Der heiße und trockene Sommer 2018 hat den deutschen Winzern zu einer außergewöhnlichen Weinernte verholfen. Insgesamt produzierten sie mit 1,03 Milliarden Litern Wein und Most die größte Jahresmenge seit 1999, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete.
Knapp zwei Drittel waren weiße Weine, während der Anteil von Roten und Rosé im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozentpunkte auf 34 Prozent zurückging. Ein gutes Drittel (37 Prozent) der Weine erreichte die höchste Qualitätsstufe «Prädikat». Eine größere Menge Prädikatswein hatte es zuletzt 2003 gegeben. Erntereichstes Weinanbaugebiet blieb Rheinhessen (28 Prozent) vor der Pfalz (19 Prozent).
Im Vergleich zum Sechsjahresmittel 2012 bis 2017 lag die Weinerzeugung um fast 19 Prozent höher. Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Weinerzeugung des Jahres 2018 rund 1,4 Milliarden Flaschen Wein.
Von der gesamten Weinerzeugung 2018 betrug der Anteil an Prädikatswein 37 Prozent oder 380 Millionen Liter. Das war die höchste Menge an Wein der höchsten Qualitätsstufe seit 2003 (430 Millionen Liter). Zudem wurden 600 Millionen Liter Qualitätswein (59 Prozent) und 45 Millionen Liter Wein oder Landwein (4 Prozent) erzeugt.
Die auf die reine Erntemenge bezogen bedeutendsten Weinanbaugebiete in Deutschland sind Rheinhessen mit 28 Prozent der Weinerzeugung, Pfalz (19 Prozent), Mosel (15 Prozent), Baden (15 Prozent), Württemberg (11 Prozent), Franken (5 Prozent), Nahe (3 Prozent) und Rheingau (3 Prozent).
Weiß- und Rotwein mit starker, Sekt und Co. mit moderater Preissteigerung
Die Verbraucherpreise für Traubenweine sind im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent gestiegen. Im Einzelnen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Weißwein binnen Jahresfrist 2,8 Prozent mehr zahlen, für Rotwein 2,6 Prozent. Die Preissteigerungen für Sekt, Prosecco und Champagner lagen dagegen bei moderaten 0,7 Prozent. (dpa)