkten und Getränkemärkten können alkoholfreie Biere Kuhl zufolge nur etwa ein Drittel der Rückgänge bei den alkoholhaltigen Bieren ausgleichen. Kuhl sieht inzwischen einen Punkt erreicht, «wo wir sehen werden, dass es Brauereien gibt, die aufgeben oder die verkaufen». Nicht jede Brauerei werde es schaffen, so wie bisher weitermachen zu können. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Die ITB Berlin setzt 2025 mit ihrem Travel Technology- Segment neue Maßstäbe und wird erneut zur globalen Drehscheibe für technologische Innovationen...

Die Importe deutscher Weine nach China sind im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gestiegen. Mit einem Importvolumen von 4,7 Millionen Litern Wein und Sekt ist Deutschland in China auf den sechsten Platz der wichtigsten Weinimportländer vorgerückt.

Steigende Kosten, sinkende Nachfrage und Wetterextreme: Eine Europaabgeordnete aus der Pfalz macht sich in Brüssel für die angeschlagene Branche stark. Die Weinbauministerin hat eigene Ideen.

Coca-Cola in Belgien und Luxemburg ruft Produkte zurück - Hintergrund ist ein zu hoher Chloratgehalt. In Deutschland wurden die betroffenen Produkte nach Unternehmensangaben nicht verkauft.

Das in der Schweiz gegründete Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, mit den Mitgliedern der etablierten Scottish Tourism Alliance zusammenzuarbeiten, um die Rentabilität der Hotels im Land zu optimieren und nachhaltiges Wachstum zu fördern.

Pressemitteilung

Die Luxusreisebranche ist auf der ITB Berlin im März erneut im „Home of Luxury“ zu Hause, das erstmals im Palais am Funkturm eine exklusive Plattform für Networking, Events und Meetings bietet. Zu den Ausstellern zählen Abercrombie & Kent, Hi DMC, Koh Jum Beach Villas, Grupo Vidanta und Lobster Experience.

Pressemitteilung

Hier geht niemand durstig nach Hause: Von alkoholfreien Alternativen und Bier bis hin zu Limonaden oder Säften – auf der INTERNORGA 2025 finden Besuchende innovative Neuheiten der Getränke-Szene. Trends wie das allgemein wachsende Gesundheitsbewusstsein der Verbrauchenden setzen dabei neue Maßstäbe.

Bier liegt nicht mehr wirklich im Trend, zumindest wenn es nicht alkoholfrei daherkommt. Trotz schwacher Absatzzahlen sieht der Brauer-Bund aber Entwicklungsmöglichkeiten.

In den eingefahrenen Biermarkt der bayerischen Landeshauptstadt kommt Bewegung. Nach Giesinger Bräu will auch die Münchner Kindl-Brauerei hoch hinaus - und muss dafür erstmal in die Tiefe graben.

Neue Trends, innovative Konzepte und zukunftsweisende Technologien prägen die Hotellerie und bieten Perspektiven für Gastgebende und Gäste gleichermaßen. Die Internorga 2025 rückt vom 14. bis 18. März die wichtigsten Entwicklungen in den Fokus.