Wie die gesamte Reisebranche, hat es auch die Online-Buchungsportale in der Corona-Krise hart getroffen. Für das zweite Quartal 2020 legte die Expedia Group jetzt katastrophale Zahlen vor: Das Volumen der Buchungsleistungen reduzierte sich im Vorjahresvergleich um rund 90 Prozent, von 28,2 Milliarden auf 2,7 Milliarden US-Dollar. Erzielte die Gruppe, zu der unter anderem Trivago, Hotels.com und Travelocity gehören, im gleichen Vorjahresquartal noch ein Nettoergebnis von 183 Millionen US-Dollar, wird nun ein Verlust von 753 Millionen US-Dollar ausgewiesen.
Gleiche Einbrüche auch im Geschäftskundenbereich. Die B2B-Unit mit den Expedia Partner Solutions und Egencia erzielte einen Umsatz von 68 Millionen Dollar, was ebenfalls einem Minus von 90 Prozent entspricht.
Trivago wies einen Umsatz von 18 Millionen aus Dollar aus, nach 253 US-Dollar im Vorjahresquartal, was einem Minus von 93 Prozent entspricht. Trivago hat auf die Krise bereits mit einem harten Sparkurs reagiert. Das Büro in Amsterdam wurde geschlossen, der Standort in Leipzig wird aktuell abgewickelt – und das Entwicklungscenter im spanischen Palma mit seinen rund 60 Mitarbeitern an eine Tochter des Düsseldorfer Handelskonzerns Metro abgegeben.
Das operative Ergebnis von Expedia lag im zweiten Quartal 2020 bei minus 849 Millionen US-Dollar (Vorjahr: plus 265 Millionen US-Dollar). Übrig blieb ein Nettoergebnis von minus 753 Millionen US-Dollar (Vorjahr: plus 183 Millionen US-Dollar) bzw. minus 5,34 US-Dollar je Aktie (Vorjahr: plus 1,21 US-Dollar).
„Das zweite Quartal des Jahres 2020 war wahrscheinlich das schlechteste, das die Reisebranche in ihrer jüngsten Geschichte erlebt hat, und Expedia wurde natürlich nicht verschont. Nach dem Tiefpunkt der Talsohle im April sahen wir jedoch eine kontinuierliche Verbesserung bei den Bruttobuchungen bis Mai und Juni, wobei sich die Stornierungen abschwächen. Es ist jedoch klar, dass es eine holprige und uneinheitliche Erholung mit weltweit schwankenden Viruszahlen und Beschränkungen für Länder und Regionen die sich ständig ändern“, sagte der Vizepräsident und CEO, Peter Kern, der leicht optimistisch in die Zukunft blickt. „Durch die Neugestaltung und Vereinfachung unserer Organisation haben wir uns in die Lage versetzt, unsere Marken, unsere Daten und unsere Plattformtechnologien zu optimieren. Diese Veränderungen haben es uns auch ermöglicht, unser Geschäft zu rationalisieren. Dank der enormen Anstrengungen unseres Teams bin ich zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um aus der Pandemie gestärkt herauszukommen.“