Während Hotels und Restaurants geschlossen sind, Kreuzfahrtschiffe in den Häfen liegen und Flugzeuge am Boden bleiben, ist auch die touristische Werbung fast vollständig zum Erliegen gekommen. Laut Adweek, die sich auf Zahlen von MediaRadar beziehen, gab die Branche 2019 im zweiten Quartal rund 850 Millionen Dollar für Werbung aus. In diesem Jahr sieht das deutlich anders aus: „Eigentlich hat alles komplett aufgehört", so Todd Krizelman, CEO und Mitbegründer von MediaRadar.
Den stärksten Rückgang gab es bei den Kreuzfahrtlinien: Zwischen Januar und der ersten Februarwoche gaben die Reedereien zwischen 12 und 15 Millionen Dollar pro Woche für Werbung aus. In der letzten Februarwoche fielen die Ausgaben auf 3,7 Millionen Dollar und in den letzten beiden Märzwochen auf 1,2 bzw. 1,1 Millionen Dollar.
Bei den Fluggesellschaften sieht es ebenso düster aus: Seit dem 17. Februar, als die Fluggesellschaften in einer Woche noch etwa 3,1 Millionen Dollar für Digital-, Fernseh- und Printwerbung ausgaben, sind die Werbebudgets deutlich gesunken. Der bisherige Tiefpunkt war die Woche ab dem 9. März mit nur 799.000 Dollar. Zum Vergleich: 2019 verging keine einzige Woche, ohne dass die Luftfahrtindustrie mindestens eine Million Dollar für Werbung ausgab.
Anzeigen, die derzeit noch immer geschaltet werden, beziehen sich fast ausschließlich auf die Corona-Krise. Vor allem die Fluggesellschaften haben den Schwerpunkt ihrer Kommunikation verlagert. So wirbt zum Beispiel American Airlines damit, dass die Passagiere Gutscheine anstatt einer Rückerstattung akzeptieren sollen. Delta Airlines bewirbt hingegen die eigenen Hygiene-Regeln.
(dpa)