Lindt eröffnet Schokoladenmuseum bei Zürich

| Industrie Industrie

Der Schweizer Lebemann und Konditor Rodolphe Lindt wollte die jungen Damen der Gesellschaft vor 140 Jahren mit neuen Genuss- und Sinnesfreuden betören: Schokolade sollte es sein, aber nicht wie damals üblich hart und bröckelig, sondern zart und auf der Zunge schmelzend. Nichts, was er an Rezepturen ausprobierte, brachte das gewünschte Ergebnis. Frustriert verließ er eines Freitagabends die Fabrik. Dass er dabei vergaß, das Rührwerk abzustellen, revolutionierte bald das Schokoladenhandwerk. Denn bei seiner Rückkehr am Montagmorgen glänzte und duftete die tagelang gerührte Kakaomasse.

Dem damals zunächst so frustrierten Lindt kann man nun über die Schulter schauen: In Lindts Schokoladenmuseum sieht man den Schoko-Revolutionär durch das Fenster einer Miniatur-Fabrik, wo er dank 3-D-Technik fast wie lebendig von seiner Erfindung erzählt. Das Museum wird am Sonntag (13. September) auf dem Firmengelände in Kilchberg bei Zürich eröffnet. Mehrere ähnliche Museen und Erlebniswelten, mit denen verschiedene Hersteller auf sich aufmerksam machen wollen, gibt es etwa auch in Deutschland.
 

Das neue Zugpferd der Schweizer Firma kommt weltläufig mit englischem Namen daher: «Lindt Home of Chocolate». Dabei stehen die ersten Englischsprecher in der Liste der größten Schokoladenfutterer erst an vierter Stelle. Ganz vorn sind die Schweizer selbst, mit 10,4 Kilogramm im Jahr, hat der Schokoladenverband Chocosuisse herausgefunden. Das wäre so viel wie 104 Schokoladentafeln im Jahr, oder genau zwei pro Woche. Dagegen schwächeln die nächstplatzierten Deutschen geradezu, mit 8,8 Kilogramm, vor den Esten (8,5) und den Briten (7,9).

Das Home of Chocolate führt durch die Welt der Kakaopflücker auf den Plantagen über die Verarbeitung der Kakaobohnen, vorbei an einer alten Conchiermaschine für das Dauerrühren der Schokoladenmasse. Hinter Glas zu sehen ist auch eine richtige Produktionsanlage, und es gibt viel Information und Anekdoten über die Schokoladenpioniere der Schweiz. Darunter etwa François-Louis Cailler, der schon 1819 mit der industriellen Schokoladenherstellung begann, Philippe Suchard, der 1826 die erste Maschinen zur Vermengung von Zucker und Kakaopulver erfand, und Theodor Tobler, der 1908 zusammen mit Emil Baumann die Toblerone erfand. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Saucen sind das Herzstück der Küche in der Gastronomie. Sie verleihen Gerichten nicht nur Geschmack, sondern auch Charakter und Individualität. In der Welt der kulinarischen Kreationen sind Saucen das i-Tüpfelchen, das den Unterschied zwischen einem einfachen Essen und einem Gourmet-Erlebnis ausmachen kann.

Maue Nachfrage, gestiegene Kosten: Der Druck in der Gewürzindustrie bleibt hoch. In Mumbai berät die Branche über Wege aus der Krise. Dabei geht es auch um die hohen Anforderungen aus der Europäischen Union.

Sekt aus Deutschland ist zunehmend gefragt. Der Verkauf der Mitgliedsunternehmen im Verband Deutscher Sektkellereien (VDS) ins In- und Ausland lag 2022 mit 284,6 Millionen Flaschen um rund 2,8 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Die Verbraucher greifen dabei auch immer häufiger zu Rosé-Sekt. Auch Sekt ohne Alkohol ist gefragter.

Das Jahr 2023 wird nach Einschätzung französischer Winzer Champagner von hoher Qualität hervorbringen. Es habe wenig Frost und Hagel und überschaubaren Schädlingsbefall gegeben, teilte der Hersteller-Verband Comité Champagne mit.

Die Düzgün Gruppe, einer der Marktführer in der Produktion für Döner-Spieße, bringt, in Zusammenarbeit mit The Vegetarian Butcher, in Kürze einen pflanzenbasierten Kebab-Spieß für die Gastronomie auf den Markt, der sich weder in Geschmack oder Textur noch in der Handhabung von herkömmlichem Fleisch unterscheiden soll.

Pressemitteilung

Beim aktuellen Konzeptfolder von Carte D’Or stehen vielfältige Dessertkreationen im Vordergrund, die in vier Varianten serviert werden können. Die Hauptrollen darin spielen typisch saisonale Früchte wie Äpfel, Birnen und Zwetschgen.

Schwarzwälder Kirschwasser ist auch international bekannt. Doch gerade Kleinhersteller von Obstbränden geraten unter Druck. Das Brennen soll laut Branchenvertretung rentabler werden - geht das?

Die Winzerinnen und Winzer in Deutschland erwarten für 2023 eine deutlich bessere Weinernte als im Jahr 2022. Größere Schäden durch Hagel, Sturm und Frost blieben aus, regional trat lediglich der falsche Mehltau verstärkt auf.

Pressemitteilung

Die Hochleistungspasta Selezione Oro Chef von Barilla for Professionals ist insbesondere in Zeiten großen Fachkräftemangels eine optimale Wahl für Profi-Anwender:innen.

Der Müller-Thurgau ist in den vergangenen Jahrzehnten vom Riesling in den Hintergrund gedrängt worden. Das Weininstitut hat jetzt die drei Besten dieser Rebsorte des Jahrgangs 2022 prämiert.