Zur Eindämmung des Coronavirus hat die Stadt München eine Maskenpflicht auf bestimmten öffentlichen Plätzen und Straßen der Innenstadt beschlossen. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Krisenstabes der Stadt, der am Montagvormittag wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen getagt hatte. Die Regelung soll von Donnerstag an gelten. Zudem führt die Stadt wegen steigender Corona-Zahlen wieder Beschränkungen im öffentlichen und privaten Leben ein.
So dürften sich in der bayerischen Landeshauptstadt ab Donnerstag nur noch fünf Personen treffen oder zwei Haushalte, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag in München. Das gelte sowohl im privaten und öffentlichen Raum als auch in der Gastronomie.
Am Sonntag hatten die Corona-Zahlen in München den Wert von 55,6 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche erreicht. Damit ist ein wichtiger Grenzwert für nachgewiesene Corona-Neuinfektionen überschritten worden.
Zuvor hatte sich bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen geben, auf denen Abstandsregeln nicht eingehalten werden ausgesprochen. Er sei sehr dafür, auf öffentlichen Plätzen, «wo kein Abstand halten möglich ist oder gewollt ist», eine Maskenpflicht einzuführen, sagte der CSU-Vorsitzende am Montag dem Radiosender B5 aktuell (Bayerischer Rundfunk). Dann könnten auch die Ordnungsbehörden entsprechend reagieren. Man werde darüber am Montag noch einmal mit der Stadt beraten - doch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sei da «auf unserer Seite».
Er habe sehr gemischte Gefühle, sagte Söder mit Blick auf Fotos von gewissen Wiesn-Ersatzfeiern am Wochenende in München. «Die Bilder vom Viktualienmarkt, die waren schon verstörend», kritisierte er. Fotos zeigten Menschen dort dicht gedrängt, ohne Abstand und ohne Maske.
«Ich will keinem die Freude nehmen», betonte der Ministerpräsident. «Aber Freude und Vernunft sollten besser zusammenkommen.» Man müsse nun reagieren, um die Corona-Zahlen wieder unter 50 je 100 000 Einwohner zu bekommen.
Ungeachtet der wieder gestiegenen Corona-Zahlen in vielen Kommunen hatte die Staatsregierung zuletzt noch an einem weiterern Lockerungsschritt festgehalten: Seit Samstag dürfen auch Bars und Kneipen wieder öffnen - wenn auch nur unter bestimmten Auflagen.
Söder betonte, Sorgen bereiteten ihm nicht professionell organisierte Veranstaltungen. «Das Problem sind die privaten Feiern.»
Angesichts des bevorstehenden Supercup-Spiels zwischen dem FC Bayern München und dem FC Sevilla im Corona-Risikogebiet Budapest kündigte Söder zudem schärfere Quarantäneregeln mit Blick auf zurückkehrende Fans an. (dpa)