Die Deutsche Umwelthilfe zieht zwei Monate nach der Einführung der Mehrwegpflicht in der Gastronomie eine negative Bilanz. Laut Thomas Fischer von der DUH wird das neue Verpackungsgesetz nicht umgesetzt und sei daher ein Fehlschlag.
Seit Januar 2023 sind Gastronomen verpflichtet, Mehrwegverpackungen für Speisen und Getränke zum Mitnehmen anzubieten, aber laut DUH werde diese Regelung nicht durchgesetzt. Bei einem Test von 16 Gastronomieketten hätten zehn keinen Mehrwegangebot vorweisen können. Zudem müssten die Anbieter auf die Mehrwegoption hinweisen. Diese Information fehle aber laut DUH fast überall. Wenn informiert werde, dann ganz klein und versteckt, sodass man die Schrift kaum lesen könne.
Gleichzeitig erkennt Fischer an, dass Mehrweg mit einem höheren Aufwand verbunden ist. Laut der DUH nutzen große Fastfood-Ketten ein Schlupfloch im Gesetz, indem sie ausschließlich aus Pappe oder Aluminium bestehende Essensverpackungen anbieten. Fischer schlägt vor, die Umweltkosten für Einwegverpackungen an der Kasse zu berechnen, um die Nachfrage nach Mehrwegverpackungen zu erhöhen.
Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, zeigte laut RND Verständnis für das Gesetz und betonte, dass alle ihren Beitrag leisten müssten, um Müll zu reduzieren und Energie zu sparen. Sie plädierte jedoch dafür, die Praxis so einfach wie möglich zu gestalten und ein System zu schaffen, das so einheitlich und einfach sei wie das Pfandflaschensystem.