Spezi-Streit - Paulaner verklagt Berentzen

| Industrie Industrie

Die Paulaner Brauerei Gruppe hat den emsländischen Getränkehersteller Berentzen verklagt. Hintergrund ist ein Streit um das Design des Berentzen-Produkts «Mio Mio Cola+Orange Mische», wie das Landgericht München I bestätigte, wo die Klage seit dem 21. November 2024 anhängig ist (Az: 33 O 14496/24). Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk über den Rechtsstreit berichtet.

Paulaner begründet die Klage nach Gerichtsangaben damit, dass das Mio-Mio-Getränk dem Design des «Spezi»-Getränks von Paulaner zu ähnlich sei und «eine der Farbkombination der Klägerin sehr ähnelnde Farbgestaltung» haben soll. Es gibt noch keinen Verhandlungstermin.

Berentzen-Design inspiriert von «Tapete unseres Marketing-Chefs»

Bei Berentzen (vor allem bekannt für Spirituosen wie «Apfelkorn») in Haselünne sieht man das «natürlich überhaupt nicht so», wie Unternehmenssprecher Thorsten Schmitt der Deutschen Presse-Agentur sagt. Das Design ihres fraglichen Getränkes habe mit der Paulaner-Spezi aus München nichts zu tun. «Es ist angelehnt an die Tapete unseres Marketing-Chefs, die er vor Jahren in seiner Studentenbude hatte.» Dass man sich bei einem Getränk, das aus Cola und einer Orangenlimonade bestehe, für Orange und Braun als Farben entscheide, sei doch naheliegend. Bis zum 7. Februar hat Berentzen noch Zeit, auf die Klage zu antworten, sagte eine Sprecherin des Landgerichts München I. «Wir beantragen natürlich, die Klage abzuweisen», betonte Schmitt. 
 

Nicht der erste Spezi-Streit vor Gericht

Es ist nicht der erste Streit um das Spezi-Getränk von Paulaner, der ein Gericht beschäftigt. 2022 war allerdings Paulaner selbst Beklagte. Damals fiel die Entscheidung zugunsten der großen Brauerei-Gruppe. Sie darf ihr Cola-Mischgetränk weiter «Spezi» nennen - auch wenn die kleinere Brauerei Riegele aus Augsburg das untersagen wollte (Tageskarte berichtete). 

Die Augsburger Traditionsbrauerei hatte 1956 beim Deutschen Patentamt «Spezi» als Warenzeichen eintragen lassen. Die Konkurrenz aus München kam in den 1960ern auf den Markt. 1974 schlossen die beiden Brauereien dann eine Koexistenz- und Abgrenzungsvereinbarung, nach der die Münchner ihren Cola-Limo-Mix «Paulaner Spezi» nennen dürfen.

Doch dann wollte Riegele einen Lizenzvertrag schließen und Geld dafür bekommen, dass «Paulaner Spezi» weiterhin unter diesem Namen vertrieben werden darf. Das ebenfalls mit dem Fall befasste Landgericht München I wies die Klage ab. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Schottischer Whisky ist ein Markenzeichen von Großbritannien. Doch der Exportschlager kommt nicht mehr so gut an wie früher. Das liegt aber auch an der schwierigen Weltwirtschaftslage und hohen Zöllen.

Die Weinernte in den 13 deutschen Anbaugebieten hat begonnen. Der Reifegrad der Trauben ist aber regional sehr unterschiedlich. Vielerorts kommt es nun auf das Wetter in den nächsten Wochen an.

Der FCSI Deutschland-Österreich in drei Worten? Geht nicht, findet Präsident Frank Wagner und erklärt im Video, warum der Planer- und Beraterverband für die gesamte Hospitality mehr ist als nur schön klingende Begriffe, warum man unbedingt mitmachen sollte und was der FCSI und seine Mitglieder tatsächlich für die schönste Branche der Welt tun. Neugierig? Film ab! 

In diesem Jahr sind Nordseekrabben teuer und selten geworden. Inzwischen fangen die Fischer mehr, die Preise sinken. Demnächst könnten Krabben sogar wieder im Discounter angeboten werden.

Hohe Temperaturen sorgen für mehr Süße und weniger Säure im Most. Schmeckt unser Wein mit zunehmendem Klimawandel also bald anders? Mit Tricks versuchen Winzer, das zu verhindern.

Landesagrarminister Peter Hauk hat angesichts einer schwierigen Branchenlage dazu aufgerufen, mehr Wein aus den heimischen Anbaugebieten Baden und Württemberg zu exportieren. «Da müssen wir mehr tun», sagte der CDU-Politiker. 

Die Kunden nerve der Papierstrohhalm, sagt das Unternehmen - und will eine Ausnahmegenehmigung vom EU-Verbot von Einweg-Kunststoffartikel. Doch Experten halten die Aktion für aussichtslos.

Die Kälte hat im Frühjahr Teile der Traubenernte vernichtet. Dann kämpfen die Winzer mit der anhaltenden Feuchtigkeit. Was heißt das für die diesjährige Weinernte?

In der Weinszene gibt es eine Neuerung, die erstmals bei den Federweißen umgesetzt wird. Es gibt mehr Pflichtinformationen, die auf jeder Flasche zu stehen haben. Nach einer neuen EU-Verordnung müssen Weine & Co., die nach dem vergangenen Dezember hergestellt werden, Nährwertangaben auf dem Etikett aufweisen.

Anzeige

Bis zu 90 Minuten Arbeitszeit spart das Team des RIVA by Tristan Brandt jeden Tag ein, denn das Besteck für das Restaurant muss nicht mehr manuell poliert werden. Dank der neuen HOBART Spülmaschine mit BESTECK PREMIUM gehört manuelles Polieren der Vergangenheit an: Messer, Gabeln und Löffel kommen sauber und glänzend direkt aus der Spülmaschine.