Schwesig gegen kürzeren Ferienzeitraum im Sommer

| Politik Politik

In der Debatte um die Staffelung der Sommerferien hat sich Mecklenburg-Vorpommern Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) klar gegen eine Verkürzung des Zeitkorridors ausgesprochen. «Wir wollen, dass es weiterhin einen weiter gefassten zeitlichen Rahmen gibt. Das ist gut für den Tourismus, vor allem aber hilft es Familien mit Schulkindern. Denn wenn sich der Zeitraum verkürzt und alle in Deutschland fast zur gleichen Zeit Ferien haben, dann wird der Familienurlaub ganz sicher teurer», begründete Schwesig ihren Widerstand gegen Vorstöße aus Hamburg und Berlin.

Nach dem Willen der beiden Stadtstaaten sollen die Sommerferien in den Bundesländern zeitlich über einen kürzeren Zeitraum als bisher gestreckt werden. Die Ferien sollen demnach erst Anfang Juli und nicht schon - wie bisher - im Juni beginnen, die jährlichen Verschiebungen möglichst gering ausfallen. Berlin hatte die Forderung nach einem späteren Ferienbeginn mit mehr Kontinuität im Schuljahresablauf begründet.

Schwesigs stellte sich mit ihrer Haltung an die Seite der Tourismuswirtschaft, die in Mecklenburg-Vorpommerns ein besonderes Gewicht besitzt. «Wenn die Ferien enger zusammenrücken, dann haben wir auch nicht mehr eine so lange Saison», sagte sie. Damit sinke auch die Auslastung der Hotels und Pensionen zu Beginn und am Ende des Sommers, während die Nachfrage in der Hauptreisezeit nicht gedeckt werden könne. Mecklenburg-Vorpommern habe seine Position in verschiedenen Ländergremien deutlich gemacht, insbesondere auch in der Konferenz der Bildungsminister.

Tobias Woitendorf vom Landestourismusverband hatte zuvor ebenfalls auf die sozialen und wirtschaftlichen Folgen eines verkürzten Ferienkorridors verwiesen. Auch mit Blick auf den Reiseverkehr sei eine Zeitspanne von 80 und mehr Tagen besser als eine von nur 60 oder 70 Tagen. Nach Angaben von Wirtschafts- und Tourismusminister Harry Glawe (CDU) gehen der deutschen Tourismusbranche mit jedem wegfallenden Ferientag etwa 100 Millionen Euro Umsatz verloren. Laut Glawe hat Mecklenburg-Vorpommerns bei Übernachtungen in Deutschland einen Marktanteil an von sieben Prozent.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pandemie, Kundenzurückhaltung, Personalmangel und Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastrobranche steht nach Krisen in der Vergangenheit vor neuen Herausforderungen. Eine saarländische Kampagne soll für positive Stimmung sorgen.

Nach dem sogenannten Weihnachtsfrieden nimmt der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn Fahrt auf: Von Mittwoch bis Freitag will die Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr streiken.

Am 15. Januar findet als Abschlussaktion der Aktionswoche „Ohne uns kein Essen“ der Landwirte in Berlin eine Großdemo statt. Hier ist auch der DEHOGA als Partner und Unterstützer mit dabei. Auch in den Bundesländern gibt es Aktionen. Teilnahmen an Straßenblockaden sind nicht geplant.

Beim Blick in die Kühltheken sollen Verbraucherinnen und Verbraucher bald zusätzliche Informationen auf Lebensmitteln finden - zur Herkunft von Fleischwaren schon in wenigen Wochen. Ein anderes Logo kommt auch auf den Weg.

Per Gesetz sollen Plastik-Einwegverpackungen bei Essen zum Mitnehmen eingedämmt werden. Der Dehoga findet die Idee grundsätzlich gut. Es hakt aber bei der Rückgabe des als Ersatz genutzten Mehrweggeschirrs.

Auch im Ausland ist das allgemeine Preisniveau zuletzt deutlich gestiegen - in unterschiedlicher Weise. Die Finanzverwaltung reagiert darauf mit neu berechneten Pauschalen für Dienstreisende.

Thüringen stellt Gastronomen und Hoteliers Finanzhilfen in den kommenden Jahren in Aussicht. Es solle ein «Gastrobonus» für Investitionen aufgelegt werden, teilte die Linke-Landtagsfraktion in Erfurt mit.

Fast zwei Jahre nach Einführung der Verpackungssteuer rechnet die Stadt Tübingen mit einem Geldregen. Es sei mit einem Steueraufkommen von mindestens rund 692 000 Euro für das Jahr 2022 auszugehen. Eine Franchise-Nehmerin von McDonald's hat gegen die Steuer Verfassungsbeschwerde erhoben.

Bundesminister Cem Özdemir traf sich mit Repräsentanten der Gemeinschaftsgastronomie im Dehoga, um den Austausch zu den praxisrelevanten Herausforderungen bei der Realisierung der Ziele der Ernährungsstrategie der Bundesregierung zu intensivieren.

Nach ihrer Einigung im Haushaltsstreit gaben sich die Ampel-Spitzen zunächst ziemlich zugeknöpft. Jetzt gibt es erstmals eine Liste ihrer Beschlüsse. Doch Änderungen sind nicht ausgeschlossen.