Niedersachsen will Veranstaltungen mit 500 Teilnehmern erlauben

| Politik Politik

Die Corona-Regeln in Niedersachsen sollen zum 6. Juli erneut gelockert werden. Das geht aus einem Entwurf der Landesregierung hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Vorbehaltlich der finalen Beschlussfassung sind unter anderem folgende Änderungen geplant.

VERANSTALTUNGEN: Die erlaubte Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen soll von 250 auf 500 Besucher angehoben werden. Voraussetzung ist, dass die Zuschauer einen Mindestabstand von eineinhalb Metern zu anderen Gästen einhalten, wenn sie nicht zu einer gemeinsamen Gruppe von maximal zehn Personen gehören. Außerdem müssen die Gäste Sitzplätze einnehmen. In geschlossenen Räumen müssen sie darüber hinaus einen Mund-Nase-Schutz tragen, den sie nur am Sitzplatz abnehmen dürfen.

SPORT: Auch Fußballspiele und anderer Kontaktsport könnten in Niedersachsen bald wieder möglich sein. Die Landesregierung erwägt, den Sport «in festen Kleingruppen von nicht mehr als 30 Personen» vom 6. Juli an zuzulassen. Um mögliche Infektionsketten mit dem Virus nachvollziehen zu können, müssten dabei aber die Kontaktdaten aller Beteiligten erfasst werden. Bisher ist nach den Corona-Regeln nur kontaktloser Sport erlaubt. Zuschauer sind beim Breitensport im Freien zugelassen, sofern sie eineinhalb Meter Abstand zu Menschen aus einem anderen Hausstand halten.

TOURISMUS: Das Verbot, Touristen aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Warendorf zu beherbergen, soll aufgehoben werden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war dort zuletzt deutlich zurückgegangen. Für Menschen aus dem Kreis Gütersloh gilt das Verbot dem Entwurf zufolge allerdings weiter. Nur, wer schon vor dem 11. Juni nach Niedersachsen gekommen ist oder ein Attest über einen höchstens zwei Tage alten negativen Corona-Test vorlegen kann, darf trotzdem kommen.

KINDERBETREUUNG: Auch die Vorgaben für die private Betreuung von Kindern sollen gelockert werden. Bisher gilt dafür eine Obergrenze von fünf Kindern, die nicht zum Hausstand des Betreuers gehören. Zudem muss die Betreuung auf Tagesabschnitte beschränkt sein und darf nicht länger als drei Monate andauern - diese Regelungen, inklusive der Obergrenze, sollen von Montag an entfallen. Die Kontaktdaten und Betreuungszeiten müssen aber weiterhin dokumentiert werden.

Um die Neufassung der Corona-Regeln hatte es einigen Hickhack gegeben: Ursprünglich wollte das Land in dieser Woche ein völlig überarbeitetes, kompaktes Regelwerk vorlegen, das den schwer verständlichen Verordnungstext der vergangenen Wochen ablöst. Weil der erste Entwurf dafür aber immer noch 34 Seiten umfasste, belässt es die Regierung nun fürs Erste bei einigen Änderungen im Detail. Die schlankere Neufassung soll in der kommenden Woche folgen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Bürokratie in Deutschland ist immens. Die Bundesregierung kündigt mit großen Worten eine Entrümpelung an. Der DEHOGA sagt: Das reicht noch lange nicht. Der Verband sagt, dass insgesamt immer noch viel zu wenig Bürokratieentlastung im Betriebsalltag der Unternehmen ankomme.

Bund und Länder haben sich, wie insbesondere von den Steuerberatern gefordert und vom DEHOGA unterstützt, auf eine letztmalige Fristverlängerung für die Schlussabrechnung bei den Coronahilfen bis Ende September 2024 geeinigt, sofern eine Fristverlängerung bis zum 31. März 2024 beantragt und bewilligt wurde.

In Berlin arbeiten viele Menschen unter prekären Bedingungen, sagen Fachleute. Häufig nutzen ihre Chefs schamlos aus, dass sie kein Deutsch sprechen oder sich illegal hier aufhalten. Einen Schwerpunkt dabei bilde laut Hauptzollamt das Gastgewerbe.

Die Bürokratie in Deutschland ist immens. Die Bundesregierung kündigt mit großen Worten eine Entrümpelung an. Die Wirtschaft sagt: Das reicht noch lange nicht. Zu dem Paket gehört auch der Wegfall der Meldebescheinigung für inländische Übernachtungsgäste.

In Frankreich dürfen pflanzliche Alternativen zu Fleischprodukten nicht mehr mit traditionellen Fleischbegriffen beworben werden. Schnitzel, Steak und Schinken müssen jetzt eindeutig tierischen Ursprungs sein und dürfen nicht aus pflanzlichen Proteinen bestehen.

Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der anhaltend hohe Kostendruck, fehlende Mitarbeiter, dazu wachsende Ansprüche an das gastronomische Angebot: Die Contract Caterer in Deutschland stehen vor vielfältigen Herausforderungen.

Am Hessischen Landesarbeitsgericht wollte die Bahn den Lokführerstreik stoppen - und hat auch in zweiter Instanz verloren. Damit geht der Ausstand der GDL weiter.

Millionen Lieferdienst- und Taxifahrer großer Online-Plattformen können auf bessere Arbeitsbedingungen hoffen. Die EU-Staaten sprachen sich für neue Vorgaben aus, um etwa Scheinselbstständigkeit besser zu verhindern, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte.

Die Lokführergewerkschaft GDL will ab Dienstagmorgen im Personenverkehr streiken, im Güterverkehr schon ab Montagabend. Der Konzern versucht, den Arbeitskampf im letzten Augenblick noch zu verhindern.

Der nächste GDL-Streik bei der Bahn startet schon an diesem Montag im Güterverkehr. Ab Dienstagfrüh trifft es auch Reisende und Pendler - und Fluggäste der Lufthansa.