Gastwirte fordern Ende der Testpflicht für Gäste in Restaurants

| Politik Politik

Angesichts der gesunkenen Corona-Zahlen fordert der Branchenverband Dehoga den generellen Wegfall der Testpflicht für Gäste in Hotels und Gaststätten von Nordrhein-Westfalen. «Wir freuen uns sehr über die Entwicklung, sind aber jetzt an einem Punkt, an dem weitere und zeitnahe Lockerungen für unsere Branche angemessen sind», sagte der Regionalpräsident im Dehoga Nordrhein-Westfalen, Haakon Herbst, am Mittwoch. Das gelte vor allen Dingen für den Wegfall der Testpflicht. Nach einer Verbandsumfrage wäre der Wegfall für Gäste für drei Viertel der Mitgliedsunternehmen die größte Erleichterung.

Die breit diskutierte Frage der Maskenpflicht spiele im Gastgewerbe hingegen eine untergeordnete Rolle, wie der Verband weiter mitteilte. Gut ein Viertel der Unternehmen mache sich für deren Wegfall stark.

Auch der DEHOGA Bundesverband erkennt an, dass Testungen im April und Mai eine große Rolle bei der Frage spielten, ob Hotels und Restaurants geöffnet werden. Das Vorliegen der sog. 3 G’s (Geimpft, Genesen, Getestet) war für die Landesregierungen ganz maßgeblich bei der Bewilligung der stufenweisen Öffnungen. Am 14. Mai lag jedoch die Inzidenz noch bei bundesweit 96,5, heute bei ca. 18.

Richtigerweise hätten fast alle Länder die Testpflicht in der Außengastronomie inzwischen abgeschafft, bei der Inzidenz unter 35 entfällt sie inzwischen auch für die Innengastronomie in zahlreichen Bundesländern, so der DEHOGA. In Bayern entfällt sie bereits bei einer Inzidenz von 50.

Der Verband erwartet, dass aufgrund der erfreulichen Entwicklung der Inzidenzwerte und steigender Impfquoten die Testpflicht jetzt abgeschafft wird.

Hier eine aktuelle Übersicht des DEHOGA über die Testpflicht für Gäste als Zugangsvoraussetzung für die Außengastronomie, Innengastronomie und Hotellerie.

Neben weiteren Lockerungen fordert der Dehoga NRW eine baldige Überarbeitung der Corona-Regeln für die Branche, die klar, verständlich und übersichtlich für Unternehmen und Gäste sein sollten. «Es muss wieder die Maxime gelten: So wenig wie möglich und nur so viel wie nötig», betonte Herbst. Die jetzige Verordnung des Landes führe mitunter zu Unmut und Unverständnis bei Unternehmern, Beschäftigten und Gästen und müsse «entschlackt» werden. «Jeder Anwender will einfach und schnell erkennen, was geht und was nicht.»

In Nordrhein-Westfalen ist derzeit in Hotels, Pensionen, Jugendherbergen bei der Anreise ein Negativtest erforderlich, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, wie der Verband erläutert. Oder die Reisenden sind vollständig geimpft, oder Genesene können einen positiven PCR-Test vorweisen, der nicht älter als sechs Monate sein darf, erklärte der Verband weiter. Die Hotels in Nordrhein-Westfalen dürfen bereits ihre vollen Kapazitäten wieder den Gästen anbieten.

In den meisten Regionen von NRW kann inzwischen durch eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 auch die Innengastronomie in der Regel ohne Test- oder Impfnachweis besucht werden. Es gelten in der gesamten Gastronomie, also auf den Terrassen wie in den Innenräumen von Kneipen, Restaurants und Ausflugsgaststätten aber weiterhin Abstandsregeln und Platzzuweisung. In der Innen- und Außengastronomie muss die Rückverfolgbarkeit der Gäste weiter gewährleistet werden.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bundesagrarminister Cem Özdemir dringt seit Wochen auf konkrete Schritte zu einer dauerhaft gesicherten Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung. Jetzt nehmen Özdemirs Pläne für einen „Tierwohlcent“  konkrete Formen an: Ein Eckpunktepapier ist an die Ampelfraktionen verschickt worden.

Der Haushalt für das laufende Jahr hat die Ampel-Koalition an ihre Grenzen gebracht. Jetzt ist das Budget im Bundestag endlich beschlossen. Die Opposition meint: Sparen sieht anders aus.

Ab dem 1. Februar erhöht die Stadt Wiesbaden die Kurtaxe auf den Rekordwert von fünf Euro erhöht. Auch Geschäftsreisende müssen zahlen. Nun schlagen Hoteliers und Gastronomen Alarm.

Der Hamburger Musikclub Molotow kann vorerst bis Ende 2024 an seinem aktuellen Standort weiterbetrieben werden. Eigentlich soll anstelle des Musikclubs ein Hotel entstehen. Mehr als tausend Menschen hatten Ende letzten Jahres gegen die Pläne demonstriert.

Was bislang schon für unverpacktes Rindfleisch sowie verpacktes Fleisch aller Tierarten galt, ist jetzt auch generell für unverpacktes Fleisch vorgeschrieben. Noch gilt die Regelung nicht für die Gastronomie. Der DEHOGA setzt auf freiwillige Lösungen.

In rund 80 Städten kommen am Freitag erhebliche Einschränkungen auf Fahrgäste zu: Busse, U- und Straßenbahnen sollen an dem Tag dort meist ganztägig im Depot bleiben. Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck im Tarifstreit. Nur Bayern ist nicht betroffen.

Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium unterstützt Restaurants, Campingplätze und Hotels beim Ausbau oder der Erweiterung ihres touristischen Angebots. Rund acht Millionen Euro stehen im Haushaltsjahr 2024 bereit. Derr Dehoga freut sich über diese Entwicklung.

Die Bundesregierung diskutiert erneut die Einführung einer Tierwohlabgabe. Ein sogenannter „Tierwohlcent“ löse nicht die Probleme, sagt jetzt der DEHOGA Bundesverband. Originäre Aufgabe der Politik wäre es jetzt, die Rahmenbedingungen für den Mittelstand zu verbessern.

Seit Jahresbeginn wird für Speisen in Gaststätten wieder eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent erhoben. Alle Bestrebungen des Tourismuslandes MV, dauerhaft 7 Prozent festzuschreiben, waren erfolglos. Doch die rot-rote Koalition gibt nicht auf.

Mit einem in diesem Jahr mit bis zu rund acht Millionen ausgestatteten Programm will die rheinland-pfälzische Landesregierung Betreibern von Restaurants, Hotels und Campingplätzen unter die Arme greifen. Es solle beim Ausbau touristischer Angebote unterstützen, teilte das Wirtschaftsministerium mit.