Durchschnittspreis im Weinexport auf Rekordhoch

| Industrie Industrie

Die Verbraucher im Ausland haben im vergangenen Jahr durchschnittlich so viel wie noch nie für deutschen Wein gezahlt. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilte, stieg 2018 der Durchschnittspreis für einen Liter exportierten Wein um 15 Cent auf 3,04 €. Er hat damit erstmals die drei Euro-Marke überschritten und sich beispielsweise im Vergleich zum Jahr 2002 exakt verdoppelt.

Der Gesamtexportwert deutscher Weine belief sich 2018 auf 307 Millionen Euro und ist damit gegenüber dem Vorjahr weitestgehend konstant geblieben. Die ausgeführten Weinmengen waren mit einer Million Hektolitern um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr rückläufig.

DWI-Geschäftsführerin Monika Reule sieht die Entwicklung des deutschen Weinexports dennoch insgesamt positiv: "Die deutschen Weinexporteure setzen seit vielen Jahren zunehmend auf Klasse statt Masse, was auch unserer Rolle als vergleichsweise kleine Weinexportnation eher gerecht wird. Die kontinuierlich gestiegenen Durchschnittspreise der letzten Jahre zeigen, dass wir im Exportgeschäft auf dem richtigen Weg zu einer höheren Wertschöpfung sind. Die rückläufigen Exportmengen sind sicherlich auch ein Stück weit den geringen Erträgen der 2017er Ernte geschuldet", erklärte Reule. Sie betonte zudem, dass man bei der Exportentwicklung allerdings auch zwischen den einzelnen Märkten differenzieren müsse.

Positive Entwicklung in Skandinavien

So haben sich im vergangenen Jahr insbesondere die Ausfuhren deutscher Weine nach Skandinavien positiv entwickelt. Mit 159.000 Hektolitern exportiertem Wein im Wert von 49 Millionen Euro liegen die drei monopolregulierten Länder Norwegen, Schweden und Finnland zusammen­genommen zwischenzeitlich an zweiter Stelle hinter den USA im Ranking der wichtigsten Weinexportdestinationen.

Den größten Wertzuwachs in Höhe von sieben Millionen Euro konnten die deutschen Weinexporteure in Großbritannien erzielen, das nach dem zweiten wachstumsstarken Jahr in Folge wieder auf den dritten Platz vor Norwegen im Exportnationenranking aufgestiegen ist. 132.000 Hektoliter deutscher Wein im Wert von 27 Millionen Euro (+ 34 %) gingen im vergangenen Jahr auf die Insel.

Ein Viertel des gesamt­deutschen Weinexporterlöses wird in den USA erzielt
In den USA sind die deutschen Weißweine und insbesondere der Riesling einem zunehmenden Wettbewerb mit Weinen aus dem eigenen Land ausgesetzt. Dies spiegelt sich in Rückgängen von zehn bzw. neun Prozent im Wert und der Menge der exportierten Weine wieder. Nach wie vor wird in den Vereinigten Staaten aber noch rund ein Viertel des gesamt­deutschen Weinexporterlöses erzielt.

China hat mit einem Exporterlös von 17 Millionen Euro trotz eines Rückgangs von elf Prozent seinen fünften Platz im Ranking der wichtigsten Exportländer für deutsche Weine behauptet.

Für den japanischen Markt rechnet das DWI nach dem Wegfall der Weineinfuhrzölle durch das JEFTA-Freihandelsabkommen wieder mit steigenden Ausfuhren. Viele Importeure hätten in den letzten Monaten mit Blick auf das Abkommen zurückhaltend geordert, was zu Rückgängen von zwei Prozent im Wert und zehn Prozent im Absatz führte.

Ausblick: Wachsendes Interesse am Weinexport

Mit den sehr guten Qualitäten und Mengen des Jahrgangs 2018 ist DWI-Chefin Reule zuversichtlich, dass sich der deutsche Weinexport in diesem Jahr insgesamt wieder positiv entwickelt. Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass in der Branche ein wachsendes Interesse am Weinexport festzustellen ist.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Konsumgüterhersteller Unilever will sich von seinen Eiscreme-Marken trennen und diese in eine eigenständige Firma auslagern. Dazu gehören Marken wie Magnum, Langnese, Ben & Jerry's und Cornetto. Bis 2025 soll die Sparte abgespalten sein.

Alkoholfreier Wein wird immer beliebter, doch für viele Winzer ist die Produktion noch zu aufwendig. Auch der Geschmack spielt eine Rolle.

Um landschaftsprägende Weinberge in Steillagen zu erhalten, muss der Weinbranche zufolge mehr für Winzerinnen und Winzer getan werden. Denkbar sei ein Bewirtschaftungsentgelt, um Betrieben zu helfen, die sonst nicht mehr rentabel arbeiten könnten.

Pressemitteilung

Mit einem Train-the-Trainer-Programm hebt der FCSI Deutschland-Österreich sein Projekt „KoKoKo – Kommunikation, Kooperation, Kollaboration” auf das nächste Level: Mitglieder haben die Möglichkeit, sich zu Spezialisten und Botschaftern für Design Thinking und dessen Methoden fortzubilden.

Pressemitteilung

Erneut investiert Winterhalter in eine grüne und nachhaltige Zukunft. Mit dem Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Firmenparkplatz erweitert der Spültechnikhersteller aus Meckenbeuren seine Stromproduktion auf 40 Prozent des Eigenbedarfs.

Wein aus der Pfandflasche? Eine Genossenschaft aus Baden-Württemberg will eine entsprechende 0,75-Liter-Flasche in der Breite etablieren. Dazu braucht es den Lebensmitteleinzelhandel. Und der braucht einen passenden Kasten.

Zum 13. Mal wurde der Internorga Zukunftspreis an Unternehmen vergeben, die neue Maßstäbe im Außer-Haus-Markt setzen und Pioniere auf ihrem Gebiet sind. Unterhaltsam durch den Morgen führte die Journalistin und Fernsehköchin Felicitas Then. Gewinner waren das Hotel einsmehr, OMG plantbased Food AB und die Rational AG.

Von der Küchentechnik bis zum veganen Snack: Die Gastronomie-Messe Internorga will ab Freitag in Hamburg die Trends der Branche vorstellen. Mehr als 1000 Aussteller werden nach Angaben der Veranstalter in den Messehallen erwartet. Bis einschließlich Dienstag präsentieren sie Produkte für den Außer-Haus-Markt. Alle Infos bei Tageskarte.

Erstmals gibt das Gastronomie-Magazin Kalk&Kegel seine Liste der „Einflussreichsten Winzerinnen und Winzer“ auch für Deutschland heraus: 90 deutsche Weingüter aus neun Weinbauregionen finden sich darauf.

Im vorigen Jahr wurde weniger Champagner aus Frankreich nach Deutschland exportiert. Zugleich stieg aber der Umsatz mit dem edlen Schaumwein. Dafür gibt es eine Erklärung.