Entscheidung zu Klagen gegen Obergrenze bei Hotelauslastung erwartet

| Politik Politik

Das Oberverwaltungsgericht wird voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche über die 60-Prozent-Regelung für Beherbergungsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern entscheiden. Das teilte ein Sprecher in Greifswald am Freitag mit. Zuvor hatten Medien berichtet, dass es in dieser Woche kein Urteil mehr geben werde.

Gegen die Belegungsobergrenze von 60 Prozent der Betten liegen dem Gericht nach früheren Angaben zwei Klagen vor. Sie stammen von der Dorint-Hotelgruppe mit Sitz in Köln und dem Hotel The Grand in Ahrenshoop. (Tageskarte berichtete) Nach Ansicht der Kläger sind die Belegungsbeschränkungen unverhältnismäßig. Die Politik sei bislang nicht bereit, Entschädigungen wegen der Einschränkungsmaßnahmen zu gewähren, obwohl die verlorenen Umsätze unwiederbringlich seien.

„Das ist doch reine Willkür, und schreckt potentielle Gäste ab, überhaupt einen Urlaub zu buchen“, so Dirk Iserlohe, Aufsichtsrats Chef der Dorint Gruppe. Der Unternehmer sieht ferner, dass Bundesländer wie Niedersachsen und das Saarland ähnliche unverhältnissmäßige Verordnungen erlassen hätten. „Bleibt nur zu hoffen, dass die übrigen Länder, die die touristische Nutzung erst ab dem 30. Mai 2020 wieder zulassen ihre Verordnungen gerechter, unkomplizierter und angemessener erstellen, wie etwa das Land NRW“, so Iserlohe. 

Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, sagte, sollte die Obergrenze nächste Woche fallen, würden die Hotels höchstens einige Spontan-Urlauber mehr haben. Pfingsten ist nach seinen Worten der Peak im Tourismusjahr in Mecklenburg-Vorpommern. Üblicherweise würden dann Auslastungen von etwa 90 Prozent erreicht. Die Landesregierung habe bei der Verhängung der Quote befürchtet, dass es so kurz nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen in den Tourismusorten zu schnell zu voll werden könnte. Eine Verlängerung der Quote über Mitte Juni hinweg befürchtet Schwarz nicht, vorausgesetzt, die Zahl der Corona-Erkrankungen steigt nicht wieder an.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Obwohl Finanzminister Lindner noch im letzten Jahr mehrfach seine Sympathie für eine dauerhafte Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie kundgetan hatte, will der Politiker heute von einer Senkung nichts mehr wissen. In der ARD-Sendung Maischberger schloss Lindner die Rückkehr zur Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer jetzt deutlich aus.

Auch am Donnerstag haben Landwirte ihre Proteste gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung in vielen Regionen fortgesetzt. Unterstützung kommt auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. 

Pandemie, Kundenzurückhaltung, Personalmangel und Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastrobranche steht nach Krisen in der Vergangenheit vor neuen Herausforderungen. Eine saarländische Kampagne soll für positive Stimmung sorgen.

Nach dem sogenannten Weihnachtsfrieden nimmt der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn Fahrt auf: Von Mittwoch bis Freitag will die Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr streiken.

Am 15. Januar findet als Abschlussaktion der Aktionswoche „Ohne uns kein Essen“ der Landwirte in Berlin eine Großdemo statt. Hier ist auch der DEHOGA als Partner und Unterstützer mit dabei. Auch in den Bundesländern gibt es Aktionen. Teilnahmen an Straßenblockaden sind nicht geplant.

Beim Blick in die Kühltheken sollen Verbraucherinnen und Verbraucher bald zusätzliche Informationen auf Lebensmitteln finden - zur Herkunft von Fleischwaren schon in wenigen Wochen. Ein anderes Logo kommt auch auf den Weg.

Per Gesetz sollen Plastik-Einwegverpackungen bei Essen zum Mitnehmen eingedämmt werden. Der Dehoga findet die Idee grundsätzlich gut. Es hakt aber bei der Rückgabe des als Ersatz genutzten Mehrweggeschirrs.

Auch im Ausland ist das allgemeine Preisniveau zuletzt deutlich gestiegen - in unterschiedlicher Weise. Die Finanzverwaltung reagiert darauf mit neu berechneten Pauschalen für Dienstreisende.

Thüringen stellt Gastronomen und Hoteliers Finanzhilfen in den kommenden Jahren in Aussicht. Es solle ein «Gastrobonus» für Investitionen aufgelegt werden, teilte die Linke-Landtagsfraktion in Erfurt mit.

Fast zwei Jahre nach Einführung der Verpackungssteuer rechnet die Stadt Tübingen mit einem Geldregen. Es sei mit einem Steueraufkommen von mindestens rund 692 000 Euro für das Jahr 2022 auszugehen. Eine Franchise-Nehmerin von McDonald's hat gegen die Steuer Verfassungsbeschwerde erhoben.