Haustrunk für Brauerei-Mitarbeiter bleibt steuerfrei

| Politik Politik

Der Haustrunk für Angestellte von Brauereien bleibt steuerfrei. „Eine Abschaffung der Biersteuerbefreiung für Haustrunk ist vorerst nicht vorgesehen", heißt es in einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums. Zuvor waren Überlegungen zur einer geplanten Besteuerung bekannt geworden.

Nach Angaben einer Ministeriumssprecherin habe das mehrheitliche Votum der Finanzminister aus den Ländern den Ausschlag für das Umlenken des Bundes gegeben, der eigentlich eine Besteuerung geplant hatte. Die Biersteuer ist eine Ländersteuer. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Sarah Ryglewski (SPD), sagte dem Weser-Kurier: „Ich bin froh, dass wir uns mit den Ländern einigen konnten und der traditionelle Haustrunk erhalten bleibt, der ja Bestandteil vieler betrieblicher und tariflicher Vereinbarungen ist und von den Beschäftigten auch geschätzt wird.“

Während Bremens Finanzsenator Dietmar Strehl (Grüne) für die Besteuerung war, sprach sich Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) dagegen aus. Er wolle diese in Deutschland bestehende Tradition beibehalten: „Dafür spricht auch, dass das zu erwartende Mehraufkommen an Biersteuern sehr überschaubar ausfallen dürfte.“ Beim Haustrunk in Getränkebetrieben handelt es sich um eine kostenlose Abgabe des Produkts an die Mitarbeiter. Auch als Deputat bekannt, war es in früheren Zeiten eine Naturalleistung als Teil des Lohns.

Beschäftigte über 18 Jahren haben pro Arbeitstag Anspruch auf 2,5 Liter Bier. Dieses Deputat wird als Sachbezug von den Beschäftigten versteuert. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben die Brauereien in Deutschland im vergangenen Jahr rund 131 000 Hektoliter Bier als Haustrunk an ihre Mitarbeiter abgegeben. Verkauft haben sie insgesamt etwa 94 Millionen Hektoliter. Kostenlose Sachleistungen gab und gibt es auch in anderen Branchen. So hatten die Bergleute im Ruhrgebiet kostenlose Kohle für das Heizen der eigenen Wohnung bekommen. (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Bürokratie in Deutschland ist immens. Die Bundesregierung kündigt mit großen Worten eine Entrümpelung an. Die Wirtschaft sagt: Das reicht noch lange nicht. Zu dem Paket gehört auch der Wegfall der Meldebescheinigung für inländische Übernachtungsgäste.

In Frankreich dürfen pflanzliche Alternativen zu Fleischprodukten nicht mehr mit traditionellen Fleischbegriffen beworben werden. Schnitzel, Steak und Schinken müssen jetzt eindeutig tierischen Ursprungs sein und dürfen nicht aus pflanzlichen Proteinen bestehen.

Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der anhaltend hohe Kostendruck, fehlende Mitarbeiter, dazu wachsende Ansprüche an das gastronomische Angebot: Die Contract Caterer in Deutschland stehen vor vielfältigen Herausforderungen.

Am Hessischen Landesarbeitsgericht wollte die Bahn den Lokführerstreik stoppen - und hat auch in zweiter Instanz verloren. Damit geht der Ausstand der GDL weiter.

Millionen Lieferdienst- und Taxifahrer großer Online-Plattformen können auf bessere Arbeitsbedingungen hoffen. Die EU-Staaten sprachen sich für neue Vorgaben aus, um etwa Scheinselbstständigkeit besser zu verhindern, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte.

Die Lokführergewerkschaft GDL will ab Dienstagmorgen im Personenverkehr streiken, im Güterverkehr schon ab Montagabend. Der Konzern versucht, den Arbeitskampf im letzten Augenblick noch zu verhindern.

Der nächste GDL-Streik bei der Bahn startet schon an diesem Montag im Güterverkehr. Ab Dienstagfrüh trifft es auch Reisende und Pendler - und Fluggäste der Lufthansa.

Die EU will Verpackungsmüll den Kampf ansagen. Geplante neue Regeln werden etwa in Europas Supermärkten und Restaurants zu spüren sein. Deutsche Ziele allerdings sind zum Teil ambitionierter. Fragen und Antworten.

Heute startet die ITB in Berlin. Am Freitag beginnt die Internorga in Hamburg. Menschen aus über 180 Ländern kommen diese Woche nach Deutschland. Die aktuellen Streikankündigungen treffen zehntausende Gäste mit voller Wucht. Branchenvertreter bringt das auf die Zinne.

Der nächste Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird nach Darstellung der Deutschen Bahn «massive Auswirkungen» auf den Betrieb haben. Die CSU warf der Gewerkschaft in scharfen Worten einen Missbrauch des Streikrechts vor.