Die (nicht ganz neue) Geschichte einer Köchin, die in Österreich wegen der Nutzung von Holzkochlöffeln in Haft gehen sollte, hat Zwei-Sterne-Koch Frank Rosin jetzt auf Facebook aufgegriffen und zum Rundumschlag ausgeholt. Die deutsche Gastronomie stehe vor einem „ökonomischen Scherbenhaufen“, sagt Rosin, der sogleich den DEHOGA mit derben Worten angreift.
In seinem Facebook-Post schreibt Rosin, dass die deutsche Gastronomie vor einem „ökonomischen Scherbenhaufen“ stehe, „da das Ausbildungsniveau dem Anspruch unserer Zeit nicht Folge leistet". Dann greift Rosin die Branchenvertreter in den Verbänden mit markigen Worten an: "Der Deutsche Hotel und Gaststättenverband furzt in seine alten Sessel, um bloß nicht in die Verantwortung zu gehen, eine grundsätzliche Veränderung vorzunehmen."
Was Rosin dabei unterschlägt, ist dass der DEHOGA Bundesverband erst am 6. März 2019 den Antrag auf Neuordnung der gastgewerblichen Ausbildungsberufe beim Bundeswirtschaftsministerium gestellt hat. Auf Initiative des DEHOGA haben sich die Vertreter der Wirtschaft und der Gewerkschaften auf Eckwerte zur inhaltlichen Modernisierung und teilweise Umstrukturierung der Ausbildung in Gastronomie und Hotellerie verständigt. Wir wollen im Rahmen des bewährten dualen Ausbildungssystems eine zukunftsfähige Ausbildung für Deutschlands Gastgebernachwuchs“, erklärte damals der Verband. (Tageskarte berichtete)
Neben der nach Rosins Ansicht kritikfähigen Ausbildungssituation in der Branche, zeigt sich der Sternekoch auch wenig begeistert von der Zugangsvoraussetzungen für eine Selbstständigkeit im Gastgewerbe.“So lange jeder Bundesbürger ohne Fachausbildung ein Restaurant oder Hotel eröffnen kann, ist das gastronomische Mittelalter sehr nah. Keine Ampel oder mit falschem Maß arbeitende Kontrolleure werden das mit der 'Causa Holzlöffel' lösen."
Rosin fordert prominente Kollegen zu Stellungnahmen auf
Unter seinem Post versuchte Rosin dann noch prominente Kolleginnen und Kollegen zu markieren. Unter dem Post sprach er andere TV- und Sterneköche wie Alfons Schuhbeck, Roland Trettl, Alexander Herrmann, Tim Mälzer, Holger Stromberg oder Nelson Müller an und bittet um Stellungnahme. Der Sternekoch markierte aber auch die Bundeskanzlerin und den Bundespräsidenten.