Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen «keinen Grund, den Menschen das Reisen weiterhin zu verbieten». Der Zeitung «Die Welt» (Freitag) sagte der Minister: «Wenn mehr gereist wird, gibt es mehr Risiken. Aber man kann es gut verantworten.» Wenn weiter Fortschritte gemacht würden, werde die Lage «in ein paar Wochen» hoffentlich noch besser sein.
«Auch wenn nach wie vor Vorsicht geboten ist: Wir befinden uns aktuell in einer entspannten Situation», sagte der Minister. Es gebe viele Kreise in Nordrhein-Westfalen und anderswo in Deutschland, die derzeit nicht einmal mehr eine Neuinfektion pro Tag aufwiesen. Das eröffne die Möglichkeit, die Einschnitte Schritt für Schritt zurückzunehmen. Ob es eine zweite Corona-Infektionswelle geben werde, wie Virologen es sagten, sei «Spekulation». Man könne eine zweite Welle nicht ausschließen, «aber wir bereiten uns so gut wie möglich vor.» So werde Nordrhein-Westfalen ein Lager für Schutzbekleidung und Masken anlegen.
Bei den Beratungen innerhalb der Europäischen Union zum Abbau der Reisebeschränkungen vor den Sommerferien hatte es in den vergangenen Tagen erste Fortschritte gegeben. Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte sich zuversichtlich, dass die weltweite Reisewarnung nach dem 14. Juni zumindest für die Europäische Union aufgehoben werden könne (Tageskarte berichtete).