Jeder, der nach Baden-Württemberg einreist, kann sich testen lassen

| Politik Politik

Ob mit dem Flieger, mit Bus, Bahn oder dem Auto - künftig soll sich jeder, der nach Baden-Württemberg einreist, innerhalb der folgenden 72 Stunden auf Corona testen lassen können. Das teilten das Sozialministerium, das Verkehrsministerium und der Stuttgarter Flughafen am Montag mit. Am Flughafen nahm das erste große Testcenter am Montag den Betrieb auf. Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) stellt dafür die Fläche bereit; die medizinischen Aufgaben werden vom Airport Medical Center gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) übernommen.

«Ich freue mich, dass wir am Flughafen in Stuttgart, aber auch in Friedrichshafen und am Baden-Airpark, zügig Teststellen für Reiserückkehrer einrichten konnten,» sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Wichtig sei nun, dass die Tests auch wirklich wahrgenommen würden. Man appelliere gerade vor dem Hintergrund der derzeit in Baden-Württemberg wieder ansteigenden Infektionszahlen eindringlich an die Eigenverantwortung und Vernunft aller Reisenden, sich umsichtig zu verhalten. «Nur so können wir die Infektionszahlen auch im Herbst auf einem niedrigen Niveau halten.»

Auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) appellierte an die Reisenden: «Unser klares Ziel ist es, die zweite Welle durch vorsorgende Tests und gegebenenfalls durch Quarantäne zu vermeiden.» Wichtig sei vor allem, dass sich Rückkehrer aus Risikogebieten testen ließen. «Jeder und jede muss sich verantwortungsvoll beteiligen.»

Über das Ergebnis des jeweiligen Tests werden die Passagiere über eine App informiert. Positiv getestete Personen sollen außerdem direkt vom Gesundheitsamt informiert werden. Die Tests sollen flexibel gehandhabt werden; wer etwa mit dem Auto einreist, soll sich trotzdem am Flughafen testen lassen dürfen.

Lob, aber auch mahnende Worte gibt es seitens des Südwest-Ablegers der Krankenkasse AOK. Man begrüße die Testpflicht gerade auch bei Reiserückkehrern ohne Corona-Symptome - dies sei sinnvoller Schutz der Bevölkerung. Allerdings seien die Tests auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. «Die Kosten können nicht den Beitragszahlern der gesetzlichen Krankenkassen und den Arbeitgebern auferlegt werden.» Auch die privaten Krankenversicherungen müssten sich an den Lasten der Pandemie stärker beteiligen, forderte die AOK.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Bürokratie in Deutschland ist immens. Die Bundesregierung kündigt mit großen Worten eine Entrümpelung an. Der DEHOGA sagt: Das reicht noch lange nicht. Der Verband sagt, dass insgesamt immer noch viel zu wenig Bürokratieentlastung im Betriebsalltag der Unternehmen ankomme.

Bund und Länder haben sich, wie insbesondere von den Steuerberatern gefordert und vom DEHOGA unterstützt, auf eine letztmalige Fristverlängerung für die Schlussabrechnung bei den Coronahilfen bis Ende September 2024 geeinigt, sofern eine Fristverlängerung bis zum 31. März 2024 beantragt und bewilligt wurde.

In Berlin arbeiten viele Menschen unter prekären Bedingungen, sagen Fachleute. Häufig nutzen ihre Chefs schamlos aus, dass sie kein Deutsch sprechen oder sich illegal hier aufhalten. Einen Schwerpunkt dabei bilde laut Hauptzollamt das Gastgewerbe.

Die Bürokratie in Deutschland ist immens. Die Bundesregierung kündigt mit großen Worten eine Entrümpelung an. Die Wirtschaft sagt: Das reicht noch lange nicht. Zu dem Paket gehört auch der Wegfall der Meldebescheinigung für inländische Übernachtungsgäste.

In Frankreich dürfen pflanzliche Alternativen zu Fleischprodukten nicht mehr mit traditionellen Fleischbegriffen beworben werden. Schnitzel, Steak und Schinken müssen jetzt eindeutig tierischen Ursprungs sein und dürfen nicht aus pflanzlichen Proteinen bestehen.

Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der anhaltend hohe Kostendruck, fehlende Mitarbeiter, dazu wachsende Ansprüche an das gastronomische Angebot: Die Contract Caterer in Deutschland stehen vor vielfältigen Herausforderungen.

Am Hessischen Landesarbeitsgericht wollte die Bahn den Lokführerstreik stoppen - und hat auch in zweiter Instanz verloren. Damit geht der Ausstand der GDL weiter.

Millionen Lieferdienst- und Taxifahrer großer Online-Plattformen können auf bessere Arbeitsbedingungen hoffen. Die EU-Staaten sprachen sich für neue Vorgaben aus, um etwa Scheinselbstständigkeit besser zu verhindern, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte.

Die Lokführergewerkschaft GDL will ab Dienstagmorgen im Personenverkehr streiken, im Güterverkehr schon ab Montagabend. Der Konzern versucht, den Arbeitskampf im letzten Augenblick noch zu verhindern.

Der nächste GDL-Streik bei der Bahn startet schon an diesem Montag im Güterverkehr. Ab Dienstagfrüh trifft es auch Reisende und Pendler - und Fluggäste der Lufthansa.