Viele Fässer bleiben leer: Winzer hoffen nach Weinlese auf gute Qualitäten

| Industrie Industrie

Mit dem weitgehenden Abschluss der diesjährigen Weinlese hoffen die Winzer in Rheinland-Pfalz auf gute Qualitäten. «Man kann von einem sehr guten Jahrgang sprechen», sagte der Sprecher des Deutschen Weininstituts, Ernst Büscher, in Bodenheim bei Mainz. Bei etwas unterdurchschnittlichen Erträgen hätten die Winzer «ein sehr schönes reifes Lesegut» eingebracht.

«Aufgrund der Witterung in den vergangenen Tagen haben die Winzer die Lese beschleunigt», sagte Büscher. Nach dem von Hitze und Trockenheit geprägten Jahrgang 2018 mit großen Mengen und eher schweren Weinen fällt der 2019er Weißwein voraussichtlich spritziger und leichter aus. Die Erträge aber sind diesmal unterdurchschnittlich.

Im größten deutschen Anbaugebiet Rheinhessen sagte der Präsident des Weinbauverbands, Ingo Steitz: «Die meisten Trauben sind abgeschnitten, das eine oder andere hängt noch.» Die Hauptlese habe in der zweiten Septemberwoche bei optimalem Wetter begonnen. Gegen Ende September sei die Ernte dann beschleunigt worden, um bei regnerischem Wetter der Gefahr von Fäulnis vorzubeugen. In einem Weinberg habe er noch rote Trauben der Rebsorte Merlot hängen, die voraussichtlich in der jetzt beginnenden Woche ihre optimale Reife erreichten.

Um nicht zu schwere Weine, also solche mit einem höheren Alkoholgehalt zu bekommen, sei die Traubenlese dann doch etwas schneller zu Ende geführt worden als anfangs erwartet, sagte Büscher. Noch nicht beendet ist die Lese in den vom spät reifenden Riesling dominierten Anbaugebieten Mosel und Mittelrhein.

Mit der sich bisher abzeichnenden Qualität beim 2019er Jahrgang seien Winzer sehr zufrieden, sagte der Vorsitzende des Verbands der Rheinhessischen Weinkellereien, Wolfgang Trautwein. Die in den vergangenen Wochen ins Fass gebrachten Weinmoste wiesen eine sehr ausgeglichene Balance von Zuckergehalt und Säure auf. Das den Zuckergehalt anzeigende Mostgewicht sei allein kein Qualitätsindikator mehr, betonte Trautwein. «Ich gehe davon aus, dass wir an den 2019er Weinen noch viel Spaß haben werden.»

Der Fruchtsäuregehalt der Beeren sei deutlich höher als im vergangenen Jahr, sagte auch Bücher. «Das ist wichtig für die typische Spritzigkeit von Weißweinen.» (dpa)


Im Verlauf des Winzerjahres folgten einem frühen Austrieb der Reben ein Kälteeinbruch im Mai und sehr warme Sommermonate. Dabei kam es zum Teil zu erheblichem Sonnenbrand der Trauben, was zu Ertragseinbußen führte. Besonders empfindlich für diese Schäden sind Riesling und Trollinger. Sorgen bereitete etlichen Winzerinnen und Winzern zudem die Wasserversorgung.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Konsumgüterhersteller Unilever will sich von seinen Eiscreme-Marken trennen und diese in eine eigenständige Firma auslagern. Dazu gehören Marken wie Magnum, Langnese, Ben & Jerry's und Cornetto. Bis 2025 soll die Sparte abgespalten sein.

Alkoholfreier Wein wird immer beliebter, doch für viele Winzer ist die Produktion noch zu aufwendig. Auch der Geschmack spielt eine Rolle.

Um landschaftsprägende Weinberge in Steillagen zu erhalten, muss der Weinbranche zufolge mehr für Winzerinnen und Winzer getan werden. Denkbar sei ein Bewirtschaftungsentgelt, um Betrieben zu helfen, die sonst nicht mehr rentabel arbeiten könnten.

Pressemitteilung

Mit einem Train-the-Trainer-Programm hebt der FCSI Deutschland-Österreich sein Projekt „KoKoKo – Kommunikation, Kooperation, Kollaboration” auf das nächste Level: Mitglieder haben die Möglichkeit, sich zu Spezialisten und Botschaftern für Design Thinking und dessen Methoden fortzubilden.

Pressemitteilung

Erneut investiert Winterhalter in eine grüne und nachhaltige Zukunft. Mit dem Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Firmenparkplatz erweitert der Spültechnikhersteller aus Meckenbeuren seine Stromproduktion auf 40 Prozent des Eigenbedarfs.

Wein aus der Pfandflasche? Eine Genossenschaft aus Baden-Württemberg will eine entsprechende 0,75-Liter-Flasche in der Breite etablieren. Dazu braucht es den Lebensmitteleinzelhandel. Und der braucht einen passenden Kasten.

Zum 13. Mal wurde der Internorga Zukunftspreis an Unternehmen vergeben, die neue Maßstäbe im Außer-Haus-Markt setzen und Pioniere auf ihrem Gebiet sind. Unterhaltsam durch den Morgen führte die Journalistin und Fernsehköchin Felicitas Then. Gewinner waren das Hotel einsmehr, OMG plantbased Food AB und die Rational AG.

Von der Küchentechnik bis zum veganen Snack: Die Gastronomie-Messe Internorga will ab Freitag in Hamburg die Trends der Branche vorstellen. Mehr als 1000 Aussteller werden nach Angaben der Veranstalter in den Messehallen erwartet. Bis einschließlich Dienstag präsentieren sie Produkte für den Außer-Haus-Markt. Alle Infos bei Tageskarte.

Erstmals gibt das Gastronomie-Magazin Kalk&Kegel seine Liste der „Einflussreichsten Winzerinnen und Winzer“ auch für Deutschland heraus: 90 deutsche Weingüter aus neun Weinbauregionen finden sich darauf.

Im vorigen Jahr wurde weniger Champagner aus Frankreich nach Deutschland exportiert. Zugleich stieg aber der Umsatz mit dem edlen Schaumwein. Dafür gibt es eine Erklärung.